- Tauentzienstraße
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Die Tauentzienstraße (umgangssprachlich: Der Tauentzien) ist eine etwa 500 Meter lange Einkaufsstraße in den Berliner Ortsteilen Charlottenburg und Schöneberg. Sie ist Teil des Generalszuges, einem breiten Straßenzug mit Mittelstreifen, auf dem ursprünglich die Trasse der Straßenbahn verlief. Dieser Generalszug wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach dem Vorbild der Pariser Avenuen („Boulevards“) angelegt und durchzieht den ganzen Südwesten Berlins. Ihren Namen erhielt die Straße nach dem preußischen General Bogislav Friedrich Emanuel von Tauentzien Graf von Wittenberg. Die Tauentzienstraße endet am Wittenbergplatz, im gleichen Zusammenhang benannt nach der Schlacht von Wittenberg.
Die Tauentzienstraße ist die am höchsten frequentierte Shoppingmeile der Stadt (an ihr liegen unter anderem das größte deutsche Kaufhaus KaDeWe und jeweils Filialen des Bekleidungsgeschäftes Peek & Cloppenburg und des Schuhhauses Leiser sowie die sogenannte „Nike Town“). In der Verlängerung des Kurfürstendamms über den Breitscheidplatz bis hin zum Wittenbergplatz (KaDeWe) reihen sich fast ausschließlich Filialen bekannter Marken aneinander. Wegen der außergewöhnlich starken Publikumsdichte werden hier die höchsten Mieten in der Berliner City West erzielt.
Direkt an der Tauentzienstraße befindet sich seit 1965 am Breitscheidplatz ein Wahrzeichen des ehemaligen West-Berlins, das Europa-Center. In der Tauentzienstraße 9 befand sich bis 2004 das Kino Royal Palast im Europa-Center mit der bis dahin größten fest installiert gekrümmten Breitleinwand der Welt.
Anlässlich des Berliner Stadtjubiläums zur 750-Jahrfeier präsentierte der Neue Berliner Kunstverein 1987 den „Skulpturenboulevard Kurfürstendamm/Tauentzien“ mit einer Reihe moderner Plastiken, die an mehreren Kreuzungsbereichen aufgestellt wurden. Auf dem Straßenabschnitt zwischen Marburger und Nürnberger Straße ist seitdem die silberfarbene Skulptur Berlin aus Chromnickelstahl auf dem Mittelstreifen von Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff weithin sichtbar. Sie sollte seinerzeit die Teilung der Stadt symbolisieren. Zwei Jahre nach der Aufstellung fiel die Mauer und die einst geteilte Stadt wurde wieder vereint – die Skulptur wurde somit zu einem Symbol der Deutschen Wiedervereinigung.
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Tauentzienstraße in Richtung Wittenbergplatz, 1965
Literatur
- Harald Neckelmann: Der Tauentzien. Berlin Story Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86855-044-3.
Weblinks
Commons: Tauentzienstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Tauentzienstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
52.50222222222213.340833333333Koordinaten: 52° 30′ 8″ N, 13° 20′ 27″ OKategorien:- Straße in Berlin
- Berlin-Schöneberg
- Berlin-Charlottenburg
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