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Transports publics de la région Lausannoise Basisinformationen Unternehmenssitz Renens Webpräsenz Offizielle Website Bezugsjahr 2005 Eigentümer 67% Stadt Lausanne und Partnergemeinden
26% Kanton Waadt
4% Banque Cantonale Vaudoise
3% privaten AktionärenLinien Spurweite 1435 mm (Normalspur) Stadtbahn 1 Bus 22 Sonstige Linien 10 Obuslinien
1 ZahnradbahnDie Transports publics de la région Lausannoise (TL) ist ein Nahverkehrsbetrieb in der Schweizer Stadt Lausanne und in 38 angrenzenden Agglomerationsgemeinden. Sie betreibt 10 Trolleybuslinien, 22 Buslinien, eine Stadtbahnlinie und die Zahnradbahn Lausanne-Ouchy. Alle Linien zusammen haben eine Gesamtlänge von 224,3 Kilometern (Stand 2005). Jährlich werden über 70 Millionen Fahrgäste befördert.
Die Gesellschaft gehört zu 67 Prozent der Stadt Lausanne und den Partnergemeinden, zu 26 Prozent dem Kanton Waadt, zu 4 Prozent der Banque Cantonale Vaudoise und zu drei Prozent privaten Aktionären. Es gibt zwei Tochtergesellschaften, deren Betriebsführung bei der TL liegt: Die «Tramway Sud-Ouest Lausannois SA» betreibt die Stadtbahnlinie und gehört zu 60 Prozent dem Kanton sowie zu 40 Prozent den vier Anrainergemeinden. Die «Métro Lausanne-Ouchy SA» gehört zu 100 Prozent der Stadt Lausanne und betreibt die Zahnradbahnen.
Inhaltsverzeichnis
Stadtbahn
Die «Métro Ouest» ist eine normalspurige Stadtbahn. Sie führt von der Station Flon im Stadtzentrum Lausannes westwärts nach Ecublens und Chavannes-près-Renens; dabei wird auch das Gelände der École Polytechnique Fédérale de Lausanne und der Université de Lausanne erschlossen. Anschliessend verläuft die Bahn nordwärts zum SBB-Bahnhof in Renens.
Die Strecke ist 7,8 Kilometer lang und vollständig vom übrigen Verkehr getrennt. Sie ist auf der ganzen Länge eingleisig ausgebaut, mit Ausweichen an fast allen Zwischenstationen. In den Spitzenzeiten besteht ein Fünfminutentakt. Die Stationen Flon, Vigie und Malley sind unterirdisch. Bei Flon besteht eine Umsteigemöglichkeit zur Chemin de fer Lausanne-Echallens-Bercher. Die Fahrzeuge stammen von der Vevey Technologies SA, die heute ein Teil des Bombardier-Konzerns ist und waren Vorbild für den Bau der Zweikrafttriebwagen Bem 550 der Schweizerischen Bundesbahnen.
Busverkehr
Die Trolleybusse sind vom Verkehrsaufkommen her das wichtigste Transportmittel der Stadt. Alle Linien treffen sich am Place Saint-François am südlichen Rand der Altstadt. Sie erschliessen nicht nur sämtliche Stadtteile Lausannes, sondern auch die Vorortsgemeinden Epalinges, Lutry, Paudex, Prilly, Pully und Renens. Der Fuhrpark besteht aus Fahrzeugen der Hersteller Hess-Lanz & Marti, Rochat-Lauber, Neoplan und Van Hool. Gelenkbusse wurden erst spät eingeführt; noch heute verkehren Trolleybusse mit angehängtem Beiwagen.
Die Autobuslinien dienen vor allem der Feinverteilung in den äusseren Stadtteilen, in den Vororten sowie in der ländlichen Umgebung der Agglomeration. Die Fahrzeuge stammen von Neoplan und MAN. Einzelne Neoplan-Busse sind doppelstöckig.
Geschichte
Die ersten Strassenbahnstrecken der «Tramways Lausannois» (TL) gingen am 1. September 1896 in Betrieb. Es wurden gleich fünf elektrisch betriebene Linien mit einer Länge von 11 Kilometern und einer Spurweite von 1000 mm eröffnet. Sie begannen alle am zentralen Place Saint-François und führten zum Bahnhof der Jura-Simplon-Bahn, zum Bahnhof der Chemin de fer Lausanne-Echallens-Bercher, nach Lutry, Chailly und Pontaise. Letztere hatte eine Höchstneigung von 11,3 Prozent und durfte nur mit Wagen befahren werden, die mit besonders leistungsfähigen Bremsen ausgerüstet waren.
1898 wurde die Chailly-Linie nach La Rosiaz verlängert; gleichzeitig ging eine neue Linie zum Spital in Betrieb. 1899 erfolgte die Verlängerung der Chauderon-Linie nach Prilly. Nach einer kurzen Verlängerung in Lutry wies das Streckennetz im Jahr 1900 eine Länge von 14,3 Kilometern auf. 1902 baute die «Régionaux électriques du Jorat» (REJ) eine über 27 Kilometer lange Überlandlinie von Lausanne nach Moudon, mit einem Abzweig nach Savigny.
Die TL erweiterte ihr Streckennetz kontinuierlich: 1903 eröffnete sie drei Linien nach Ouchy, Montoie und Renens, 1906 eine Verbindung zwischen dem Bahnhof und Chauderon sowie eine Überlandlinie nach Cugy, die im darauf folgenden Jahr bis Montheron verlängert wurde. Mit der Eröffnung der Linie nach Bergières erreichte das Streckennetz im Jahr 1909 eine Länge von rund 34 Kilometern.
Am 1. November 1910 übernahm die TL die REJ, wodurch die Länge aller Strecken 62 Kilometer betrug. Der letzte grössere Ausbau erfolgte 1912 mit einer Linie zum Hafen von Pully. 1930 und 1933 gab es nochmals zwei kurze Verlängerungen. Das Netz erreichte mit einer Länge von 66 Kilometern seine grösste Ausdehnung, es war damit länger als z.B. in Basel oder Zürich.
1938 begann der Niedergang durch die schrittweise Umstellung auf Trolleybusbetrieb, als die Linien nach Ouchy und Pully stillgelegt wurden. Die Überlandlinie nach Montheron wurde 1950 eingestellt. Die etappenweise Stilllegung der Linien nach Moudon und Savigny erfolgte in den Jahren 1962 und 1963. Der Betrieb auf der letzten verbliebenen Strecke (Renens - Saint-François - La Rosiaz) wurde am 6. Januar 1964 eingestellt. Gleichzeitig erhielt die Gesellschaft ihren heutigen Namen.
Nachdem die Technische Hochschule und die Universität in den 1970ern in den Südwesten der Stadt umgezogen waren, stiegen auch die Verkehrsbedürfnisse dort rasch an. 1983 erschien eine erste Studie, die den Bau einer Stadtbahn zwischen dem Stadtzentrum und Renens vorschlug. Die Bauarbeiten begannen im Frühling 1988. Die Eröffnung der «Tramway du sud-ouest lausannois» erfolgte am 2. Juni 1991. Beim Fahrplanwechsel 2000 erhielt sie die Linienbezeichnung «M1» und wurde in «Métro Ouest» umbenannt.
Die Zahnradbahn Lausanne-Ouchy erhielt zum gleichen Zeitpunkt die Linienbezeichnung «M2». Sie verkehrte letztmals am 22. Januar 2006, wurde zu einer zahnstangenfreien U-Bahnlinie mit gummibereiften Fahrzeugen umgebaut und bis nach Epalinges verlängert; die vollständige Inbetriebnahme der Métro Lausanne soll im Dezember 2008 erfolgen.
Siehe auch
Literatur
- Jean-Philippe Coppex, Die Schweizer Überlandtrolleybusse, (Zweisprachig: Französisch und Deutsch), Verlag Endstation Ostring, Genf 2008, ISBN 978-3-9522545-3-0
Weblinks
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