Tang Soo Do

Tang Soo Do
Koreanische Schreibweise
Hangeul: 당수도
Hanja: 唐手道
Revidiert: Dangsudo
McCune-R.: Tangsudo

Dangsudo (auch Tang Soo Do oder Tangsudo geschrieben) - "die Kunst chinesischer Hand", ist eine moderne koreanische Kampfkunst.

Sie ist auf Disziplin und das Praktizieren von Formen (Kata) und anderen Bewegungsfolgen der Selbstverteidigung konzentriert. Hwang Kee, Gründer dieser Kunst, erklärte, dass er den Stil aus alten Texten und Künsten, wie etwa Subak (eine ältere koreanische Kampfkunst) geschaffen hatte, während er in den 30er Jahren in der Manchurai lebte. Das japanische Karate (chin. Tang Shou Dao) und die chinesischen inneren Kampfstile sollen Dangsudo beeinflusst haben. In vielen Aspekten hat Dangsudo Ähnlichkeiten zu Karate und Taekwondo, es legt jedoch ähnlich wie das traditionelle Karate wenig Wert auf sportliche Wettkämpfe.

Geschichte des Dangsudo (Tang Soo Do)

Der Namen "dangsudo" bedeutet "der Weg chinesischer Hände". Auf der koreanischen Halbinsel waren mehrere Schulen der Kampfsportarten von japanischen Eindringlingen 35 Jahre lang verboten worden. Sie sind am Ende des Zweiten Weltkrieges aus der Geheimhaltung gekommen und wurden als Schulen von dangsudo bekannt. Im modernen Korea wurde Chungdokwan als erste Dangsudo Schule im Jahre 1944 durch den Meister WonKukLee gegründet. Infolge der Befreiung Koreas am 15. August 1945 wurden vier andere Schulen namens Mudokkwan, Songmukwan, Chidokwan, und Changmukwan eröffnet. Weitere Schulen ( "kwan") kamen nach dem Ende des Bürgerkrieges zwischen Norden und Süden (1950-1953) dazu. Im Dezember 1955 wurde mit der Genehmigung des Präsidenten der Südkoreanischen Republik, Singman Rhee, eine Versammlung der Gründer von den bedeutendsten Schulen einberufen. Ziel dieser Versammlung war es, die verschiedenen Schulen zu vereinigen und Ihnen den Namen und die Form zur nationalen Kampfsportart zu geben. Der Name sollte weder mit China, noch mit Japan verwandt sein ("dangsu"="Chinesische Hände", die japanische Aussprache ist "karate").

Neben vielen anderen Namen wurde Taekwondo vorgeschlagen, vom General Choi Hong-hi. Im Jahr 1961 kommt die "koreanische Vereinigung von Taesudo" auf. Mudukkwan von Hwang Kee und Ydokwan von Byong Yun Kwei blieben in der Tradition verankert. Die neue Organisation zergliederte das technische Erbe des alten dangsudo im Jahre 1962. Das sportliche Gefecht mit dem Gebrauch von Sprüngen, Tritten und Fäusten hatte Einfluss auf taesudo; aus den Verfahren persönlicher Verteidigung mit dem Gebrauch von Hebeln und Würfen (der rauft) entwickelte sich "hapkido". Andererseits sind die Verfahren von "neikung" (innerer Arbeit), welche die Atmung, Steuerung, Energie (Ki) und die geistige Konzentration kontrollieren, nicht sehr bekannt geworden. Im Jahre 1964 hat die Organisation ihren Namen noch einmal in "koreanische Vereinigung von Taekwondo" geändert. Dieser Name setzte sich durch.

Alle nannten ihren Stil zunächst Dangsudo (Tangsoodo) = "Weg der (Dang-)China-Hand" oder Gongsudo(Kongsoodo) = "Weg der leeren Hand". In beiden Fällen handelt es sich um die koreanische Aussprache dessen, was auf japanisch Karate gelesen wird. Das Wort "Karate" erfuhr in den 1930ern eine Deutungs- und Bedeutungsänderung von "(Dang-)China-Hand" in "leere Hand". In diesen fünf ersten Seouler Taekwondo-Schulen wurde ursprünglich also die eine oder andere Art Karate trainiert, und Ausländern gegenüber wurde es bis in die 1960er Jahre hinein als "Koreanisches Karate" vorgestellt. Allerdings bestanden zwischen den Schulen unterschiedliche Standards für Dan-Prüfungen. So kam es bereits vor dem Korea-Krieg zu ersten Gesprächen über einen eventuellen Dachverband, doch erst während des Kriegs einigten sich die Kwan-Vertreter in Busan auf die Koreanische Gongsudo-Vereinigung.

Diese erste Vereinigung zerfiel bereits nach wenigen Monaten, weil Hwang Ki gleich darauf in Seoul im Alleingang die "Koreanische Dangsudo-Vereinigung" gründete, woraufhin auch Son Duk-sung aus der Gongsudo-Vereinigung austrat. Son Duk-sung hatte inzwischen die Leitung des Cheongdo-Kwan übernommen, damals die größte zivile Kampfkunst-Schule.

1966 gründete sich die "Internationale Taekwondo Föderation". Ihr Ziel sollte die Disziplin in der restlichen Welt verbreiten. Ihr Gründer ist der Koreaner Choi Hong-hi. 1971 wird Taekwondo nationaler Sport Südkoreas durch den Präsidentenerlass des Präsidenten [Park Chung Hee]. 1973 wird Dr. Un Yong Kim Präsident der neuen "World Taekwondo Federation", die in Opposition zur ITF gegründet wird, deren Sitz sich nach der Emigration von CHoi Hong hi in Kanada befindet und nur noch von Nordkorea anerkannt wird. Die WTF wird bei den Olympischen Spielen zugelassen: Seoul 1988, Barcelona 1992. Die Schulen, die treu zu dangsudo waren, mussten die Strategie der Auswanderung außerhalb Koreas, in Amerika, Europa, Südliches Afrika usw. wählen, um ihre Traditionen beizubehalten.

Für die japanische Grundlage spricht auch der Name Dangsudo. Die Hanja-Schreibweise entspricht der alten Schreibweis von "Karate-do". Japanisch Kara oder koreanisch Tang () bezeichnet die Tang-Dynastie, die auch lange nach ihrem Ende noch als Synonym für China Verwendung in der japanischen Schriftsprache fand. Im Rahmen des erstarkenden Nationalismus am Anfang des 19. Jahrhunderts war es in Japan jedoch nicht opportun eine nationale Kampfkunst nach einem Nachbarland zu bezeichnen. Man wechselte also die Schriftzeichen für Karate, ohne die Aussprache zu ändern. Aus "Chinahände" wurden so "Leere Hände" (唐手 zu 空手). Der Gründer des Dangsudo (Moo Duk Kwan) Hwang Kee, wechselte später den Namen seiner Kampfkunst und nannte sie Subakdo.

Subakdo (Auch Soo Bahk do geschrieben) war in vergangenen Jahrhunderten der Name für traditionellen koreanischen Kampfsport oder auch -kunst. Möglicherweise identisch mit dem noch heute praktizierten Taekgyeon.

Die Silbe -Do wurde allerdings erst nach Ende der japanischen Okkupation im 2. Weltkrieg von Hwang Kee hinzugefügt, der damit seine eigene, neuentwickelte Kampfkunst bezeichnete. Mehr als etwa 100 alte Kampfkünste tragen weder in Japan noch in Korea diesen Namenszusatz.

Im koreanischen Streit um die Bezeichnung dessen, was man aus dem Karate (offenbar ohne Einflüsse koreanischer Kampfarten, die man damals für ausgestorben hielt) machte, benutzte Dangsudo-Gründer Hwang Kee – um sich vom Taekwondo abzugrenzen – die alte Bezeichnung „Subakdo“ für seinen Stil, der jedoch mit der ursprünglichen Kampfart fast nichts gemeinsam haben dürfte. Zunächst nannte man das Karate-Derivat „Dangsudo“, eine wörtliche Übersetzung des chinesischen Tang Shou Dao (= China-Hand-Weg), dessen Schreibweise 唐手 im Japanischen inzwischen mit dem homophonen 空手 ersetzt worden war.

Das Motiv war wohl auch, wie auch bei der anderen Bezeichnung (und zwar das heute olympische Taekwondo) für den neuen Stil von Choi Hong-hi, die Verwandtschaft zu japanischen Stilen zu verdecken und das „ur-koreanische“ herauszustellen.

Hwang Ki lernte ab 1936 in der ebenfalls japanisch besetzten Mandschurei vermutlich Karate, auch wenn er den Stil später als einen chinesischen ausgab. 1945 gründete er in Seoul den Mudeuk-Kwan (etwa "Halle der Kampftugenden"). Seinen Stil nannte er zunächst ebenfalls Dangsudo, später dann, in Korea, Subakdo. Auf internationaler Ebene behielt er den Namen Dangsudo (geschrieben "Tang Soo Do", abgekürzt TSD) bei, unter dem sein Stil vor allem in den USA heute noch betrieben wird.

Ein bekannter Vertreter des Dangsudo ist Chuck Norris, der seine Kampfkunst-Kenntnisse aus Korea mitbrachte, wo er während seines Militärdienstes stationiert war. Seine Bewegungen, in vielen Bruce Lee Filmen gut zu sehen, erinnern an das eher statische japanische Karate, als an das leichtfüßig wirkende koreanische Taekwondo.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Tang Soo Do — For other uses, see Tang Soo Do (disambiguation). Tang Soo Do Founder Hwang Kee (Founded Moo Duk Kwan Tang Soo Do) Ancestor arts Shotokan Karate, Subak, Taekkyeon, Kung Fu Descendant arts Chung Do Kwa …   Wikipedia

  • Tang Soo Do — Tangsudo Le tangsudo (당수도/唐手道, en transcription anglaise : Tang Soo Do, prononcé tangsoudo), « la Voie de la Main de Chine », est un art martial coréen traditionnel. Cet art martial met l accent sur la discipline et sur la pratique …   Wikipédia en Français

  • Tang Soo Do — El Tang Soo Do o Tangsoodo es un arte marcial coreano que ha sido incorporado ampliamente dentro del Tae Kwon Do …   Enciclopedia Universal

  • Tang Soo Do (disambiguation) — Tang Soo Do is a Korean term meaning Way of the China Hand .Tang Soo Do may also mean: * Tang Soo Do, general term used in Korea near the end of the Japanese occupation for the martial arts * Tang Soo Do, modern martial art which can vary greatly …   Wikipedia

  • World Tang Soo Do Association — In 1968 Master Jae Chul Shin came to the United States of America as the U. S. representative for the Korean Tang Soo Do Association. He formed the U. S. Tang Soo Do Federation in Burlington, New Jersey in 1968. This traditional Korean Martial… …   Wikipedia

  • International Tang Soo Do Federation — The International Tang Soo Do Federation (ITF) was founded in 1984 by Choong Jae Nim Master Chun Sik Kim, practitioner of the Tang Soo Do martial art.The Federation has set guidelines to maximize the benefits of the art for all students. These… …   Wikipedia

  • Soo bahk do — Saltar a navegación, búsqueda Soo Bahk Do es un arte marcial tradicional coreano metodizado por el gran maestro Hwang Kee, cuyo lanzamiento oficial se realizó en el año 1945. Si bien sus orígenes reales se remontan a varios siglos en el tiempo,… …   Wikipedia Español

  • Soo Bahk Do — es el mombre de un arte marcial de origen coreano metodizado y dado a conocer por el gran maestro Hwang Kee, cuyo lanzamiento oficial se realizó en el año 1945.[1] Si bien sus orígenes reales se remontan a varios siglos en el tiempo, Kwan Jang… …   Wikipedia Español

  • Soo Bahk Do — is the name of the art taught by Hwang Kee, his successor Hwang Hyun Chul, and instructors who are certified by member organizations of the World Moo Duk Kwan, Inc.Fact|date=December 2007 History In Korea the indigenous arts of self defense (Soo… …   Wikipedia

  • Han Bong-soo — Born 25 August 1933(1933 08 25) Incheon, Korea Died 8 January 2007(2007 01 08) (aged 73) Santa Monica, California, USA Style Hapkido …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”