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Yōjirō Takita (jap. 滝田 洋二郎, Takita Yōjirō; * 4. Dezember 1955 in Fukuoka[1][2] (heute: Takaoka), Präfektur Toyama) ist ein japanischer Filmregisseur und Drehbuchautor.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Seine Filmkarriere begann Yōjirō Takita 1974 als Regieassistent.[3] Sieben Jahre später legte er mit Chikan Onna Kyōshi (1981) sein Regiedebüt vor, dem bis heute über vierzig weitere Filmproduktionen folgten, unter anderem auch Pink Eiga. Takita zeigte sich anfangs vor allem für romantische Komödien verantwortlich, darunter die 1988 entstandene und in Asien sehr populäre Satire Kimurake no Hitobito (englischsprachiger Titel: The Yen Family) über eine geldgierige japanische Familie. Den Durchbruch als Filmregisseur in Japan ebnete ihm Mitte der 1990er Jahre der Film Bokura wa Minna ikiteiru (1993, Made in Japan). Die Tragikomödie handelt von einem japanischen Geschäftsmann (gespielt von Hiroyuki Sanada), der mit drei Kollegen in ein armseliges, vom Krieg verwüstetes Dritte-Welt-Land in Südasien reist. Bokura wa Minna ikiteiru brachte Takita den Regiepreis bei den japanischen Blue Ribbon Awards und seiner erste Nominierung für den Japanese Academy Award ein, woraufhin ein Jahr später der ähnlich angelegte Spielfilm Nettai Rakuen Club (1994, The Tropical People) folgte. Zwei weitere Male sollte der Regisseur für Japans wichtigsten Filmpreis nominiert werden: 2002 für den in der Heian-Zeit angesiedelten Fantasyfilm Onmyōji (2001, The Yin-Yang Master) und 2004 für Mibu Gishiden (2003, When the Last Sword Is Drawn). Letztgenanntes Drama, eine Verfilmung von Jirō Asadas hochgelobten Roman über einen der bekanntesten und in Japan beliebtesten Samurai-Clans, den „Wölfen von Mibu“, wurde 2004 zum besten Film des Jahres gewählt.
Seinen bisher größten Erfolg feierte der verheiratete Familienvater[2] im Jahr 2008 mit Okuribito (Departures) in dem er sich gemeinsam mit Drehbuchautor Kundo Koyama detailliert den japanischen Bestattungsriten annimmt. Das Drama handelt von einem arbeitslosen Cellospieler (gespielt von Masahiro Motoki), der mit seiner Ehefrau (Ryōko Hirosue) in sein kleines Heimatdorf zurückkehrt und dort zufällig Arbeit als Bestatter findet. Okuribito feierte seine Uraufführung Ende August 2008 auf dem kanadischen World Film Festival, wo Takitas Regiearbeit mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde. 2009 folgten vier Kinema-Jumpō-Preise und der Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film, nachdem japanische Spielfilmproduktionen elfmal vergeblich um die Auszeichnung konkurriert hatten. Daraufhin erhielt Takita sowohl den Ehrenpreis der Bürger der Stadt Takaoka (高岡市民栄誉賞, Takaoka-shimin eiyo-shō), als auch den Ehrenpreis der Bürger der Präfektur Toyama (富山県民栄誉賞, Toyama-kenmin eiyo-shō).[1]
Filmografie (Auswahl)
- 1985: Momoiro Shintai Kensa (桃色身体検査, engl. Pink Physical)
- 1986: Comic-zasshi nanka iranai! (コミック雑誌なんかいらない!, Komikku zasshi nanka iranai!, engl. Comic Magazine)
- 1988: Kimurake no Hitobito (木村家の人々, engl. The Yen Family)
- 1990: Byōin e ikō (病院へ行こう, engl. Let’s Go to the Hospital)
- 1993: Bokura wa Minna ikiteiru (僕らはみんな生きている, engl. Made in Japan / We Are Not Alone)
- 1993: Nemuranai Machi: Shinjuku Same (眠らない街 新宿, engl. The City That Never Sleeps: Shinjuku Shark)
- 1994: Nettai Rakuen Club (熱帯楽園倶楽部, Nettai rakuen kurabu, engl. The Tropical People)
- 1999: O-juken (お受験, engl. The Exam)
- 1999: Himitsu (秘密, engl. Secret)
- 2001: Onmyōji (陰陽師, engl. The Yin-Yang Master)
- 2003: Mibu Gishiden (壬生義士伝, engl. When the Last Sword Is Drawn)
- 2005: Ashura-jō no Hitomi (阿修羅城の瞳, engl. Ashura)
- 2008: Okuribito (おくりびと, engl. Departures)
Auszeichnungen
Jahr Veranstaltung Kategorie 1986 Hochi Film Award Bester Film für Comic-zasshi nanka iranai! 1994 Japanese Academy Award nominiert in der Kategorie Beste Regie für Bokura wa Minna ikiteiru und Nemuranai Machi: Shinjuku Same 1994 Blue Ribbon Award Beste Regie für Bokura wa Minna ikiteiru 2000 Sitges Festival Internacional de Cinema de Catalunya nominiert in der Kategorie Bester Film für Himitsu 2002 Japanese Academy Award nominiert in der Kategorie Beste Regie für Onmyōji 2003 Neuchâtel International Fantasy Film Festival Narcisse-Preis für den besten internationalen Film für Onmyōji 2004 Japanese Academy Award nominiert in der Kategorie Beste Regie für Mibu Gishiden 2008 Hawaii International Film Festival Publikumspreis für Okuribito 2008 World Film Festival Grand Prix des Amériques für Okuribito 2008 Nikkan Sports Film Award Beste Regie für Okuribito 2009 Kinema-Jumpō-Preis Bester Film und Beste Regie für Okuribito 2009 Yokohama Film Festival Bester Film und Beste Regie für Okuribito Weblinks
- Yōjirō Takita im All Movie Guide (englisch)
- Yōjirō Takita in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ a b アカデミー賞の滝田監督に富山県民・高岡市民栄誉賞贈呈. Hokkoku Shimbun, 19. März 2009. Abgerufen am 21. März 2009. (Japanisch)
- ↑ a b vgl. Profil bei hatena.ne.jp (japanisch, aufgerufen am 22. Februar 2009)
- ↑ vgl. Profil bei fe-mail.co.jp (japanisch, aufgerufen am 22. Februar 2009)
Personendaten NAME Takita, Yōjirō ALTERNATIVNAMEN 滝田 洋二郎 (japanisch) KURZBESCHREIBUNG japanischer Filmregisseur GEBURTSDATUM 4. Dezember 1955 GEBURTSORT Fukuoka (heute: Takaoka), Präfektur Toyama
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