Taisho-Zeit

Taisho-Zeit

Die Taishō-Zeit (jap. 大正時代 Taishō-jidai; 19121926) ist eine Periode in der Geschichte Japans.

Sie war gekennzeichnet durch einen schwachen Herrscher, den Taishō-tennō. Dieser besaß aufgrund von Krankheit nicht mehr die Vitalität, um das Land zusammenzuhalten. Daher gab es eine Machtverschiebung von den Traditionalisten und oligarchisch agierenden Beamten hin zu den Demokratischen Parteien. Daher ist diese Zeit auch als Taishō-Demokratie in Japan bekannt. Sie unterscheidet sich dadurch auch von der vorangehenden und eher chaotischen Meiji-Zeit und der auf die Taisho-Zeit folgenden militärischen Shōwa-Zeit.

Das Erbe der Meiji-Zeit

Der Meiji-Kaiser verstarb am 30. Juli 1912, und Kronprinz Yoshihito folgte auf den Thron unter der Regierungsdevise Taisho. Die Endzeit der Meiji-Periode war gekennzeichnet durch massive Regierungsausgaben in Übersee-Investments und Verteidigungsprogramme. Hauptbelastung für die Staatskasse waren Militärausgaben von rund 30% des Staatshaushalts, der Russisch-Japanische Krieg von 1904/05 und der Aufbau eines Kolonialreichs, das bereits Korea und Taiwan umfasste. Die Staatskasse war leer und es fehlte an Devisen, um die Auslandsschulden zu begleichen.

Wie in der Meiji-Ära wurde Japan weiter von der westlichen Kultur beeinflusst. Kobayashi Kiyichika (1847–1915) übernahm westliche Maltechniken, arbeitete aber auch weiter an traditionellen japanischen Farbholzschnitten (ukiyo-e). Okakura Tenshin (1862–1913) hielten das Interesse an traditionellen japanischen Maltechniken aufrecht. Die Autoren Mori Ogai (1862–1922) und Natsume Soseki (1867–1916) studierten im Westen und brachten so den Einfluss europäischer Literatur und den westlichen Humanismus nach Japan.

Die Meiji-Restauration gab auch neue intellektuelle Impulse. Beeinflusst durch amerikanische Gewerkschafter wuchs auch in Japan Interesse an sozialistischem Gedankengut. Durch die Industrialisierung entstand auch in Japan ein Proletariat, obwohl noch 80% der Bevölkerung auf dem Land und von der Landwirtschaft lebten. Unter den Intellektuellen bildete sich eine linke Bewegung, die Ideale wie allgemeines Wahlrecht (der Männer), soziale Wohlfahrt, Arbeiterrechte und gewaltlosen Protest hochhielt. Die Unterdrückung der Bewegung durch die Regierung und der Einfluss anarchistischer Denker wie Kropotkin aber führte zu einer Radikalisierung der Bewegung. Die Sozialistische Partei Japans (日本社会党, Nihon shakaitō) wurde ein Jahr nach ihrer Gründung 1906 wieder aufgelöst, die sozialistische Bewegung konnte sich in Japan nicht durchsetzen. Die radikale Linke hatte jedoch einen bedeutenden Einfluss auf junge chinesische Studenten in Tokio, und so wurde die Stadt zur Keimzelle der revolutionären Bewegung in China.

Ereignisse

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Der Beginn der Taisho-Periode wurde markiert durch eine politische Krise, die die bisherige Politik des Kompromisses unterbrach. Als Kinmochi Saionji versuchte, den Militärhaushalt zu kürzen, trat der Armeeminister zurück, wodurch das durch die Seiyokai gebildete Kabinett gestürzt wurde. Sowohl Yamagata als auch Saionji weigerten sich, ihr Amt weiter auszuüben, und es gelang den genrō nicht, eine Lösung zu finden. Öffentliche Bestürzung über die militärische Einmischung in der Politik und die Einsetzung von Katsura Taro für eine dritte Amtszeit verstärkten die Forderungen nach einem Ende der Politik durch die Genro. Gegen den Widerstand der alten Garde gründeten konservative Kräfte 1913 eine eigene Partei, die Rikken Doshikai, eine Partei, die bei den Wahlen im darauffolgenden Jahr die Mehrheit gegen die Seiyokai gewann.

Am 12. Februar 1913 folgte Yamamoto Gonnohyōe (1852–1933) Katsura auf dem Posten als Premierminister. Er trat nach einer Bestechungsaffäre, bekannt als Siemens-Skandal zurück. Im April 1914 ersetzte Okuma Shigenobu Yamamoto.

Der Äraname diente auch als Namensgeber für Ereignisse, die während dieser Zeit stattgefunden hatten. So bezeichnet man mit Taishō-Demokratie üblicherweise die Zeit (1905-31) in der japanische Kabinette Mitglieder aus politischen Parteien hatten. Im buddhistischen Kontext bezieht sich Taishō auf die Druckausgabe[1] des kompletten sino-japaischen Kanons, die oft als "T." vor der Fundstellennummer abgekürzt wird.

  1. Takakusu Junjirō; Watanabe Kaigyoku; 大正新修大蔵経 Taishō shinshū daizōkyō; Tōkyō 1922-32 (Taishō issaikyō kankokai), 100 Vol. (Inhalt: Vol. 1-55 indische und chinesische Werke; Vol. 56-84 jp. Werke; Vol. 85 Varia; dazu 12 Bde. Bildteil); Texte vollständig .zip-Archive

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