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Thanjavur Staat: Indien Bundesstaat: Tamil Nadu Distrikt: Thanjavur Lage: 10° 46′ N, 79° 9′ O10.76666666666779.15Koordinaten: 10° 46′ N, 79° 9′ O Einwohner: 215.725 (2001)[1] Thanjavur (Tamil: தஞ்சாவூர், Tañcāvūr; [ˈt̪aɲʒɑːʋuːɾ]), früher anglisiert Tanjore, ist eine Stadt im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Sie liegt im fruchtbaren Mündungsdelta der Kaveri, rund 280 Kilometer Luftlinie südlich von Chennai. Die Einwohnerzahl beträgt 220.345 (Berechnung; Stand: 1. Januar 2006). Thanjavur ist Hauptstadt des gleichnamigen Distriktes (3.396,57 km²; 1.091.557 Einwohner (Stand: Volkszählung 2001).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Sommer Winter 36.6 °C - 32.5 °C 23.5 °C - 22.8 °C In Thanjavur herrscht tropisches Klima. Die Niederschlagsmenge beträgt 111.37 mm. Thanjavur liegt 59 Meter über NN. Die Stadt erstreckt sich über 29,24 Quadratkilometer.[2] Durch Thanjavur fließt der Grand Anicut Kanal.
Geschichte
Um die Mitte des 9. Jahrhunderts n. Chr. erhob der Chola-König Vijayalala Thanjavur zur Hauptstadt seines Reiches. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt unter Rajaraja I. (reg. 985 bis 1014), der nach 1000 der hinduistischen Gottheit Shiva zu Ehren den Brihadisvara-Tempel errichten ließ. Sein Nachfolger Rajendra I. (reg. 1014 bis 1044; als Mitregent bereits ab 1012) verlegte die Hauptstadt jedoch nach Gangaikonda Cholapuram. Thanjavur erlitt in der Folgezeit einen Niedergang.
Im 13. Jahrhundert fiel die Stadt an die Pandya, im darauffolgenden Jahrhundert an die Sultane von Madurai und schließlich an Vijayanagar. Dessen König Achyuta (reg. 1529 bis 1542) setzte 1535 einen Statthalter (Nayak) in Thanjavur ein, der die Region seitdem als de facto selbstständiges Königreich regierte, obwohl er Vijayanagar auch nach dessen Niederlage gegen die vereinten Dekkan-Sultanate in der Schlacht von Talikota im Jahre 1565 offiziell treu blieb.
Thanjavur war bis in die 1660er Jahre Residenzstadt, als sie von den Nayaks von Madurai erobert wurde. Einige Jahre später nahm Venkaji, der Halbbruder des Marathenherrschers Shivaji, die Stadt ein. 1799 musste der marathische Raja die Oberhoheit der Britischen Ostindien-Kompanie (1858 bis 1947 Britisch-Indien) anerkennen. Nach der Unabhängigkeit gehörte Thanjavur zum Bundesstaat Madras, der seit 1968 den Namen Tamil Nadu trägt, und ist Verwaltungssitz eines Distriktes.
Sehenswürdigkeiten
Thanjavur ist berühmt für den 1010 fertiggestellten Brihadisvara-Tempel, der als herausragendes Beispiel mittelalterlicher hinduistischer Tempelbaukunst im südindischen Dravida-Stil der Chola-Zeit gilt. Der aus Granit erbaute Tempel mit seinem über 60 Meter hohen Vimana (Tempelturm) gehört seit 1987 als einer von drei „großen Tempel der Chola-Dynastie“ zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der Tempelbezirk umfasst mehrere Hallen sowie eine monolithische Nandi-Statue, die drittgrößte Indiens. Er wird von einem doppelten Mauerring begrenzt. Das Eingangstor wird von einem Gopuram (Torturm) gekrönt, das im Gegensatz zu späteren dravidischen Tempelbauten an Größe und Pracht dem Vimana nachgestellt ist.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind der weitestgehend im 16. Jahrhundert entstandene Palast der Nayaks von Thanjavur sowie die Saraswati-Mahal-Bibliothek (um 1700) mit einer Sammlung alter Handschriften.
Verkehr
Der nächste Flughafen, Tiruchirappalli, kann direkt von Chennai und Bengaluru angeflogen werden. Am Bahnhof von Thanjavur (Thanjavur Junction) verkehren täglich Züge zu allen größeren Städten. Außerdem kann man Thanjavur über zahlreiche Buslinien erreichen, die teils vom Staat, teils von privaten Firmen betrieben werden.
Literatur
- Sarina Singh: South India, erschienen 2001 bei Lonely Planet Publication Pty Ltd, Maribyrnong City, Australien, ISBN 1-86450-161-8
Weblinks
- www.thanjavur.com (englisch)
Einzelnachweise
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