- Tauet Himmel den Gerechten
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Tauet Himmel den Gerechten ist der Name mehrerer deutscher Adventlieder, die in der Tradition der Roratemessen stehen.
Der Text orientiert sich an Jes 45,8: „Rorate, caeli, desuper, et nubes pluant iustum“ (Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, laßt Gerechtigkeit regnen!), der Introitus-Antiphon des 4. Adventssonntags, existiert aber in einer Vielzahl von Fassungen, die zu unterschiedlichen Melodien gesungen werden. Bekannt geworden sind u.a.:
- Fassung laut dem Gesangbuch Tochter Sion (Köln 1741); der Text stammt von Heinrich Lindenborn
- Fassung laut Franz Kohlbrenners Landshuter Gesangbuch (Landshut 1777); der Text stammt vom Jesuitenpater Michael Denis, die Musik vom Herrnchiemseer Augustinerchorherrn Norbert Hauner; hierbei dürfte es sich um die bekannteste Version des Liedes handeln
- Fassung laut Salzburger Kirchengesangsbuch (Salzburg 1790); Text ebenfalls von Michael Denis; Musik von Michael Haydn
- neuzeitliche Fassung; Text von Johannes Schlick 1970; Musik Johannes Spangenberg 1544
Inhaltlich beschreibt das Lied das Warten der Menschheit auf den im Alten Testament von den Propheten verheißenen „Gerechten“, also den Messias, Heiland und Erlöser, den die Christen in Jesus Christus sehen. Je nach Textfassung wird er als „Mittler“, „Retter“ oder „Richter“ apostrophiert. Verschiedentlich wurde der Einwand erhoben, es liege hier eine – möglicherweise absichtliche – Fehlübersetzung vor. Mit dem „justum“ im Jesajatext sei lediglich Gerechtigkeit als Abstraktum gemeint, nicht eine Person.
Weitere Strophen thematisieren je nach Fassung etwa die Verkündigung an Maria, ihren Gang zu ihrer Base Elisabeth, die Geburt Johannes des Täufers, oder enthalten allgemein einen Aufruf zu Buße und Umkehr.
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