- Tamamo-no-Mae
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Tamamo no mae (jap. 玉藻前) ist eine legendäre Gestalt in der japanischen Mythologie.
Sie war eine Inkarnation von Pao-ssu (auch bekannt als Hōji).[1] Auf Grund ihrer Popularität wurde ihre Überlieferung im 15. Jahrhundert dramatisiert.[1][2] Der Name Tamamo no mae wird mit „Prinzessin Juwelengras“, „Edelstein-Maid“ was auf ihre wahre Identität als Fuchsgeist hindeutet. Auf Grund dieser Identität wird sie auch als Fuchshexe bezeichnet.
Was die Identität des Herrschers angeht, der ihr verfällt, gibt es unterschiedliche Angaben in den Quellen. Die ältere Version spielt in der Regierungszeit von Kaiser Toba (1107-1128)[3] und gilt als die zuverlässigste, woanders ist es Kaiser Konoe (1139-1155)[4].
Inhaltsverzeichnis
Inhalt der Überlieferungen
Smyers[5] zufolge stammt die früheste geschriebene Fassung ihrer Überlieferung aus dem Jahr 1444. Andere Varianten finden sich z. B. bei Kusano[6] und Akashi[7].
Tamamo no mae gelangt an den kaiserlichen Hof, wo sie zur Lieblingskonkubine des Herrschers aufsteigt.
Ihre magischen Fähigkeiten stellt sie unter Beweis, indem sie in einer Version den Palast mit von ihrem Körper ausgehenden Licht erleuchtet, nachdem ein heftiger Windstoß alle Lichter gelöscht hatte.
Nach einiger Zeit unter ihrem Einfluss erkrankt der Herrscher und ruft Wahrsager und Astrologen zu Hilfe. Abe no Yasuchika deckt die wahre Identität der Frau auf, und sie flieht in die Nasu-Ebene im Norden Japans, wo ihr Geist in einen großen Stein fährt (oder sich in besagten Stein verwandelt). Von dem „Todesstein“ genannten Stein gehen giftige Dämpfe aus, die jedes Lebewesen töten, das in seine Nähe kommt. Die buddhistische Legende behauptet unter dem Titel Sesshōseki, später ebenfalls dramatisiert, dass der Wanderpriester Gennzenji ihren Geist schließlich zur Läuterung gebracht und somit befreit habe.[7]
Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die im Nō-Theater, Kabuki und Kyōgen unter den beiden Namen Sesshōseki und Tamamo-no-mae geführten Stücke denselben Hintergrund haben und nicht voneinander zu trennen sind.
Quellen und Einzelnachweise
Quellen
- Japanese Dakini. Abgerufen am 22. Februar 2006.
- Hoji - Spiritual Being. Abgerufen am 22. Februar 2006.
- The Death Stone. Abgerufen am 27. Februar 2006.
- Station 9 - Sesshoseki. Abgerufen am 23. Februar 2006.
- Klaus Mailahn: Der Fuchs in Glaube und Mythos. Münster 2006, 190-194, ISBN 3-8258-9483-5
Einzelnachweise
- ↑ a b Alexander Krappe: Far Eastern fox lore. in: California folklore quarterly 3. 1944, 2, S. 129
- ↑ Marianus W. De Visser: The fox and the badger in Japanese folklore. in: Transactions of the Asiatic Society of Japan, 1908
- ↑ Stanca Scholz-Cionca: Fuchsgestalten im frühen Kyôgen. in: Der Fuchs in Kultur, Religion und Folklore Zentral- und Ostasiens 2. Wiesbaden 2002, S. 142-145
- ↑ http://www.teeweg.de/de/literatur/kamo/zeit.htm
- ↑ Smyers, S. 232
- ↑ Eisaburo Kusano: Weird tales of Old Japan. Tokyo 1953, S. 95-108
- ↑ a b S. Akashi: Inari. in: Zeitschrift für Missionswissenschaft und Religionswissenschaft, St. Ottilien, 43. 1928, S. 150-151
Weblinks
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