Tamaschek

Tamaschek
Tuareg

Gesprochen in

Algerien, Niger, Mali, Mauretanien, Burkina Faso, Libyen
Sprecher mehr als 1.000.000
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache von -
Sprachcodes
ISO 639-1:

-

ISO 639-2:

tmh

ISO 639-3:

tmh (umfasst thv, taq, ttq, thz)

Tuareg ist die Sprache der Tuareg. Sie ist in Südalgerien, in Niger, Mali und in Mauretanien verbreitet. Die Sprache wird von etwa einer Million Menschen gesprochen und in der alten Tifinagh-Schrift geschrieben. Eine Verschriftlichung in der lateinischen Schrift scheiterte zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ist aber in der Wissenschaft üblich. Eine Standardisierung der Rechtschreibung erfolgte im Jahre 1966. Der Sprachcode für Tuareg nach ISO 639-3 ist tmh und umfasst vier Einzelsprachen oder Dialekte.[1]

Inhaltsverzeichnis

Gliederung

Das Tuareg wird in folgende Dialekte eingeteilt:

  • nördliches Tuareg
    • Tamahaq/Tahaggart (Tămahăqq/Tăhăggart, Algerien, Libyen, Niger, 62.000)
  • südliches Tuareg
    • Tamascheq (Tămášăqq, Mali, Burkina Faso, 280.000)
    • Tamascheq/Tayart (Tămášăqq, Niger, 250.000)
    • Tamascheq/Tawallammat (Tawəlləmmətt, Niger, 640.000)

Stellung und Charakteristika

Das Tuareg gehört zum Zweig der Berbersprachen in der Afro-Asiatischen Sprachfamilie. Im Bereich der Phonologie unterscheidet sich das Tuareg von den meisten anderen Berbersprachen durch die Existenz von sieben vokalischen Phonemen a, i, u, e, o, ə, ă (ä/æ), das Konsonantensystem ist dagegen eher klein, weist aber in Bezug auf die Reflexe des protoberberischen Konsonanten *z eine deutliche dialektale Diversität auf. Auch in der Morphologie besitzt das Tuareg Charakteristika, die es von anderen Zweigen des Berberischen unterscheiden. Das Verbalsystem besitzt − je nach Dialekt − mindestens zwei zusätzliche Aspektstämme. Der Status annexus (siehe Berbersprachen) wird nicht wie im Protoberberischen durch Ablaut oder ein Präfix w- gebildet, sondern durch Kürzung des Präfixes (Tamahaq akliăkli „Sklave“, Tamažeq iṃanṃan „Geist“).

Literatur

Grammatiken

  • Adolphe Hanoteau: Essai de grammaire de la langue tamachek' : renfermant les principes du langage parlé par les Imouchar' ou Touareg Jourdan, Algier 1896 (Pionierwerk von historischem Interesse, heute überholt)
  • Frank Donath: Tamaschek (Tuareg): Wort für Wort, inklusive Hoggar-Dialekt, Kauderwelsch Band 167, Reise Know-How Verlag Rump, Bielefeld 2003, ISBN 3-89416-345-3. (Einführung für Touristen)
  • Jeffrey Heath: Grammar of Tamashek (Tuareg of Mali). (Mouton Grammar Library, 35) Mouton de Gruyter, Den Haag 2005. ISBN 3-11-018484-2 (moderne Referenzgrammatik)
  • Karl-G. Prasse: Manuel de grammaire touarègue (tăhăggart). 3 Bände, Kopenhagen 1972-1974. ISBN 87-500-1489-7, ISBN 87-500-1310-6, ISBN 87-505-0205-0 (monumentale historische Grammatik des Tuareg und des Berberischen)
  • Karl-G. Prasse, Ekhya ăgg-Ălbosṭan ăg-Sidiyăn: Tableaux morphologiques: dialecte touareg de l'Adrar du Mali (berbère). Tesaten en-tmăwiten. Akademisk forlag, Kopenhagen 1985, ISBN 87-500-2568-6
  • David Sudlow: The Tamasheq of North-East Burkina Faso Rüdiger Köppe Verlag, Köln 2001. ISBN 3-89645-380-7

Wörterbücher

  • Ghubăyd ăgg-Ălăwjeli: Ăwgălel temajeq-tefrensist. Lexique touareg-français. Akademisk forlag, Kopenhagen 1981, ISBN 87-500-1988-0
  • Charles de Foucauld: Dictionnaire touareg-francais. 4 Bände. Imprimerie Nationale de France, Paris 1951-52
  • Jeffrey Heath: Tamashek Dictionary. Karthala, Paris 2006
  • Karl G. Prasse, Ghubăyd ăgg-Ălăwžəli, Ghăbdəwan əg-Muxămmăd: Asăggălalaf tămažǝq-tăfrănsit. Dictionnaire touareg-français (Niger). 2 Bände. Museum Tusculanum, Kopenhagen 2003, ISBN 87-7289-844-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.sil.org/iso639-3/documentation.asp?id=tmh

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