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Republic of Trinidad and Tobago
Republik Trinidad und Tobago
Flagge Wappen Wahlspruch: „Together we aspire, together we achieve“ Amtssprache Englisch Hauptstadt Port-of-Spain Staatsform Parlamentarische Republik Staatsoberhaupt Präsident George Maxwell Richards Regierungschef Premierminister Patrick Manning Fläche 5.128 km² Einwohnerzahl 1.323.842 [1] Bevölkerungsdichte 258,2 Einwohner pro km² BIP nominal (2007)[2] 20.700 Mio. US$ (90.) BIP/Einwohner 15.905 US$ (39.) HDI 0,814 (59.) Währung Trinidad-und-Tobago-Dollar Unabhängigkeit am 31. August 1962 Nationalhymne Forged From The Love of Liberty Zeitzone UTC−4 Kfz-Kennzeichen TT Internet-TLD .tt Telefonvorwahl +1 (868) siehe NANP Trinidad und Tobago (dt. ˈtrɪnidatˀʊnttoˈbaːgo], engl. [ˈtɹɪnɪdædəntəˈbeɪgoʊ]) sind Inseln der kleinen Antillen und bilden zusammen den gleichnamigen Inselstaat. Sie liegen zwischen der Karibik und dem Atlantik, nordöstlich von Venezuela.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Meteorologie
Die 4.828 km² große, auf dem südamerikanischen Festlandssockel liegende Hauptinsel Trinidad wird von drei Gebirgsketten durchzogen. Auch Tobago (300 km²) ist durch ein Gebirge gezeichnet – ist jedoch stark bewaldet. Die höchste Erhebung der beiden Inseln ist der El Cerro del Aripo (941 m) auf Trinidad. Die größten Städte sind Chaguanas 72.159 Einwohner, San Juan 56.588 Einwohner, San Fernando 56.380 Einwohner, Port-of-Spain 49.657 Einwohner und Arima 34.997 Einwohner.
Das Klima ist tropisch. Die Regenzeit dauert von Juni bis Dezember, wobei Jahresniederschläge um 2000 mm erreicht werden. Die Durchschnittstemperatur beträgt tagsüber etwa 30°C – nachts fällt sie auf ca. 20°C. Im Gegensatz zu den meisten Inseln der Karibik liegen Trinidad und Tobago südlich der Hurrikan-Zone.
Bevölkerung
Die Bevölkerung ist stark gemischt. Etwa 43 %, also rund 560.000 Einwohner, sind afrikanischer Abstammung, 40 %, etwa 520.000 Einwohner, kommen aus dem asiatischen Raum, vor allem aber Indien. Die anderen 17% setzen sich aus Menschen gemischter sowie chinesischer, westeuropäischer oder mittelöstlicher Herkunft zusammen.
Rund 60 % der Einwohner sind Christen (ungefähr zu gleichen Teilen katholisch und protestantisch), etwa 25 % sind Hindus, 6 % sind Muslime. Daneben gibt es Anhänger von Voodoo.
Die Einwohner sind, abhängig davon, welcher Insel sie sich zugehörig fühlen, als Trinidader („Trinidadians“) und Tobagoer („Tobagonians“) bekannt.
Obwohl Englisch, das von praktisch allen Trinidadern (über 95 %) gesprochen wird, am meisten verbreitet ist, ist Spanisch aufgrund seiner Nähe zu Venezuela ebenfalls (meist als Zweitsprache) verbreitet.
Geschichte
Christoph Kolumbus erreichte die Insel Trinidad am 31. Juli 1498. Wegen ihrer drei markanten Bergspitzen benannte er sie nach der Dreifaltigkeit. Aber erst 1592 ließen sich spanische Siedler auf der Insel nieder. Hauptwirtschaftszweige waren der Anbau von Kakao und Tabak. 1797 übernahmen die Briten die Kontrolle über Trinidad.
Der Name der Insel Tobago leitet sich von dem Wort Tabak ab. Auch sie wurde von Kolumbus entdeckt. Im 17. Jahrhundert stritten Franzosen, Briten, Niederländer und Kurländer um die Herrschaft über die Insel. In dieser Zeit wechselte Tobago 31 mal den Besitzer. 1704 wurde sie zu neutralem Territorium erklärt. 1797 besetzten die Briten Trinidad und sicherten durch den Frieden von Amiens ihre Besitzung. Im Frieden von Paris ging 1814 auch Tobago in Besitz von Großbritannien über. 1888 wurde die Verwaltung von Tobago der von Trinidad unterstellt.
Der Inselstaat war früher ein Zentrum der Sklaverei. Die Vergangenheit spiegelt sich heute noch in den Namen der Einwohner. Viele tragen die englischen Vornamen, mit denen ihre Vorfahren gerufen wurden, nun als Familiennamen. Beispiele hierfür sind die Fußball-Nationalspieler Stern John und Kelvin Jack.
Im 2. Weltkrieg war Trinidad der größte alliierte Militärstützpunkt in der Karibik, da es eine wesentliche Rolle in der U-Boot-Bekämpfung im Atlantik und in der Karibischen See spielte. In dieser Zeit entstanden die Grundlagen für die heutige Infrastruktur und Industrie der Insel.
1958 wurde Trinidad und Tobago unabhängig von Großbritannien als Teil der Westindischen Föderation, deren Hauptstadt Port-of-Spain war. Die Föderation zerbrach aber schon 1962; am 31. August wurde Trinidad und Tobago endgültig unabhängig. Zunächst war das Land eine Monarchie unter Elisabeth II., seit 1976 ist es eine präsidiale Republik im Rahmen des britischen Commonwealth.
1990 stürmten 114 Mitglieder von Jamaat al Muslimeen, einer muslimischen Rebellengruppe unter der Führung von Yasin Abu Bakr (eigentlich: Lennox Phillip), das Parlamentsgebäude „Red House“ und die damals einzige Fernsehstation von Trinidad und Tobago. Dort hielten sie sechs Tage lang Beamte als Geisel bevor sie aufgaben.
Der Nationalfeiertag ist der 31. August.
Politik
Trinidad und Tobago ist eine Präsidialrepublik, der Präsident wird indirekt auf fünf Jahre gewählt. Das Parlament besteht aus einem Abgeordnetenhaus mit 36 gewählten Abgeordneten und einem Senat aus 31 vom Präsidenten ernannten Mitgliedern. Von diesen schlägt 16 der Ministerpräsident vor, 9 der Oppositionsführer. Die Republik ist ein Einheitsstaat, aber Tobago hat ein eigenes Parlament und begrenzte Autonomie.
Die wichtigsten Parteien sind der United National Congress, UNC, die Partei der indischen Einwanderer, und das People's National Movement, PNM, die sich hauptsächlich auf die Bevölkerung afrikanischen Ursprungs stützt.
Verwaltungsgliederung
Trinidad und Tobago gliedert sich in zwei Städte, drei Boroughs und elf Regionen.
Regionen Fläche Einwohner Hauptstadt Couva/Tabaquite/Talparo 719,64 162.779 Couva Diego Martin 127,53 105.720 Petit Valley Mayaro/Río Claro 852,81 33.480 Río Claro Penal/Debe 246,91 83.609 Penal Princes Town 621,35 91.947 Princes Town San Juan/Laventille 220,39 157.295 San Juan Sangre Grande 898,94 64.343 Sangre Grande Siparia 510,48 81.917 Siparia Tobago, Eastern 215,00 12.948 Roxborough Tobago, Western 88,00 41.136 Scarborough Tunapuna/Piarco 527,23 203.975 Tunapuna Boroughs Arima 11,15 32.278 Arima Chaguanas 59,65 67.433 Chaguanas Point Fortin 23,88 19.056 Point Fortin Städte Port of Spain 13,45 49.031 Port of Spain San Fernando 18,64 55.419 San Fernando gesamt 5.155,05 1.262.366 Port of Spain Wirtschaft
Allgemeines
Ursprünglich wurden in Trinidad Zuckerrohr und andere Plantagenpflanzen für den Export angebaut. Heute gibt es noch Zucker- und Kakaoanbau. In jüngster Zeit wurden immer mehr landwirtschaftliche Produkte für den Eigenbedarf angebaut. Die Forstwirtschaft beschränkt sich auf den Abbau von Teak und einigen anderen Tropenhölzern. Der wenige noch vorhandene tropische Regenwald wird geschont.
Wichtig für die Entwicklung der Insel war die Förderung von Erdöl. Daraus ist eine ganze Industrie (Erdgasverflüssigung u. a.) entstanden. Trinidad ist die am meisten industrialisierte Insel der Karibik. Neben der petrochemischen Industrie gibt es viele Betriebe der Nahrungsmittel- und Leichtindustrie für den lokalen Bedarf und die Versorgung der Nachbarinseln. Die Industrie ist z. T. staatlich, aber überwiegend privat. Viele Staatsbetriebe wurden in den letzten Jahren privatisiert.
Dienstleistungen
Der Dienstleistungssektor ist geprägt von Finanzdienstleistern wie Banken, Versicherungen sowie von vielen Groß- und Einzelhandelsbetrieben. Es gibt eine nationale Fluggesellschaft, die Caribbean Airlines, und zwei Verkehrsflughäfen, den Flughafen Piarco auf Trinidad in der Nähe von Port-of-Spain und den Flughafen Crown Point auf Tobago. In Tobago besteht ein ausgeprägter internationaler Tourismus.
Medien
Im Land gibt es Pressefreiheit.
Drei unabhängige Tageszeitungen:
- Newsday (Auflage ca. 71.000)
- Express (Auflage ca. 88.000)
- Guardian (Auflage ca. 56.000)
Radiostationen:
- 97.1 FM
- 95.5 FM
Fernsehen:
- TV 6 (privat)
- CNN 3 (privat)
- TIC
- Gayelle TV (privat)
- CNC 3 (privat)
- NCC (staatlich)
- PARL (staatlich)
- CNMG (staatlich)
- WIN TV (privat)
- IBN (privat)
- IETV (privat)
- Synergy (privat)
Staatsausgaben
Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für
- das Gesundheitswesen bei 9%
- das Bildungswesen bei 15%
- das Militär bei 2%
Kultur
Der Literaturnobelpreisträger V. S. Naipaul stammt aus Trinidad. Er wurde am 17. August 1932 in Chaguanas geboren und lebt seit 1950 in Großbritannien. Eine weitere wichtige Person aus diesem Land ist C. L. R. James, der als marxistischer Autor und Kulturkritiker in der Schwarzenbewegung sowie in der Panafrika-Bewegung eine zentrale Rolle spielte. Aus Tobago stammt der Fußballspieler Dwight Yorke, der bei Manchester United spielte. Die Liste der olympischen Medaillengewinner aus Trinidad und Tobago zeigt, dass auf den beiden Inseln hervorragende Sprinter zu Hause sind.
Aus Trinidad stammt die Steelpan, ein zu einem Musikinstrument ausgebautes Stahlfass. Es ist das nationale Musikinstrument von Trinidad and Tobago.
Der Calypso und die daraus entstandenen Soca, Rapso und Chutney haben ihre Heimat ebenfalls in Trinidad and Tobago.
Trinidad ist auch für seinen Karneval sehr bekannt, der jedes Jahr Ende Februar stattfindet. Dieses kulturelle Ereignis steht in seiner Größe und Farbenpracht dem Karneval in Rio de Janeiro in nichts nach.
Steel Pan
Die Steel Pan ist das nationale Musikinstrument von Trinidad und Tobago und wird aus einem runden Metallresonanzkörper hergestellt. Das Instrument wurde in den 1930er Jahren erfunden. Die britischen Kolonialherren verboten den Einheimischen das Trommeln auf afrikanischen Schlaginstrumenten. Deshalb suchte die Unterschicht Trinidads nach neuen Möglichkeiten des musikalischen Ausdrucks. Somit entstanden die ersten Steel Pans aus ausrangierten Ölfässern, die es in Trinidad aufgrund der Ölindustrie im Überfluss gab. Internationale Aufmerksamkeit erlangte die Steel Pan, als TASPO (Trinidad All Steel Percussion Orchestra) 1951 nach England eingeladen wurde, um am Festival of Britain dieses neuartige Musikinstrument zu präsentieren. Die Steel Pan ist eines der wenigen akustischen Musikinstrumente, die während des 20. Jahrhunderts erfunden wurden und erfreut sich seit ihrer Entstehung vor allem in Nordamerika und Europa großer Beliebtheit.
Sport
Der Nationalsport auf den beiden Inseln ist Cricket. Im März und April 2007 fand erstmals eine Cricketweltmeisterschaft in der Karibik statt. Einige Spiele der Vorrunde wurden im Stadion Queens Park in Port-of-Spain ausgetragen.
Die Fußballnationalmannschaft von Trinidad und Tobago (auch Soca Warriors genannt) qualifizierte sich am 16. November 2005 zum ersten Mal für eine Fußballweltmeisterschaft und nahm an der Endrunde in Deutschland teil. Nationaltrainer war der Niederländer Leo Beenhakker, ihr Quartier bezog die Mannschaft in Rotenburg (Wümme). Sie schied nach einem 0:0 gegen Schweden, einer 0:2 Niederlage gegen England und einer 0:2 Niederlage gegen Paraguay in der Vorrunde aus, übertraf jedoch vor allem in den Spielen gegen England und Schweden mit ihrer Widerstandskraft die meisten Erwartungen. Trinidad und Tobago ist bisher das kleinste Land, das an einer Fußballweltmeisterschaft teilgenommen hat.
Quellen
- ↑ Fischer Weltalmanach 2006
- ↑ International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
Weblinks
Staatliche Seiten
- Offizielle Internetpräsenz der Regierung (in englischer Sprache)
- Offizielle Internetpräsenz des Trinidad und Tobago Tourismus
- Offizielle Internetpräsenz des Parlaments
- Nationalbibliothek der Informations-Systems Website
Andere
- Timeline: Trinidad and Tobago - wichtige Daten der Geschichte Trinidad und Tobagos auf einer Webseite der BBC
- Trinidad und Tobago - Alptraum Karibik - Webseite und Video zum Weltspiegel-Beitrag vom 19.4.2009
- Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Trinidad und Tobago
- Dossier des CIA über der Republik Trinidad und Tobago
11-61Koordinaten: 11° N, 61° WStaaten in SüdamerikaArgentinien | Bolivien | Brasilien | Chile | Ecuador | Guyana | Kolumbien | Paraguay | Peru | Suriname | Trinidad und Tobago1 | Uruguay | Venezuela
Andere Gebiete: Falklandinseln | Französisch-Guayana | Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln1 Wird kulturgeografisch meist Nord- und Mittelamerika zugerechnet.
Mitgliedstaaten der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS)Antigua und Barbuda | Argentinien | Bahamas | Barbados | Belize | Bolivien | Brasilien | Chile | Costa Rica | Dominica | Dominikanische Republik | Ecuador | El Salvador | Grenada | Guatemala | Guyana | Haiti | Honduras | Jamaika | Kanada | Kolumbien | Mexiko | Nicaragua | Panama | Paraguay | Peru | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago | Uruguay | Venezuela | Vereinigte Staaten
Mitgliedstaaten der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM)Antigua und Barbuda | Bahamas | Barbados | Belize | Dominica | Grenada | Guyana | Haiti | Jamaika | Montserrat | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Suriname | Trinidad und Tobago
Assoziierte Mitglieder: Anguilla | Bermuda | Britische Jungferninseln | Kaimaninseln | Turks- und Caicosinseln
Mitgliedstaaten des Commonwealth of NationsAntigua und Barbuda | Australien | Bahamas | Bangladesch | Barbados | Belize | Botsuana | Brunei | Dominica | Fidschi | Gambia | Ghana | Grenada | Guyana | Indien | Jamaika | Kamerun | Kanada | Kenia | Kiribati | Lesotho | Malawi | Malaysia | Malediven | Malta | Mauritius | Mosambik | Namibia | Nauru | Neuseeland | Nigeria | Pakistan | Papua-Neuguinea | Salomonen | Sambia | Samoa | Seychellen | Sierra Leone | Singapur | Sri Lanka | St. Kitts und Nevis | St. Lucia | St. Vincent und die Grenadinen | Südafrika | Swasiland | Tansania | Tonga | Trinidad und Tobago | Tuvalu | Uganda | Vanuatu | Vereinigtes Königreich | Zypern
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