Taktile Wahrnehmung

Taktile Wahrnehmung

Als Oberflächensensibilität bezeichnet man Empfindungen, die über Rezeptoren in der Haut wahrgenommen werden. Diese Rezeptoren werden in Mechano-, Thermo- und Schmerzrezeptoren unterteilt, mit deren Hilfe Druck, Berührung und Vibrationen, sowie Temperatur und Schmerz wahrgenommen werden können.[1] Die Oberflächensensibilität ist Teil der Exterozeption. Unter systematischen Gesichtspunkten besteht die Oberflächensensibilität aus einem protopathischen (Schmerz und Temperatur - hauptsächlich dem Schutz des Körpers und deshalb "schnell", aber vor allem im räumlichen Sinne undifferenziert) und einem epikritischen Anteil (Berührung - der differenzierten Wahrnehmung, benötigt aber etwas mehr Zeit).

Die passive Wahrnehmung mechanischer Eindrücke wird auch als taktile Wahrnehmung (von lat. tangere „berühren“) bezeichnet. Sie ist Teil des Tastsinnes.

Inhaltsverzeichnis

Rezeptoren

Bei Menschen und Säugetieren wird die taktile Wahrnehmung wird durch Mechanorezeptoren in der Haut ermöglicht. Dazu zählen die so genannten Merkel-Zellen, Ruffini-, Meissner- und Vater-Pacini-Körperchen.[1] (→ für Temperatur- und Schmerzrezeptoren siehe jeweilige Hauptartikel)

Störungen

Die Oberflächensensibilität kann aufgrund von Schäden der Nerven, der Leitungsbahnen im Zentralnervensystem oder mangelnder sensorischer Integration gestört sein. Dabei kann eine gesteigerte (Hyperästhesie), verminderte (Hypästhesie), fehlende (Anästhesie) oder gestörte (Parästhesie) Wahrnehmung auftreten.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Gerstorfer M.: Crashkurs Physiologie, Urban&FischerVerlag, 2004, S.212, ISBN 3437434802, hier online

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