Tabaski

Tabaski
Straßenstand während des Opferfestes, an dem von Metzgern Schafe geschlachtet und portioniert verkauft werden. Das farbige Stoffmuster des Zeltes ist für Ägypten typisch. al-Minya. Private Schlachtungen finden direkt vor oder im eigenen Haus statt.

Das Opferfest (arabischعيد الأضحى‎, DMG ʿĪdu l-Aḍḥā, kurdisch Cejna Qurbanê, türk. Kurban Bayramı, bosn. Kurban(-Hadži) Bajram oder Kurbam Bajram, persischعید قربانeyd Qurban, Westafrika: 'Tabaski') ist das höchste islamische Fest. Es wird zum Höhepunkt des Hadsch gefeiert, der Wallfahrt nach Mekka, welches jährlich am Zehnten des islamischen Monats Dhu l-hiddscha beginnt und vier Tage andauert. Aufgrund des islamischen Mondkalenders kann das Opferfest zu jeder Jahreszeit stattfinden, die Verschiebung findet rückwärts im Sonnenkalender um meist 11 Tage statt. Von arabischsprachigen Christen wird auch das Osterfest mit diesem Namen bezeichnet. Dieser Artikel behandelt jedoch nur das islamische Fest.

Vor dem 'Īd al-fitr, dem Fest des Fastenbrechens am Ende des Fastenmonats Ramadan, ist es das wichtigere der zwei 'Īd-Feste (von arabischعيد‎, DMG ʿīd, „Fest“).

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

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Beim Opferfest wird des Propheten Ibrahim (Abraham) gedacht, der die göttliche Probe bestanden hatte und bereit war, seinen Sohn Ismael (vgl. Isaak) Allah zu opfern. Als Allah seine Bereitschaft und sein Gottvertrauen sah, gebot er ihm Einhalt und Ibrahim und Ismail opferten daraufhin voller Dankbarkeit im Kreis von Freunden und Bedürftigen einen Widder. Dies fand am Felsendom in Jerusalem statt. Getreu der 22. Sure des Korans, Vers 37.

Es ist für alle gläubigen Muslime weltweit Pflicht, zur Feier des Festes ein Tier zu opfern, wenn sie es sich denn finanziell leisten können. Das Fleisch des Tieres sollen sie auch unter den Armen und Hungrigen verteilen. Es ist guter Brauch, allen Freunden und Verwandten zum Opferfest die besten Wünsche zu versichern und auch ihnen etwas von dem Fleisch zu geben. Manchmal wird auch einfach geopfert, um Allah zu danken, wenn er etwas sehr Gutes vollbracht haben soll.

Nach regionaler Verfügbarkeit werden Schafe, aber auch andere domestizierte Tiere wie Ziegen, Rinder, Kamele in Trockengebieten oder Wasserbüffel wie in Indonesien geschlachtet. Allgemein werden nur Paarhufer – außer dem als unrein geltenden Schwein – rituell geschächtet.

Das Opferfest wird oft ausgelassen gefeiert. In Ägypten sind in diesen Tagen Kinderkarusselle in den Straßen bis nachts in Betrieb.

Sowohl am ersten Morgen des Opferfests als auch am ersten Morgen des Fastenbrechenfests wird die Moschee besucht, um dort das gemeinsame und besondere Gebet (Salat) dieses Festtages zu verrichten, welches aus zwei ruk'at besteht und die Besonderheit hat, dass die Ansprache (khutba) – meist durch den Imam – nach dem Gebet, und nicht wie beim Freitagsgebet vor dem Gebet, erfolgt. [1] Meist schließt sich an den Besuch der Moschee ein Besuch des Friedhofs an, um seiner verstorbenen Verwandten und Bekannten zu gedenken und für sie Koranverse zu lesen und Bittgebete zu sprechen. Der restliche Tag wird genutzt, um die Verwandtschaft und Bekanntschaft zu besuchen. Dabei werden meist in großer Runde diverse Gerichte und Getränke angeboten. Man macht sich gegenseitig und oftmals auch den Bedürftigen Geschenke. Sowohl die Männer als auch die Frauen ziehen sich besonders schöne oder neue Kleidung an. Auch das Haus ist festgemäß vollkommen aufgeräumt und gesäubert.

Das Opferfest ist für die islamischen Glaubensrichtungen der Sunniten, Aleviten und Schiiten wichtig.

Deutschland

Weil das Opferfest zusammen mit dem Fastenbrechenfest unumstritten und für alle Rechtsschulen und Völker des Islam verbindlich sind und als die eigentlichen Feste des Islam gelten, können Schüler islamischen Glaubens sich an diesen Tag z.B. im Bundesland Rheinland-Pfalz vom Unterricht befreien lassen. Dies geschieht durch schriftliche Meldung der Eltern bzw. in Fall der Volljährigkeit durch Eigenmeldung. Die Lehrer sind deshalb angewiesen an beiden Festen keine Klassen- oder Kursarbeiten oder sonstige Leistungsnachweise zu terminieren. Eine Abweichung um einen Tag durch die jeweilige Gemeinde wird toleriert. Freigehalten von Leistungsnachweisen wird aber verbindlich nur der im Amtsblatt veröffentlichte Haupttag.[2]

Termine

Das Opferfest fand bzw. findet voraussichtlich an folgenden Terminen statt. Das Fest beginnt mit dem genannten Tag, dem 10. Dhu l-hiddscha, und endet drei Tage später am 14. Dhu l-hiddscha. Bei den genannten Terminen handelt es sich um in Saudi-Arabien durch Mondsichtung anerkannten Termine, an denen sich viele Länder orientieren. In Ländern wie Indonesien oder von Gruppen wie der Islamic Society of North America wird der Termin aber auch teilweise abweichend durch eigene Mondsichtung festgelegt. Zukünftige Termine können durch abweichende Mondsichtung mit Beginn des Dhu l-hiddscha noch eine Änderung unterliegen. Die Zeit vor dem 10. Dhu l-hiddscha bis mindestens zum Sonnenaufgang desselbigen verbringt der Pilger dabei auf dem Berg Arafat: [3]

Islamisches Opferfest
Jahr (islamisch) Jahr (gregorianisch) Datum nach dem Hohen Rat in Justizfragen Ende Vorausberechnet
1422 2002 22. Februar [4] 25. Februar auch 22. Februar[5]
1423 2003 11. Februar[6] 14. Februar auch 11. Februar[5]
1424 2004 1. Februar[7] 4. Februar auch 1. Februar[5]
1425 2005 20. Januar[8] 23. Januar 21. Januar[5]
1426 2006 10. Januar[9] 13. Januar auch 10. Januar[5]
1427 2006 30. Dezember[10] 2. Januar 2007 31. Dezember[5]
1428 2007 19. Dezember[11] 22. Dezember 20. Dezember[5]
1429 2008 8. Dezember[12] 11. Dezember 7. Dezember [13]
1430 2009 - - 27. November[13]
1431 2010 - - 16. November[13]
1432 2011 - - 6. November[13]

Literatur

  • Mohammed Rashed: Das Opferfest (cid-aladha) im heutigen Ägypten. Klaus Schwarz Verlag, Berlin 1998, ISBN 3879972672. 

Einzelnachweise

  1. Die Teilnahme am Gebet ist für die meisten Sunniten obligatorisch bzw. empfohlen. Ausnahmeregelungen gelten für Gläubige, die sich auf der Pilgerfahrt befinden.
  2. Bekanntmachung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur vom 26.5.2008 Islamische Feiertage 2008/2009 (9211 - 51253730) in Amtsblatt des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, Nr. 6/2008, Seite 207
  3. http://moonsighting.com/
  4. http://www.fatwa-online.com/news/0020213.htm
  5. a b c d e f g http://www.phys.uu.nl/~vgent/islam/ummalqura.htm#adjust
  6. http://www.fatwa-online.com/news/0030202.htm
  7. http://www.fatwa-online.com/news/0040121.htm
  8. http://www.fatwa-online.com/news/0050111.htm
  9. http://www.fatwa-online.com/news/0051231.htm
  10. http://www.fatwa-online.com/news/0061221.htm
  11. http://www.fatwa-online.com/news/0071209.htm
  12. Bekanntmachung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur vom 26.5.2008 Islamische Feiertage (9211 - 51253730) in Amtsblatt des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz, Nr. 6/2008, Seite 207
  13. a b c d http://www.phys.uu.nl/~vgent/islam/ummalqura.htm#principal

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