- Tagmata
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Tagma (griech. τάγμα, Pl. τάγματα tagmata) war eine Einheit der byzantinischen Armee. Mit rund 200-300 Mann entsprach es einer verstärkten Kompanie oder einem kleinen Bataillon. Da es sowohl Fußtruppen als auch Kavallerie enthielt, war es die kleinste Einheit, die das Gefecht der verbundenen Waffen führen konnte.
Das tagma und seine Einsatzgrundsätze wurden schon im Strategikon ausführlich behandelt, woraus sich ergibt, dass diese Bezeichnung bereits im 6. Jahrhundert unter Maurikios existierte. Allerdings organisierte erst Kaiser Konstantin V. die tagmata in ihrer endgültigen Form, indem er sie zu Eliteverbände umorganisierte und in der Hauptstadt stationierte. Im 10. Jahrhundert standen tagmata auch in den Themen mit einem jeweils eigenem Hauptquartier. Um 967 wurden von Nikephoros II. Güter mit dem dreifachen Mindest-Umfang eingerichtet, deren Besitzer wahrscheinlich zu den nun verstärkt eingesetzten Panzerreitern gehörten. Die Inhaber dieser Güter waren oft nicht-griechischer Abstammung.
Im Laufe des 10. und 11. Jahrhunderts kamen die an und für sich nicht übertragbaren Militärgüter (stratiotika ktemata) mehr und mehr in den Besitz des Adels und der Klöster, die wieder verstärkt zu Großgrundbesitzern wurden.
Spätestens in der Armee des modernen Griechenlands wurde die Bezeichnung Tagma wieder benutzt und findet auch seine Entsprechung in den Dienstgradbezeichnungen für die Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere des Heeres; "Tagmatarchis" (Major), "Antisyntagmatarchis" (Oberstleutnant) und "Syntagmatarchis" (Oberst).
Literatur
- Mark Bartusis: The late Byzantine Army, arms and society 1204–1453. Philadelphia 1992.
- T. G. Kolias: Tagma. In: Lexikon des Mittelalters. Bd. 8, Sp. 434.
- Maurice's Strategikon: Handbook of Byzantine Military Strategy. Übersetzt von George T. Dennis. Philadelphia 1984, Nachdruck 2001.
- Das Strategikon des Maurikios (Corpus Fontium Historiae Byzantinae 17). Bearbeitet von George T. Dennis, übersetzt von Ernst Gamillscheg. Wien 1981.
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