- Tamsui
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Danshui
淡水鎮
Blick auf DanshuiStaat: Taiwan Landkreis: Taipeh Koordinaten: 25° 10′ N, 121° 26′ O25.166666666667121.43333333333Koordinaten: 25° 10′ 0″ N, 121° 26′ 0″ O Einwohner: 134.090 (08.2008) Zeitzone: CST (UTC+8) Webpräsenz: Danshui (chin. 淡水鎮, Dànshuĭzhèn, Tongyong Pinyin Danshuei Jhèn, Pe̍h-oē-jī Tām-súi-tìn/Tām-chúi-tìn „Marktflecken Danshui“), oft auch Tanshui, Tamshui oder Tamsui geschrieben, ist eine Stadtgemeinde mit 134.090 Einwohnern (Stand August 2008) im Landkreis Taipeh im Norden Taiwans. Der früher Hùweĭ (chin. 滬尾) bzw. Hobe (Taiwanisch) genannte Ort liegt nordwestlich von Taipeh an der Mündung des Danshui-Flusses (chin. 淡水河).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Von 1629 bis 1641 war Danshui von den Spaniern besetzt. Das von ihnen 1629 erbaute Fort Santo Domingo gehört noch heute zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Von 1867 bis 1972 residierte auf dem Gelände das Britische Konsulat.
1641 griffen die Holländer das Fort an, das dann am 3. August fiel. Nach der Vertreibung der Spanier stand der Hafenort einige Jahre unter der Herrschaft der Holländer bzw. der Niederländischen Ostindien-Kompanie (niederländisch: Vereenigde Oostindische Compagnie; abgekürzt: V.O.C. bzw. VOC). An die Herrschaft der Holländer erinnert der heutige Name des Forts, Hong-Mao-Cheng (紅毛城, wörtlich: das Fort der Rothaarigen). Sie verließen jedoch 1661 nach der Niederlage gegen Zheng Chenggong ebenfalls Taiwan.
Nach dem Vertrag von Tianjin im Jahre 1860 öffnete die chinesische Regierung den Hafen für den Auslandshandel. Ab 1862 wurden regulär Zölle erhoben. Exportiert wurden vor allem Tee, Kampferholz, Schwefel und Kohle. Handelsfirmen vieler westlicher Länder ließen sich in Danshui nieder; der Ort wurde zum Einfallstor westlicher Kultur in Taiwan und erlebte eine wirtschaftliche Blütezeit.
1872 traf der Arzt und Missionar Dr. George Leslie Mackay in Danshui ein, wo er das erste westliche Krankenhaus und Schulen eröffnete.
Mitte des 19. Jahrhunderts war Danshui der wichtigste Hafen Taiwans, aber die Bedeutung des Ortes als Hafen verringerte sich im 20. Jahrhundert infolge starker Verlandung, und in der Folge übernahm Keelung (基隆, Jīlóng) die Rolle als wichtigster Hafen im Norden. Die Bevölkerung wandte sich wieder stärker der Landwirtschaft und Fischerei zu, aber aufgrund guter Infrastrukturprojekte, die die japanischen Kolonialherren durchgeführt hatten, wurde der Ort zu einem lokalen Zentrum für Verwaltung und Kultur.
Heute ist Danshui die nördliche Endstation der Metrostrecke MRT (Danshui-Linie) und ein sehr beliebter Ausflugsort.
Kultur und Bildung
In Danshui befinden sich zwei Universitäten, und zwar die Tamkang University (淡江大學; gegründet 1958) mit 814 Vollzeitlehrkräften und 27.711 Studierenden sowie die Aletheia University (真理大學; gegründet 1965) mit 256 Vollzeitlehrkräften und 12.630 Studierenden. (Stand 2004)
Die Aletheia University ist aus dem ehemaligen von Mackay gegründeten Oxford College hervorgegangen, der ersten westlichen Lehranstalt in Taiwan.
Literatur
- Weggel, Oskar: Die Geschichte Taiwans. Vom 17. Jahrhundert bis heute. Köln, Weimar, Wien: Böhlau, 1991, ISBN 3-412-02891-6
Weblinks
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