- Südhuftiere
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Südamerikanische Huftiere Zeitraum Paläozän bis Pleistozän 60 bis 1 Mio. Jahre Fossilfundorte Südamerika, Antarktis Systematik Säugetiere (Mammalia) Höhere Säugetiere (Eutheria) Wissenschaftlicher Name Meridiungulata McKenna, 1975 Untertaxa Die Südamerikanischen Huftiere (Meridiungulata) sind eine Gruppe ausgestorbener Säugetiere, die während weiter Teile des Känozoikums in Südamerika lebten und erst im Pleistozän ausstarben.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Aufgrund der geographischen Isolation Südamerikas während großer Teile des Känozoikums kam es innerhalb der Südamerikanischen Huftiere zu einer großen Radiation und zu einer Besetzung unterschiedlicher ökologischer Nischen. Es gab Arten, die heutigen Pferden, Kamelen oder Nashörnern ähnelten - ohne mit ihnen verwandt zu sein.
Gemeinsame Merkmale dieser Tiergruppe stellen unter anderem die breiten, zum Mahlen geeigneten Backenzähne und die behuften Füße dar. In der Regel waren es Pflanzenfresser, die sich je nach Lebensraum von unterschiedlichsten Pflanzen ernährten.
Entwicklungsgeschichte
Die oben erwähnte Isolation führte zur Entstehung einer völlig eigenen Säugetierfauna - vergleichbar mit der Situation in Australien. So gab es dort relativ wenige Säugetiertaxa, darunter eine vielfältige Beuteltierfauna, die Nebengelenktiere und eben die Südamerikanischen Huftiere – die Nagetiere (Meerschweinchenverwandte) und die Primaten (Neuweltaffen) sind erst zu einem späteren Zeitpunkt (vermutlich im Oligozän) über den damals viel kleineren Atlantik treibend nach Südamerika eingewandert.
Aus dem Eozän sind auch vereinzelte Funde vom antarktischen Kontinent bekannt, der damals noch ein wärmeres Klima aufwies und bis vor 35 bis 30 Millionen Jahren noch mit Südamerika verbunden war.
Vor rund 2,5 Millionen Jahren schloss sich mit dem Isthmus von Panama die Landverbindung zwischen Nord- und Südamerika und es kam zu einem großen Faunenaustausch. Zahlreiche Tiergruppen, die bislang nur in Nordamerika beheimatet waren, wanderten in Südamerika ein; für die bis dahin isolierte südamerikanische Fauna hatte dies fatale Folgen. Sie wurden von den überlegenen Kamelen, Pferden und Hirschen verdrängt, möglicherweise waren sie auch den neu eingewanderten Raubtieren, zu denen Hunde und Katzen gehörten, nicht gewachsen. Einige wenige Arten wie Macrauchenia überlebten allerdings bis zum Ende des Pleistozäns.
Systematik
Äußere Systematik
Aufgrund der Hufe an den Füßen wurden die Südamerikanischen Huftiere zusammen mit anderen Tieren zur Gruppe der „Huftiere“ (Ungulata) zusammengefasst. Der genetische Befund der letzten Jahre zeigt jedoch, dass diese Huftiere keine natürliche Gruppe darstellen, sondern nur konvergente Entwicklungen als Anpassung an eine ähnliche Lebensweise durchgemacht haben. Da sich die heutigen „Huftiere“ aus zwei getrennten Säugetiergruppen, den Laurasiatheria und den Afrotheria, entwickelt haben, halten es Forscher für möglich, dass sich die Südamerikanischen Huftiere wieder aus einer anderen Gruppe, den Nebengelenktieren entwickelt haben. DNA-Vergleiche, die diese Hypothese unterstützen könnten, sind jedoch bei fossilen Taxa nicht möglich, sodass die Herkunft der Südamerikanischen Huftiere weiter im Dunkeln bleibt. Darüber hinaus ist auch noch nicht restlos geklärt, ob diese Tiere wirklich ein Taxon darstellen, das heißt ob sie alle von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen.
Innere Systematik
Die Südamerikanischen Huftiere werden meist in fünf Ordnungen geteilt:
- Die Litopterna entwickelten sich zu äußerlich pferde- oder kamelähnlichen Formen, einer der bekanntesten Vertreter war Macrauchenia.
- Die Notoungulata waren die artenreichste und vielfältigste Gruppe, die sowohl nashorn- als auch hasen- und nagetierähnliche Vertreter hervorbrachte.
- Die Astrapotheria waren relativ große Vertreter, die bis in das Miozän überlebten.
- Die Pyrotheria wiesen mit ihren stoßzahnartigen Schneidezähnen Ähnlichkeiten mit den Elefanten auf.
- Die Xenungulata sind eine frühe, relativ urtümliche Gruppe, die nur aus dem Paläozän bekannt ist.
Literatur
- T. S. Kemp: The Origin & Evolution of Mammals. Oxford University Press, Oxford 2005. ISBN 0198507615
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