- Sächsischer Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ Dresden
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Sächsischer Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ Dresden www.bergsteigerchor.de Sitz: Dresden / Deutschland Gründung: 1927 Gattung: Männerchor Gründer: Kurt Lauterbach Leiter/-in: Axel Langmann Stimmen: 140 (TTBB) Der Sächsische Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ Dresden wurde 1927 gegründet. Der Chor besteht aus 140 Männerstimmen. Zum Repertoire gehören klassische und zeitgenössische Werke ebenso wie traditionelle Bergsteiger-, Wander-, Heimat- und Volkslieder.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gegründet wurde der Chor ursprünglich als Gesangsabteilung des Touristenvereins „Die Naturfreunde - Vereinigte Kletterabteilungen Sachsen/VKA“ im Dresdner „Keglerheim“. Sein erster Dirigent war Kurt Lauterbach. Das erste Konzert fand am 14. Februar 1928 statt.
Den Namen „Kurt Schlosser“ trägt der Chor seit dem 10. September 1949. Der 1900 geborene Kurt Schlosser war selbst Mitglied im VKA. Zur Zeit des Nationalsozialismus wird der Chor verboten, viele Chormitglieder gehen in die Illegalität. Einige Bergsteiger und Chormitglieder organisieren als rote Bergsteiger unter der Leitung von Kurt Schlosser in verschiedenen Dresdner Großbetrieben den antifaschistischen Widerstand.
Die roten Bergsteiger richten sich in der Sächsischen Schweiz eine Felshöhle am Satanskopf als geheimes Büro und Schlupfwinkel ein. Von dort aus transportierten sie Flugblätter in Rucksäcken über die Grenze zur Tschechoslowakei.
Nach der Verhaftung am 3. Dezember 1943 wird Kurt Schlosser am 16. August 1944 durch das Fallbeil hingerichtet. Auch andere Bergsteiger und Chormitglieder fallen der NS-Justiz zum Opfer.
Mit dem Niedergang des Nationalsozialismus im Jahre 1945 nimmt der Chor seine Sangestätigkeit wieder auf.
Auftritte
Ersten Auftritten in Dresden folgte 1932 eine Auslandstournee in die Tschechoslowakei.
In der DDR gab es Auftritte im Dresdner Hygienemuseum und später regelmäßig im Dresdner Kulturpalast. Die meist ausverkauften Jahreskonzerte waren und sind für Freunde der Berge und des Chorgesangs regelmäßig ein „kultureller Höhepunkt“.
Dank der Qualität des Chores tritt er im In- und Ausland und in Fernsehen und Rundfunk auf. So zum Beispiel im Fernsehen der DDR in den Sendungen „Goldene Note“, „Alles singt“, „Ein Kessel Buntes“, bei der ARD in den Sendungen „Zauberhafte Heimat“ und „Melodien für Millionen“. Seine Tourneen führten den Chor in die ehemals sozialistischen Länder Polen, Bulgarien, ČSSR, DVR Korea, UdSSR aber auch in das „NSW“. So trat der Chor mehrfach in Westdeutschland auf (1967, 1968, 1978, 1979, 1980). Seit der Wende folgten Auftritte in der Schweiz, Österreich, den USA und in Kanada, sowie in Italien.
Programme
Das Repertoire des Chors reicht von urwüchsigem Humor und stimmungsvollen Baudenabenden bis zu klassischen Bergliedern auf Natur- und Kunstbühnen. Zu den Besonderheiten vor allem der Konzerte im Kulturpalast Dresden gehört das Motto: z.B. „Uns rufen die Berge“ (1995), „Kameraden der Berge“ (2002), „Ein Jahr in den Bergen“ (2005)...
In der Zeit von 1969 bis 2000 hatte der Chor etwa 150.000 Gäste bei seinen Auftritten im In-und Ausland.
In den Jahren 1975 bis 1990 erhielt der Chor große Unterstützung durch die Reichsbahndirektion Dresden.
Nach 1989 wird die Chorarbeit als Sächsischer Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ Dresden e.V. fortgesetzt.
Bergsingen
Seit seiner Gründung singt der Chor auch in der freien Natur im Elbsandsteingebirge. Auftritte fanden u.a. statt
- am Dreifingerturm,
- im Großen Dom,
- am Gamrig und
- am Falkenstein sowie
- am Schrammtor und
- auf der Wildwiese im Schrammsteingebiet.
Wegen des Andrangs der Zuhörer und der damit verbundenen Probleme für die Natur forderte die Nationalparkverwaltung 1995 einen anderen Standort für das Bergsingen.
Seitdem findet das traditionelle Bergsingen auf der großen Wiese am Fuße des Kleinhennersdorfer Steins jedes Jahr am 2. Sonntag im September 15 Uhr statt.
Der neue Standort für das Bergsingen am Kleinhennersdorfer Stein wurde gewählt, weil sich seit 1928 in Kleinhennersdorf, heute zum Luftkurort Gohrisch gehörend, die Hütte des Bergsteigerchores befindet, die zunehmend zum Vereinsheim gestaltet wird.
Der Chor tritt in Kleinhennersdorf auch zum jährlichen Maibaumsetzen und zur Wintersonnwende auf dem Festplatz auf.
Denkmale
Der Bildhauer Walter Howard schuf 1982 ein Sandsteinrelief, das an die I. Deutsche Arbeiter-Bergsteiger-Kaukasus-Expedition im Jahre 1932 erinnert. An dieser Expedition waren die Sänger und Alpinisten Hans Damme (II. Tenor), Franz Ruge (II. Bass), Hans Donath, Willi Facius (beide II. Tenor) und Walter Saalfeld (I. Tenor) beteiligt.
Im Jahre 1987 schuf Walter Howard eine 2,40 Meter hohe, eine Tonne schwere Stele aus Bad Liebenwerdaer Ton. Die Stele erinnert in Form und Gestalt an eine Felsnadel, wie sie in der Sächsischen Schweiz auftritt. Auf den Seiten der Stele wird der Widerstandskampf der Chormitglieder zur Zeit des Nationalsozialismus und die Wiedererstehung des Chores nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs dargestellt.
Beide Denkmale stehen vor der Chorhütte in der Sächsischen Schweiz.
Chor-Dirigenten
- Kurt Lauterbach,
- Martin Kühne,
- Richard Eißler,
- Wolfgang Berger,
- Werner Matschke,
- Heiner Vogt,
- Christian Möbius,
- Dr. Alfred Kalcher,
- Karl Heinz Hanicke,
- Axel Langmann,
- Gernot Jerxsen
Musik-CDs/LPs
In der DDR erschienene Schallplatten:
Die vom Chor produzierten CDs sind nur in Musikabteilungen und in Bergsportläden der Stadt Dresden sowie über die Sänger oder die Geschäftsstelle des Sächsischen Bergsteigerchores „Kurt Schlosser“ Dresden erhältlich.
- „Uns rufen die Berge“
- mit 22 Berg- und Wanderliedern, davon sind neun Titel von Werner Matschke arrangiert.
- „Mutter Heimat - Lieder der Völker“
- mit 25 Lieder aus neun Ländern.
- „Zum Gipfel empor“
- Im Jahre 1998 erschienen, anlässlich des 70. Chorgeburtstages 1997, mit 18 Titeln als Mitschnitt.
- „Kameraden der Berge“
- Am 24. November 2002 fanden im Dresdner Kulturpalast zwei Festkonzerte zum 75-jährigen Jubiläum des Chors unter der Schirmherrschaft von Dresdens Oberbürgermeister Ingolf Roßberg statt. Als Ehrengäste waren im Konzert Abordnungen von 15 befreundeten Chören aus Bulgarien, Österreich, den USA und Deutschland anwesend. Die CD ist ein Ausschnitt aus diesen beiden Jubiläumskonzerten.
- „natürlich klassisch | klassisch natürlich“
- Im Jahre 2005 erschienen. Es handelt sich dabei um einen Mitschnitt des Konzerts mit der Neuen Elbland Philharmonie am 9. Juni 2004 im Festsaal des Kulturpalastes Dresden. Solisten sind Marlen Herzog (Mezzosopran) und Jochen Kupfer (Bariton). Bergsteigerchor-Chefdirigent Axel Langmann und Generalmusikdirektor Peter Fanger dirigieren 15 Titel„ von Mozart bis Montanara“.
- „Menschen, die die Berge lieben“
- Im Jahre 2007 pünktlich zu seinem 80-jährigen Jubiläum erschienen. Der Titelsong wurde von Axel Langmann nach einem Goethe-Text eigens für den Bergsteigerchor komponiert und arrangiert. Bei der Auswahl der 27 Titel handelt es sich fast ausschließlich um Berg- und Wanderlieder, die bisher kaum auf Tonträger gebracht wurden. Viele Lieder entstanden in Zusammenarbeit mit dem Chor. Im Geleitwort von Bergsteigerchor-Chefdirigent Axel Langmann ist zu lesen: „Es ist unsere Tradition und unser Anliegen, die Liebe zum Wandern und Klettern, zur Natur als Ganzes und zu den Bergen im Besonderen und die Liebe zu Kunst und Gesang als eine Einheit zu vermitteln.“
Videos
Die vom Chor produzierten Videos sind nur in Musikabteilungen und in Bergsportläden der Stadt Dresden sowie über die Sänger oder die Geschäftsstelle des Sächsischen Bergsteigerchores „Kurt Schlosser“ Dresden erhältlich.
- „75 Jahre Sächsischer Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ Dresden“
- „Zauberhaftes Ost-Erzgebirge - Unterwegs zwischen Weesenstein und Zinnwald“
- „Bergheimat Oberlausitz - Eine Wanderung mit dem Bergsteigerchor ‚Kurt Schlosser‘“
- „Zum Gipfel empor - Faszinierendes Elbsandsteingebirge“
Literatur
Im Katalog der DNB wird der Chor sowohl als Sächsischer Bergsteigerchor „Kurt Schlosser“ [1] als auch als Bergsteigerchor Kurt Schlosser geführt. [2]
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