- Tail strike
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Ein Tailstrike bzw. Heckanschlag bezeichnet das ungewünschte Berühren der Startbahn durch das Flugzeugheck. Dies kann dann geschehen, wenn der Pilot beim Start die Maschine zu steil hochzieht und das Flugzeug dadurch kurz vor dem Abheben eine zu große Rotation um die Querachse vollführt. Bei der Landung kann es ebenfalls zu einem Aufschlagen des Flugzeughecks kommen, wenn der Pilot direkt vor dem Aufsetzen zu stark das Höhenruder zieht und damit die Nase des Flugzeug zu stark hebt. Je länger der Rumpf des Flugzeugs ist, desto höher ist die Gefahr eines Tailstrikes.
Im Rahmen von Zulassungs- und Belastungstests (VMU-Test und TOP-Test) werden Tailstrikes herbeigeführt, um beispielsweise die geringst mögliche Abhebegeschwindigkeit eines Flugzeugs bei maximalem Anstellwinkel festzustellen.
Vermeidung eines Tailstrikes
In modernen Flugzeugen befinden sich unterschiedliche Systeme zur Vermeidung eines Tailstrikes im Einsatz.
- Vom Hersteller wird für jeden Flugzeugtyp der maximale Rotationswinkel angegeben. Diesen hat der Pilot einzuhalten.
- Einige Flugzeuge haben, wie an der Dash 8 im nebenstehenden Bild gut zu erkennen ist, eine starke Abschrägung des Hecks. Dies dient dazu, dem Flugzeug einen stärkeren Rotationswinkel zu ermöglichen. Die Dash vermag beispielsweise mit einem Winkel von 7° abzuheben. Andere Flugzeuge haben einen erlaubten Rotationswinkel von lediglich 3°.
- Es gibt auch einige mechanische und elektronische Methoden, um Tailstrikes zu vermeiden oder mindestens in ihren Auswirkungen auf das Flugzeug gering zu halten:
- Ein mechanisches Beispiel ist der Hecksporn (tailbumper). Dabei handelt es sich entweder, wie bei der Airbusfamilie, um eine Metallverstärkung des hinteren Rumpfes im kritischen Bereich, oder wie bei der Concorde um ein kleines, am Heck des Überschallflugzeugs angebrachtes, zusätzliches Rad.
- Bei der Boeing 777 wird beim Start sowohl der Abstand des Rumpfes zur Startbahn, als auch seine Annäherungsgeschwindigkeit an den Boden gemessen. Ein Rechner betätigt beim Überschreiten vorgegebener Grenzwerte automatisch das Höhenruder und verringert dadurch einen zu großen Rotationswinkel. Hiermit kann ein Tailstrike nicht vollständig vermieden werden (siehe Weblinks), aber abgeschwächt werden.
Literatur
- Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, BFU - Untersuchungsbericht 5x007-0/02, September 2002
- Katherine Sopranos - Striking out tailstrikes, Boeing Frontiers Vol 03, Issue 8, Dezember 2004
Weblinks
Spotter-Aufnahmen von Tailstrikes:
Wikimedia Foundation.