Ta er Si

Ta er Si
Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
སྐུ་འབུམ་བྱམས་པ་གླིང
Wylie-Transliteration:
sku ’bum byams pa gling
Aussprache in IPA:
[kumpum tɕʰampaliŋ]
Offizielle Transkription der VRCh:
Gumbum Qambaling
THDL-Transkription:
Kumbum Jampaling
Andere Schreibweisen:
Kumbum Dschamba Ling
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
塔爾寺
Vereinfacht:
塔尔寺
Pinyin:
Tǎ’ěr Sì

Das Kumbum-Kloster (auch: Gumbum;[1] von tibet. sku 'bum byams pa gling, deutsch: „Kloster der Hunderttausend Bilder des Buddha Maitreya“) bzw. Ta'er-Kloster im Kreis Huangzhong (湟中县) der Provinz Qinghai, China, ist ein tibetisch-buddhistisches Kloster aus der Zeit der Ming-Dynastie (1560). Es gilt als eines der sechs großen Klöster der Gelug-Schulrichtung des tibetischen Buddhismus.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Panorama-Aufnahme des Kumbum-Klosters

Die ersten Baulichkeiten wurden 1578 eingeweiht. 1584 richtete Sonam Gyatso, der 3. Dalai Lama, bei seinem ersten Besuch hier die erste Studienfakultät ein, aus der sich im Laufe der nächsten Jahrhunderte eine der bedeutendsten Klosteruniversitäten im tibetischen Hochland entwickelte.

Chörten und Tantrische Halle im Kumbum-Kloster

Der Begründer des Gelug-Ordens Tsongkhapa (1357-1419), soll am Standort der ältesten Tempelhalle des Klosters geboren worden sein. An der Stelle, wo damals das bei der Geburt vergossene Blut versickert sei, habe danach ein wundersamer Baum ausgetrieben, dessen Blätter hunderttausend [= zahllose] Bildnisse Buddhas getragen hätten. Hiervon leitet sich der tibetische Name des Klosters ab.

Acht Pagoden des Kumbum-Klosters

Die chinesische Bezeichnung dagegen - Ta'er Si bedeutet „Pagoden-Kloster“ - leitet sich von einem Chörten (chin. ta = Pagode, Stupa etc.) ab, den Tsongkhapas Mutter an der Stelle errichtet habe, an der 1379 bei der Geburt die Placenta zu Boden gefallen sei. Beide Namen leiten sich also von der mit Tsongkhapas wundervoller Geburt verbundenen Gründungslegende ab.

Kumbum Jampa Ling steht seit 1961 als Ta'er Si auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (1-111) und ist als das am verkehrsgünstigsten gelegene lamaistische Großkloster die seit den 1980er Jahren (von in- und ausländischen Touristen) am meisten besuchte tibetische religiöse Kultstätte.

Siehe auch

Literatur

  • W. Filchner and W.A. Unkrig: Kumbum Dschamba Ling, Leipzig 1933
  • Kumbum Jampa Ling, in: The Cultural Monuments of Tibet’s Outer Provinces: Amdo. Vol. 1 - The Qinghai Part of Amdo von A. Gruschke, Bangkok 2001, S. 21-29.
  • Joachim Karsten: A Study on the sKu-'bum/ T'a-erh ssu Monastery in Ch'inghai, Auckland University, New Zealand, 1997

Weblinks

Fußnoten

  1. Ernst Schäfer: Tibet und Zentralasien, 1965, S. 134; Wolfgang Bartke, Who's Who in the People's Republic of China, Saur 1987, ISBN 3598106106, S. 13; Pierre Huard, Ming Wong, Chine d'hier et d'aujourd'hui: civilisation, arts, techniques, Horizons de France 1972, S. 8, 173; Ling Haicheng, Buddhism in China, Beijing, China Intercontinental Press 2004, ISBN 7508505352, S. 172.

36.495555555556101.570555555567Koordinaten: 36° 29′ 44″ N, 101° 34′ 14″ O


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