- Taglilie
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Taglilien Systematik Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida) Unterklasse: Lilienähnliche (Liliidae) Ordnung: Spargelartige (Asparagales) Familie: Tagliliengewächse (Hemerocallidaceae) Gattung: Taglilien Wissenschaftlicher Name Hemerocallis L. Die Taglilien (Hemerocallis) sind eine Gattung der Pflanzen, die zur Familie der Tagliliengewächse gehört.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie
Der wissenschaftliche Name der Gattung stammt von den griechischen Wörtern Ἡμέρα (hēméra = Tag) und Κάλλος (kállos = Schönheit), da die Einzelblüten der Gattung nur einen einzigen Tag lang blühen. Von dieser Tatsache leitet sich auch die deutsche Bezeichnung der Gattung ab.[1]
Beschreibung
Taglilien sind mehrjährige krautige Pflanzen. Sie wachsen häufig in Horsten. Die Wurzeln sind häufig fasrig oder fleischig und zusammenlaufend, an den Enden bilden sich jedoch Verdickungen, aus denen Rhizome auswachsen. Der Stängel hat nur bodennahe lange lineare Laubblätter, von denen sich immer zwei gegenüberstehen. Sie sind häufig umgebogen und laufen zur Spitze hin scharf zu. Üblicherweise trägt jede Pflanze zwei Blütenstände, die schraubelig cymoid sind, seltener kommen Einzelblüten vor.
Die Einzelblüten sind eintägig kurzlebig, sie bestehen aus sechs Tepalen, die an der Basis kurz zu einem Tubus verwachsen sind. Die Blüten selbst sind trichterförmig, zwittrig und zygomorph. Die inneren Tepale sind leicht breiter als die äußeren. Jede Blüte trägt sechs Staubblätter die am Boden der Blütenhülle verwachsen sind. Die Filamente sind nach oben gebogen, getrennt und ungleichmäßig. Die Antheren bestehen aus zwei Hälften (Theken). Der oberständige Fruchtknoten ist grün und dreiteilig. Nektarien sind präsent. Der Griffel ist nach oben gebogen, die Narbe ist dreiteilig oder kopfig.
Nach der Blüte bilden die Pflanzen ledrige Kapselfrüchte aus, die entweder sehr wenige oder massenhaft Samen enthalten.
Verbreitung
Taglilien finden sich von Mitteleuropa bis Ostasien. Die Gattung fehlt in der Neuen Welt, obwohl es Vertreter der Familie Tagliliengewächse in Australien gibt, scheint die Gattung auch dort zu fehlen. Das Mannigfaltigkeitszentrum liegt mit elf Arten in der Volksrepublik China, vier Arten sind dort endemisch. Da vor allem Hybriden der Gelbroten Taglilie (Hemerocallis fulva) als Gartenpflanzen sehr populär sind, finden sie sich auch in nordamerikanischen Gärten und sind zum Teil von dort aus verwildert.
Systematik
Lange Zeit bestand die Familie der Tagliliengewächse ausschließlich aus der Gattung Hemerocallis, wurde dann aber in insgesamt 14 Gattungen aufgeteilt. Zur Gattung selbst werden 18 Arten gezählt.
- Hemerocallis citrina Baroni
- Hemerocallis citrina var. citrina
- Hemerocallis citrina var. vespertina (H. Hara) M. Hotta
- Hemerocallis darrowiana S. Y. Hu
- Hemerocallis dumortieri C. Morren
- Hemerocallis esculenta Koidz.
- Hemerocallis exaltata Stout
- Hemerocallis forrestii Diels
- Gelbrote Taglilie Hemerocallis fulva (L.) L.
- Hemerocallis fulva var. angustifolia Baker
- Hemerocallis fulva var. aurantiaca (Baker) M. Hotta
- Hemerocallis fulva var. fulva
- Hemerocallis fulva var. kwanso Regel
- Hemerocallis fulva var. littorea (Makino) M. Matsuoka & M. Hotta
- Hemerocallis fulva var. maculata Baroni
- Hemerocallis fulva var. pauciflora M. Hotta & M. Matsuoka
- Hemerocallis fulva var. sempervirens M. Hotta & M. Matsuoka
- Hemerocallis hakuunensis Nakai
- Hemerocallis hongdoensis M. G. Chung & S. S. Kang
- Gelbe Taglilie Hemerocallis lilioasphodelus L.
- Hemerocallis middendorffii Trautv. & C. A. Mey.
- Hemerocallis middendorffii var. longibracteata Z. T. Xiong
- Hemerocallis middendorffii var. middendorffi
- Hemerocallis minor Mill.
- Hemerocallis multiflora Stout
- Hemerocallis nana W. W. Sm. & Forrest
- Hemerocallis plicata Stapf
- Hemerocallis taeanensis S. S. Kang & M. G. Chung
- Hemerocallis thunbergii Barr
- Hemerocallis yezoensis H. Hara
Kultur
Taglilien sind als Gartenpflanzen in Europa, den Vereinigten Staaten und vor allem in der Volksrepublik China bedeutend. Allein in den USA gibt es 38.000 registrierte Züchter für Taglilien, die über 13.000 benannte Hybriden erzeugt haben. In der chinesischen Gartenkunst ist die Gattung seit tausenden von Jahren von großer Bedeutung. Dort wird die Gattung aber auch wegen der essbaren Blüten einiger Arten geschätzt und findet Anwendung in der traditionellen chinesischen Medizin.
Die Blätter werden beim Bau einiger Typen von traditionellen Wohnhäusern in der chinesischen Provinz Yunnan, im Kreis Taichung auf Taiwan sowie auf der Orchideeninsel als Material zum Decken von Dächern verwendet [2].
Quellen
- ↑ Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage, Nikol Hamburg, 2005. ISBN 3-9378-7216-7
- ↑ Shan Deqi, E. Tang (Übers.): Traditionelle Wohnhäuser in China, China International Book Trading Corporation, 2004, ISBN 7-5085-0434-8
Literatur
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland Gefäßpflanzen: Grundband. 18. Aufl. Spektrum Akademischer Verlag, 2002, ISBN 3827413591 Seite 503
Weblinks
- Eintrag in der Flora of North America (englisch)
- Eintrag in der Flora of China (englisch)
- Taglilien Hybriden
- Hemerocallis citrina Baroni
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