Tarsitius

Tarsitius
Der sterbende Tarzisius

Tarcisius (auch: Tharsicius, Tarsitius, Tarzisius und Tarkisius) war der Legende nach ein römischer Junge, der in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhundert zur damals verfolgten christlichen Gemeinde in Rom gehörte und dem Priester in der Seelsorge half. Er ist der Schutzheilige der Ministranten.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schutzheiliger der Ministranten

Unter anderem überbrachte er den Kranken die Krankenkommunion. Eines Tages hatte er wieder eine Schale mit geweihten Hostien unter seinem Gewand versteckt und war auf dem Weg zu einem Kranken, als er von anderen römischen Jungen auf der Straße angesprochen wurde. Sie entdeckten, dass er etwas versteckte und forderten ihn auf, es ihnen zu zeigen, doch er weigerte sich. Darauf schlugen sie auf ihn ein und versuchten ihm die Schale zu entreißen. Sie schlugen ihn auf offener Straße zu Tode. Tarcisius gilt als erster Ministrant und somit als deren Patron.

Darstellung

Als junger Mann am Boden liegend, die Eucharistie vor der Brust bergend (wurde von Heiden erschlagen) und wie eine Schar von Buben ihn steinigen. Meist in altrömischer Knabentracht, die Hände über der Brust gekreuzt. Manchmal auch gehend, mit Palme, Steinen und Hostie als Zeichen seines bestandenen Martyriums. Auf anderen Darstellungen erscheint der Knabe auch als Diakon mit Dalmatik bekleidet, Steine in der einen Hand erinnern an die Art seines Martyriums und die Palme in der anderen Hand an das siegreich bestandene Martyrium.

Anlässlich des 4. Mini- (= Ministranten) festes der Deutschschweizer Ministranten am 7. September 2008 in Aarau, an dem über 8300 Ministranten teilnahmen, gestaltete der Basler Goldschmied Bernhard Lang eine fast fünf Meter hohe Bronzestatue des Tarcisius, die ihren endgültigen Platz nach weiteren Stationen (u. a. Einsiedeln, Schmerikon (CH), St. Gallen und Echternach) in Rom beim Grab des Heiligen (Callixtus-Katakomben) finden wird. Sie wurde in der Glockengießerei Rüetschi in Aarau gegossen.[1]

Ehrung

Papst Damasus (366 - 384) ehrte in einem Gedicht das Andenken dieses Jugendlichen und erinnerte an sein Martyrium:

„… Tarcisius trug die Eucharistie bei sich, als sich eine aufgehetzte Gruppe von Fanatikern auf ihn stürzte, um diese zu entweihen. Aber der Junge wollte lieber sein Leben verlieren als den Leib Christi diesen wütenden Hunden auszuliefern“.

Sonstiges

Patronat: Schutzheiliger der Ministranten (weil er im Auftrag der Gemeinde unterwegs war), Akolythen und der Arbeiter. Tarcisius ist außerdem noch der Patron der Erstkommunionkinder.

Gedächtnis: 15. August. Da die Kirche am gleichen Tag das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel feiert, geriet der Gedenktag des heiligen Tarcisius in den Hintergrund.

Liturgische Farbe: rot

Namenserklärung: ursprünglich aus dem Griechischen stammend, aber latinisiert. Bedeutung: der Mutige

Nebenformen: Tharcisius, T(h)arsizius, T(h)arsitius, T(h)arzisius

Reliquien: Die leiblichen Überreste des Heiligen befinden sich in Rom. Tarcisius wurde zusammen mit dem Bischof Zephyrinus (+217) in den Kallixtus-Katakomben an der Via Appia bestattet. Später wurden die sterblichen Überreste des Märtyrers Tarcisius in die römische Kirche San Silvestro in Capite überführt. Heute werden sie in der Kirche San Lorenzo außerhalb der Mauern an der Seite des Hl. Laurentius und des Hl. Stephanus verehrt.[2] In das römische Martyrologium wurde er unter dem Datum des 15. August aufgenommen.

In Rom entstand 1920 eine Tarcisius-Erzbruderschaft von Knaben zur Förderung des eucharistischen Kultes und der Teilnahme am heiligen Messopfer.

Literatur

Einzelnachweise

  1. mz/hr/aen. Minifest wirft seine Funken voraus. azonline.ch. Abgerufen am 7.9.
  2. Über Tarcisius



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