- Südatlantikanomalie
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Die Südatlantische Anomalie (engl. South atlantic anomaly, SAA) ist ein Bereich erhöhter Strahlungsaktivität. Ihr Zentrum liegt vor der Küste Brasiliens, ungefähr bei 40° West und 30° Süd.
Der Van-Allen-Strahlungsgürtel umgibt die Erde in einem Abstand von mehreren hundert Kilometern. Im Bereich der Südatlantischen Anomalie kommt er ihr deutlich näher. Niedrigfliegende Satelliten mit einer Inklination zwischen 35° und 60° sind hier einer höheren Teilchenstrahlung aus Protonen und Elektronen ausgesetzt. Auch auf der Erdoberfläche ist die radioaktive Strahlung erhöht.
Durch die für das Jahr 2010 geplante Satellitenmission SWARM der ESA soll die sich erweiternde und vertiefende Südatlantische Anomalie genauer als bisher erforscht und vermessen werden [1].
Das Bild rechts zeigt die ortsaufgelöste Zählrate von Protonen mit einer Energie von 30 bis 80 keV, gemessen von einem NOAA-Satelliten in 850 km Höhe.
Bereits Alexander von Humboldt beobachtete um 1830 die verringerte Stärke des Erdmagnetfeldes über dem südlichen Atlantik. Eine Ursache dafür ist, dass die Dipolachse des Magnetfeldes nicht durch den Erdmittelpunkt verläuft, sondern um 450 km in Richtung 140° östlicher Länge – entgegengesetzt zur Länge der Südatlantischen Anomalie.
Die Südatlantische Anomalie wandert um 0,3° pro Jahr nach Westen. Die Geschwindigkeit liegt in der Größenordnung der differentiellen Rotation der Erde.
Einzelnachweise
- ↑ Satellitenmission SWARM - Pressemitteilung der Europäischen Weltraumorganisation ESA.
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