- T-Lift
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Ein Skilift ist eine Seilbahn zur Beförderung von Skiläufern.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Im ursprünglichen Sinn ist ein Skilift eine Seilbahn zur Beförderung von Skiläufern mit angeschnallten Skiern (Schlepplift). Im erweiterten Sinn zählen alle Anlagen zur Beförderung von Ski- und Snowboard-Fahrern dazu. Die Lifte können im Sommer aber auch zur Beförderung anderer Sportgeräte benutzt werden (Sommerrodel, Mountainbikes, Big Foot-Roller). In sogenannten Bikeparks werden zur Beförderung von Mountainbikern neben Luftseilbahnen auch Schlepplifte eingesetzt.
Große Hersteller sind Doppelmayr, Garaventa (Zusammenschluss mit Doppelmayr), Leitner und Poma (2002 von Leitner akquiriert).
Geschichte
Die erste motorisch betriebene Aufstiegshilfe überhaupt wurde auf dem Bödele in Vorarlberg, Österreich gebaut und ging schon 1907 in Betrieb. Freilich war diese Konstruktion nicht mit einem modernen Skilift von heute zu vergleichen - es handelte sich vielmehr um eine Art Schlitten, der über ein Seil von einem Motor den Berg hinaufgezogen wurde. Ein Arbeitsprinzip, das vor allem in der Schweiz noch jahrzehntelang zum Einsatz kommen sollte. Bis in die 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts verwendete man dort Schlitten-Standseilbahnen, die sogenannten Funi.
Der erste Skilift wurde in Schollach bei Eisenbach im Hochschwarzwald vom Gastwirt Robert Winterhalder gebaut und 1908 in Betrieb genommen.[1] Die Fahrgäste hielten sich dabei mittels speziell geformter Zangen am Zugseil fest.[2] Betrieben wurde er mit Wasserkraft[3]
Der erste moderne Schlepplift mit selbsteinziehenden Bügel (ursprünglich in J-Form, später mit Doppelbügeln in Form eines T) wurde 1934 in Davos in Betrieb genommen. Entwickelt wurde das System durch den Schweizer Ingenieur Ernst Constam.[4]
Lifte am Boden
Zauberteppich
Der Zauberteppich ist ein langsam (0,2 - 1 m/s) laufendes, ab 12 Meter langes Förderband in bis zu 30 % steilen Pisten. Es wird von Skischulen in den ersten Tagen von Anfänger- und Kinderkursen, von Schwerbehinderten und Snowboardern genutzt. Seilbahnbetreiber benutzen diese Anlage mittlerweile für bis zu 300 Meter lange Strecken, um den Skifahrern den Geländeanstieg zu erleichtern. Es gibt seit einiger Zeit auch überdachte Zauberteppiche, um die Fahrgäste vor der Witterung zu schützen.
Seillift oder Babylift
Als Seil- oder Babylift bezeichnet man ein umlaufendes Seil in Bodennähe, an dem sich die Skifahrer festhalten; sie werden wegen der Abnutzung umgangssprachlich auch „Handschuhfresser“ oder „Ponylift“ genannt. Um sich nicht am blanken Seil festklammern zu müssen sind am Seil oft Kunststoffbügel angebracht, die den Skifahrer am Gesäß schieben. Bei einfacheren Ausführungen sind Kunststoffknubbel beziehungsweise Knoten am Seil angebracht.
Seillifte werden ebenfalls meist von Anfängern genutzt, finden sich vereinzelt auch als Zubringer zwischen anderen Liften oder Pisten bei kurzen Flach- oder Bergaufpassagen. Eine besondere Bauart ist der mobile Nussknackerlift.
Schlepplift
Bei Schleppliften läuft ein Stahlseil in etwa drei bis vier Metern Höhe, an dem über einen Aufrollmechanismus Zugbügel befestigt sind. Man unterscheidet dabei Tellerlifte mit Tellerbügeln für eine Person oder Ankerlifte für zwei Personen. Allerdings gibt es auch Schlepplifte für andere Zwecke, zum Beispiel zur Beförderung von Bobs bei Sommerrodelbahnen oder auch Rodellifte für den Winterbetrieb. Eine Sonderform des Schleppliftes ist die vor allem in Frankreich verbreitete Gattung des kuppelbaren Tellerlifts, der vor allem vom französischen Hersteller Poma (Pomagalski S.A.) gebaut wird. Längster Schlepplift ist der Schlepplift Gandegg bei Zermatt.
Luftseilbahn
Unter den Luftseilbahnen unterscheidet man Sessellifte und Gondeln, seltener sind auch noch Stehkörbe bei sog. Korbliften im Einsatz.
Sessellift
Sessellifte werden ebenfalls mit angeschnallten Skiern benutzt, können jedoch auch von Wanderern genutzt werden. Die kleinsten haben üblicherweise Sessel für eine Person, große Anlagen bis zu acht. Bei kuppelbaren Anlagen werden die Sessel an Berg- und Talstation ausgekuppelt und laufen in den Stationen deutlich langsamer (ungefähr 1 m/s), was den Ein- und Ausstieg erleichtert. Anschließend werden die Sessel durch einen Beschleunigungsmechanismus auf die deutlich schnellere Seilgeschwindigkeit (üblich sind 5 m/s) gebracht und dann durch die Klemme am Seil befestigt. Bei modernen Anlagen gibt es Förderbänder im Boden, die den Skifahrer bereits beschleunigen bzw. positionieren. Fixgeklemmte Sesselbahnen haben eine deutlich geringere Seilgeschwindigkeit, damit der Ein- und Aussteigevorgang gefahrlos ablaufen kann. Viele fixgeklemmte Sesselbahnen haben auch Förderbänder, um die Skifahrer auf die Sesselgeschwindigkeit zu bringen. Durch die engere Sesselfolge ist die Kapazität jedoch ähnlich hoch wie bei kuppelbaren Sesselbahnen. Der große Vorteil einer Sesselbahn liegt darin, dass man sich auf der Bergfahrt entspannen kann, jedoch neigt man besonders auf langen Bergfahrten schnell zum Auskühlen. Neuere Sesselbahnen haben eine Schutzhaube, die bei starkem Wind oder Schneefall übergezogen werden. Bei Sesselbahnen mit Haube ist gleichzeitig auch eine Ablage für Skistöcke hinter der Sesselbank, dadurch wird das Risiko verringert, den Stock zu verlieren. Weiters gibt es Sessellifte mit Sitzheizung, um die Bergfahrt noch komfortabler und angenehmer zu machen.
Gondelbahn
Bei Kabinen- oder Gondelbahnen unterscheidet man zwischen zwei grundsätzlichen Funktionsprinzipien, der Umlaufbahn und der Pendelbahn. Mischformen aus beiden Anlagen kommen ebenfalls vor, sind aber eher selten anzutreffen.
Pendelbahnen
Bei Pendelbahnen pendeln meistens zwei, seltener eine Großkabine zwischen Berg- und Talstation, wobei in der Regel Trag- und Zugseile getrennt sind. Das Zugseil bei Zweikabinenbahnen ist oftmals eine Seilschleife, weswegen die Kabinen nicht unabhängig voneinander fahren können. Pendelbahnen haben Fassungsvermögen bis zu 180 Personen. Auch doppelstöckige Gondeln wurden bereits beispielsweise in Samnaun und als Verbindung zwischen Les Arcs und La Plagne verwirklicht.
Umlaufbahnen
Umlaufbahnen zeichnen sich dadurch aus, dass die Gondeln in Berg- und Talstation durchfahren. Die meisten Anlagen kuppeln die Gondeln in den Stationen vom Seil ab, damit bei langsamer Fahrgeschwindigkeit ein- und ausgestiegen werden kann. Andere Anlagen, sogenannte Gruppenumlaufbahnen haben fix an das Seil geklemmte Gondeln, wobei zum Fahrgastwechsel jeweils die ganze Seilbahn angehalten wird. Einseilbahnen vereinen Trag- und Zugfunktion in einem Förderseil, dies ist die gebräuchlichste Bauart. Zwei- oder Dreiseilbahnen haben wiederum getrennte Trag- und Zugseile, wodurch exponiertere Seilführungen möglich werden. Eine Sonderform ist das Funitel, welches zwei Förderseile nebeneinander führt, wodurch sich eine hohe Windstabilität ergibt. Umlaufbahnen haben Gondelkapazitäten zwischen zwei und 30 Personen, wobei modernere Anlagen zu größeren Gondeln tendieren.
Weitere Bauarten
Derzeit in Entwicklung befindet sich der Mountain-Coaster, der einer Achterbahn ähnelt. In einigen Alpengebieten wurden auch Kombibahnen gebaut, an denen während der Skisaison sowohl Sessel als auch Gondeln hängen. Die Skifahrer entscheiden selbst, ob sie die Ski anbehalten wollen oder ob sie die Gondel benutzen möchten. Im Sommer laufen Kombibahnen ohne Sessel.
Eine weitere Art der Skilifte ist der Korblift. Korblifte bestehen aus einem offenen Korbgehänge, in dem der Fahrgast steht. Ein Korblift ist im großen und ganzen mit einer Gondelbahn vergleichbar. Ein Beispiel hierfür ist die Seilbahn Laveno in Italien.
Manche Skilifte werden während der Sommermonate in Sessellifte umgewandelt.
Umsatzsteuer
Am 1. Januar 2008 wurde die Umsatzsteuer in Deutschland für Skiliftgebühren und Bergbahnen von 19 auf sieben Prozent reduziert, wie bei Nahverkehrsmitteln.
Weblinks
- Lift- Datenbank und Infos zu Liften weltweit
- Skilift Technik im Detail
- Bildergalerie zu Seilbahnen und Skiliften
- Skiliftsammlung Relikte von Skiliften aus vergangener zeit
Einzelnachweise
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