- Taroudant
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30.466666666667-8.8666666666667Koordinaten: 30° 28′ N, 8° 52′ W
TaroudanntTaroudannt (arabisch تارودانت Tārūdānt, Alternativname Tarudant) ist eine Stadt in Marokko und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Taroudannt.
Inhaltsverzeichnis
Bevölkerung
Taroudannt hat 72.797 Einwohner (Berechnung 2006).[1]
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner 1982 (Zensus) 35.848 2004 (Zensus) 69.489 2006 (Berechnung) 72.797 Geschichte
Erste Erwähnung findet Taroudannt im 11. Jahrhundert n. Chr. Bevor es 1306 durch die Meriniden, Stämme aus Ost-Algerien, Tunesien, zerstört wurde, war es um 1030 Residenz eines schiitischen Berberfürsten. Danach stieg Taroudannt zu einem Zentrum der Region auf und wurde zwischen 1520 und 1540 Hauptstadt der Saadier. Seine Blütezeit erlebte Taroudannt im 17. Jahrhundert als Handels- und Karawanenzentrum. 1687 wurde die Ortschaft durch den alawitischen Sultan Moulay Ismail teilweise zerstört.
Der Rebell El Hiba ließ sich 1912 in Tiznit zum Gegensultan der alawitischen Dynastie ausrufen. Er fand die Unterstützung der Bevölkerung, und nahm von Taroudannt ausgehend den Kampf gegen die Franzosen auf, verlor jedoch gegen die Protektoratsherren. 1913 wurde er geschlagen. Taroudannt wurde 1917 besetzt und erst 1956 wieder geräumt. 44 Jahre französische Protektoratszeit (von 1912 – 1956) haben in Marokko ihre Spuren hinterlassen. Gleichwohl wird Französisch neben der Muttersprache Arabisch auch heute noch im gesamten Land als Handels- und Bildungssprache benutzt. Dialekt der Region ist Tashilhayt (Tachelhit), das im Hohen Atlas und im Souss-Tal gesprochen wird.
Sehenswürdigkeiten
Die Stadt wird oft als petite Sœur (frz. kleine Schwester) von Marrakech bezeichnet, denn sie ist die größte und vielleicht schönste Stadt am Souss Fluss. Das malerische 'Klein-Marrakesch' beeindruckt durch seine mächtige Stadtmauer und die Anfang des 18. Jahrhunderts aus Lehm erbaute schöne Medina. Von Oliven- und Orangenpflanzungen umgeben, erstreckt sich der Ort am Ufer des Flusses vor dem Hintergrund der Berge des Hohen Atlas.
Quellen
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