Tankenrade

Tankenrade
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Ahrensbök
Ahrensbök
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Ahrensbök hervorgehoben
54.01666666666710.58333333333357Koordinaten: 54° 1′ N, 10° 35′ O
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Ostholstein
Höhe: 57 m ü. NN
Fläche: 95,37 km²
Einwohner: 8533 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 89 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 23620–23623
Vorwahlen: 04505, 04506, 04524, 04525, 04556
Kfz-Kennzeichen: OH
Gemeindeschlüssel: 01 0 55 001
Adresse der Gemeindeverwaltung: Poststraße 1
23623 Ahrensbök
Webpräsenz:
Bürgermeister: Ekkehard Schaefer
Lage der Gemeinde Ahrensbök im Kreis Ostholstein
Karte

Ahrensbök ist nach den beiden kreisfreien Städten Kiel und Lübeck sowie der Stadt Fehmarn mit 95,38 km² die nach Fläche viertgrößte Gemeinde des Landes Schleswig-Holstein.

Die zum Kreis Ostholstein gehörende Großgemeinde Ahrensbök ist aufgrund ihrer geschichtlichen Entwicklung wirtschaftlicher Mittelpunkt eines größeren ländlichen Bereichs (ländlicher Zentralort). Im Ort Ahrensbök selbst wohnt gut die Hälfte der Einwohner. Der Rest wohnt in den 19 Dorfschaften Vorwerk Ahrensbök, Barghorst, Böbs, Cashagen, Dakendorf, Dunkelsdorf, Gießelrade, Gnissau, Grebenhagen, Havekost, Hohenhorst, Holstendorf, Lebatz, Schwienkuhlen, Schwochel, Siblin, Spechserholz, Tankenrade und Vorwerk-Neuhof.

Die Gemeinde ist umgeben von Wäldern und Feldern. Die umliegenden Städte Eutin (im Norden), Lübeck (im Süden) und Bad Segeberg (im Westen) sind mit dem Auto alle in 15 Minuten zu erreichen, ebenso die Ostsee (Scharbeutz).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ahrensbök wurde 1280 nach der Errichtung der Wallfahrtskapelle gegründet. 1328 erfolgte die erstmalige Erwähnung des Ortes in einer Urkunde. 1348 wütete die Pest im Ort. Bereits 1397 wurde mit dem Kloster Ahrensbök ein Kartäuserkloster (Kartause) gegründet. Die wachsende Bedeutung Ahrensböks schlägt sich z. B. 1564 in der Gründung des Amtes Ahrensbök als weltlichen Verwaltungsbezirk und der zwischen 1593 und 1601 erfolgten Errichtung eines Schlosses an der Stelle des heutigen Rathauses in Ahrensbök nieder. 1623 bis 1636 war Ahrensbök Residenzort des kleinen Herzogtums Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön. 1746 wurden die Untertanen durch den Plöner Herzog Friedrich Karl aus der Leibeigenschaft entlassen; 1765 erfolgte der Abbruch des Ahrensböker Schlosses.

Im Jahr 1791 wurde ein Vieh- und Pferdemarkt errichtet, der seit 1832 durch einen regelmäßigen Wochenmarkt abgelöst wurde. 1826 wurde an der Stelle des ehemaligen Schlosses das Ahrensböker Amtshaus errichtet. Im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 geriet Ahrensbök für kurze Zeit unter österreichische, dann unter preußische Herrschaft. 1867 wurde ein Amtsgericht eingerichtet. Im gleichen Jahr, nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg, erhielt das Großherzogtum Oldenburg das Amt Ahrensbök als Ausgleich für Erbansprüche auf das nunmehr preußische Holstein.

Am 3. September 1872 fielen beim großen Brand in Ahrensbök 22 Wohnhäuser und 10 Nebengebäude den Flammen zum Opfer. 1876 erfolgte die Aufteilung des Gebietes in zwei Gemeinden, in die Fleckengemeinde und die Landgemeinde Ahrensbök. Bereits im Jahr 1886 wurde die Bahnstrecke Ahrensbök–Pönitz feierlich eröffnet. In den Jahren 1912 bis 1933 erhielt Ahrensbök den Status einer „Stadt II. Klasse“. 1928 erfolgte der Bau der Privatschule in der Lindenstraße (ab 1950 Mittelschule/Realschule). Im selben Jahr feierte der Ort das 600-jährige Bestehen. 1933 verlor Ahrensbök das Stadtrecht und gestaltete sich zur Gemeinde mit 19 Dorfschaften in den heutigen Grenzen, das Amtsgericht wurde aufgelöst.

Im April 1945 wurden jüdische Häftlinge aus dem Auschwitz-Nebenlager Fürstengrube auf dem "KZ Fürstengrube-Todesmarsch" durch Ahrensbök getrieben. Nach dem 2. Weltkrieg (1939-1945) wurden tausende Vertriebene und Flüchtlinge aufgenommen. Die Einwohnerzahl stieg von 5.063 (1939) auf 10.169 (1950) Einwohner.

Durch die Gebietsreform 1970 wurde Ahrensbök mit dem Kreis Eutin Bestandteil des Kreises Ostholstein. 1972 wurde die Grund- und Hauptschule als Dörfergemeinschaftsschule eingeweiht, bei gleichzeitiger Auflösung der einzelnen Dorfschulen. 1982 wurde die ZOB-Anlage in der Lindenstraße erbaut. Seit März 1985 hat die Gemeindeverwaltung ihren Sitz im neuen Rathaus, nahe der Stelle, an der sich früher das Ahrensböker Schloss und das Amtshaus (1826 - 1983) befunden haben. 1988 wurde die Eisenbahnstrecke stillgelegt.

Politik

Wappen

Blasonierung: „In Silber eine bewurzelte grüne Buche, belegt mit einem goldenen Schild, darin ein abgerissener, rotbewehrter schwarzer Adlerkopf.“[1]

Die geschichtliche Entwicklung Ahrensböks geht auf eine der heiligen Maria geweihten Wallfahrtskapelle im 12. bzw. 13. Jahrhundert zurück. Der Überlieferung nach soll hier einem Pilger, während er die holprigen Waldwege von Plön nach Lübeck zog, im Wipfel einer riesigen Buche die heilige Jungfrau Maria erschienen sein („ein Wunderbild in hellem Glanze“). In der Buche soll sich auch ein Adlernest befunden haben. Die Stelle der Erscheinung wurde zum Pilgerort und es entstand hier die Wallfahrtskapelle. Der Adler in der Buche gab Ahrensbök den Namen. Auch im Wappen der Gemeinde ist der Adler in der Buche zu finden. Das Wappen der Gemeinde zeigt in Silber eine grüne, bewurzelte Buche, belegt mit einem goldenen Schild, darin ein schwarzer, abgerissener, rotbewehrter Adlerkopf. Die 19 Wurzeln des Buchenstammes mit dem Adlerkopf symbolisieren die zur Gemeinde gehörenden 19 Ortschaften.

Verkehr

Ahrensbök liegt an der B 432 von Hamburg über Bad Segeberg nach Scharbeutz an der Lübecker Bucht.

Gedenkstätte

Die Gedenkstätte Ahrensbök entstand aus einer Initiative von Bürgern. Seit dem 1. September 1999 erarbeitet eine Arbeitsgemeinschaft die Historie des Lagers. Gezeigt wird eine Dauerausstellung über den KZ Fürstengrube-Todesmarsch von 1945.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Religion

Die Marienkirche in Ahrensbök
  • Die (siehe Hauptartikel) evangelische Marienkirche Ahrensbök geht in ihren ältesten Bauteilen auf das Jahr 1328 zurück. Der Altar mit dem barocken Kruzifix von ca. 1680 wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts zum Vorbild für entsprechende Gestaltungen in anderen Kirchen des damaligen Herzogtums Schleswig-Holstein-Plön.
  • In den 1950er Jahren wurde die katholische Kirche "Maria Königin" errichtet, die heute zur Kirchengemeinde Eutin gehört.

sonstiges

  • Eine weitere Sehenswürdigkeit stellt der (siehe Hauptartikel) Wasserturm Ahrensbök dar - er wurde 1976 erbaut, ist 62m hoch und ist aufgrund seines modernen Baustils überall in der Region bekannt.
  • Die Reste der (siehe Hauptartikel) Turmhügelburg Havekost im Dorf Havekost.

Wirtschaft

Das Gebiet der Großgemeinde ist überwiegend durch Landwirtschaft geprägt. Im wesentlichen Großbetriebe bewirtschaften rd. 8000 Hektar Landwirtschaftsfläche. Im Ortsteil Siblin wurde 2007 ein Helipad (Landeplatz für Rettungshubschrauber) eingerichtet. Im Bereich der ehemaligen Kiesgrube von Lebatz hat das Bauunternehmen bbb Becker Bau Bornhöved 60 Hektar erworben und plant die Einrichtung eines neuen Deponie für Bauschutt zunächst auf einer Teilfläche von etwa zehn Hektar.[2] Die Kiesgrube war nach einer Insolvenz des vormaligen Betreibers nicht renaturiert worden und wurde vom Insolvenzverwalter ohne Renaturierungsauflagen veräussert. Die Deponie ist für als Oberirdische Deponie für nicht besonders überwachungsbedürftige Abfälle (DK 1) vorgesehen. Sie ist von FFH-Gebieten umgeben.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Norbert Fick: Ahrensbök in alten Ansichten, 1978, Verlag Europäische Bibliothek in Zaltbommel/Niederlande, ISBN 90-288-1052-8
  • Jürgen Brather: Ahrensbök in Großherzoglich-Oldenburgischer Zeit 1867-1919, Ahrensbök 1990, ISBN 3-9802518-2-9

Einzelnachweise

  1. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  2. [http://www.kn-online.de/artikel/2452816/Widerstand_gegen_Deponie_in_Lebatz.htm Kieler Nachrichten online vom 28. August 2008.

Weblinks


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