Tadschwiid

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{{QS-Antrag|11. September 2008|2=Der Artikel beschreibt nahezu ausschließlich die Situation in Ägypten. Es wäre dringend nötig, zum einen die Situation in anderen Ländern hinzuzufügen und zum anderen fehlt auch noch inhaltliches zur Koranrezitation (Regeln, Geschichte etc.) --[[Benutzer:Grenzgänger|Grenzgänger]] 11:20, 11. Sep. 2008 (CEST)}}

Die Rezitation (arabischتلاوة‎, DMG tilāwa) des Koran ist eine Tätigkeit, die von einem Qari oder Muqri ausgeübt wird.

Es ist ungenau die Begriffe Leser und Rezitator gleichbedeutend zu benutzen. Ein Leser des Koran muss diesen nicht unbedingt rezitieren (also vorlesen).

Jeder geprüfte professionelle Koranrezitator darf in Ägypten von Amts wegen den Titel Schaich tragen. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts lernten die Muqrin ihre Kunst, indem sie ihrem Lehrer zuhörten und ihn nachahmten. Gewöhnlich ist der Rezitator ein Mann, aber im 20. Jahrhundert gab es auch viele Koranrezitatorinnen, und noch in den 1920er Jahren warb zum Beispiel die Sängerin Umm Kulthum auf ihrer Visitenkarte mit dieser Fertigkeit.

Inhaltsverzeichnis

Tadschuied - Die Disziplin der Rezitation

Tadschuied (‏تجويد‎, DMG taǧwīd), bedeutet aus linguistischer Sicht "etwas qualitativ perfektionieren". In Bezug auf den Islam zielt die Disziplin des Tadschuied darauf ab den Koran fehlerfrei rezitieren zu können. Die Art und Weise wie man den Koran rezitieren soll wird durch Menschen überliefert die eine geschlossene Überlieferungskette bis zum Propheten Muhammad haben (sog. ‏أَصْحَابُ حَسَنِيد‎, DMG Aṣḥābu ḥasanīd). Muslime die die Disziplin des Tadschuied erlernen möchten, tun dies mit einem geprüften Rezitator (arab. Qari).

Tartiel

Sich mit Tadschuied in seinem ganzen Umfang zu beschäftigen ist keine Pfilcht für jeden einzelnen Muslim, jedoch wird im Koran (73:4) gesagt "Trage den Islam mit Tartiel (‏تَرْتِيل‎, DMG Tartīl) vor.". Der 4. Kalif Ali ibn Abi Talib soll einer Überlieferung nach den Begriff Tartiel auf die richtige Aussprache der Buchstaben und das Wissen darüber wo man beim Rezitieren pausieren soll begrenzt haben.

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Rezitationsarten

Es gibt 10 überlieferte Arten den Koran zu rezitieren (sog. ‏قراءات‎, DMG Qirāʾāt; Sing. Qirāʾa). Jede hat ihre bekannten Rezitatoren.

  • حفص عن عاصم‎ / Ḥafṣ ʿan ʿāṣim

Dies ist die Rezitationsart, die heutzutage am verbreitetsten in der muslimischen Welt ist.

  • Warsch - ‏ورش
  • Qaaluun
  • El-Suusi
  • El-Bazzi & Qunbul
  • Chalaf
  • Rowis & Rawh
  • Al Douri
  • Challad
  • Hischaam

Rezitationswettstreit und Rezitatoren

Jedes Jahr veranstaltet das Ministerium für Religiöse Angelegenheiten einen Koranrezitations-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche (Atfal), die den ganzen Koran auswendig können. Der 12. allgemeine Koran-Wettbewerb fand am 16. Juli 2003 statt. Die jungen Rezitatoren sind aufgerufen, ihre Begabung unter Beweis zu stellen und werden dafür mit Förderpreisen bedacht. Der Wettbewerb soll die Schüler der Korankurse anregen, sich intensiv der Lektüre des Koran zu widmen. Dabei sind bestimmte Regeln für eine adäquate Rezitation des Korans zu beachten.

Wer in Kairo früher den Titel eines Qari (Koranrezitators) erlangen wollte, musste, und sei es nur für kurze Zeit, an der Universität und Moschee Al-Azhar studiert haben und vom amtierenden "großen Meister der Rezitation" zugelassen werden. In den entlegeneren Provinzen hingegen reichte es, wenn die Koranleser eine Ausbildung auf lokaler Ebene genossen hatten oder sich auf das Prestige berufen konnten, das sie während mehrerer Jahre in Kairo erworben hatten. Heutzutage gehen alle Rezitatoren durch die Schule von Al-Azhar, aber zusätzlich erwartet man von ihnen, dass sie acht Jahre am Institut für Koranrezitation im Stadtteil Shubra studiert haben. Damit ihre Darbietungen im Rundfunk übertragen werden können, müssen sie ferner vor einem "Prüfungsgremium für Vorleser" bestehen, das vom Rundfunkamt eingesetzt wird. In diesem Gremium sitzen neben den religiösen Kapazitäten, die sich vergewissern, ob die Rezitatoren mit den heiligen Texten aufs beste vertraut sind, auch Musiker, die überprüfen, ob die Kandidaten richtig singen können und die Modi beherrschen.

Zitate zur Koranrezitation

  • Der mündliche Vortrag des Korans ist sehr wichtig, denn er ist seiner Natur nach kein Lesetext.“ [1]
  • „Eine Religion ohne die physische Erfahrung des Rituals ist kaum mehr als ein Gedankengebäude, ein Konstrukt. Jede Religion bedarf sinnlicher oder ästhetischer Erfahrungen. Im Islam ist es vor allem die Koranrezitation, die diese Funktion erfüllt. Sie ist ein spiritueller Vorgang und ritueller Akt: Indem der Gläubige die Rede Gottes hört, hört er den Sprecher selbst - er hört Gott.“

Einzelnachweise

  1. Nasr Hamid Abu Zaid Ein Leben mit dem Islam

Weblinks


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