- Tawhid
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem allgemeinen arabischen und islamischen Begriff. Für die Din al-Tawhid, siehe Drusen; für die Ansar al-Tawhid wal Sunna, siehe Dschaisch Ansar as-Sunna. - ↑ Gimaret, EI2, l.c.
- Daniel Gimaret: La doctrine d’al-Ashʿarī. Paris 1990
- Daniel Gimaret: Art. tawḥīd, in: The Encyclopaedia of Islam, 2. A., Brill, Leiden, Bd. 10, S.389
- Sumanto Al Qurtuby: Peace Theology: The Islamic Roots of Peace and Nonviolence. Center for Justice and Peace Building, Eastern Mennonite University, 2008 Tauhid als Konzept für Frieden und Gewaltlosigkeit
Tauhid (arabisch توحيد, DMG tauḥīd, „Glaube an die Einheit (und Einzigkeit) (Gottes)“) bedeutet „Glaube an die Einheit Gottes“, abgeleitet aus dem Verb وحّد / waḥḥada /„vereinigen, vereinheitlichen“ und entspricht dem Begriff Monotheismus[1].
Tauhid bedeutet, Gott (arabisch:Allah) als den Einen erklären, sich zum Glauben an die Einheit Gottes bekennen. Mit diesem Bekenntnis wird bezeugt, dass es neben Gott keine anderen Götter gibt, dass er weder gezeugt noch geschaffen wurde. Der Ausdruck kommt (wie auch waḥḥada) nicht im Koran vor, wohl aber wird Allah Einfachheit (aḥad, Sure 112) und Einzigkeit zugeschrieben (ilāh un wāḥid, 13 Belege; lā ilāha illā huwa, 29 Belege nebst gleichbedeutenden Ausdrücken). Sure 112 (al-Ichlas) formuliert: „Sag: Er ist Gott, ein Einziger (Allahu ahad)... Er hat weder gezeugt, noch ist er gezeugt worden...“ Diese Sure nennt man auch Surat at-tauhid. Die ersten Worte des islamischen Glaubensbekenntnisses (Schahada) lauten: „Es gibt keine Götter außer dem einzigen Gott ...“. Man bezeichnet diese auch als „Worte des Tauhid“.
Gegenbegriff sind Polytheisten, genauer, solche, welche Gott noch weitere Götter bzw. Söhne Gottes beigesellen und somit Schirk („Beigesellung“, Polytheismus) betreiben. In Sure 9, 30 heißt es: „Die Juden sagen: ‚Uzair (d.h. Esra) ist der Sohn Gottes.‘ Und die Christen sagen: ‚Christus ist der Sohn Gottes‘... Wie können sie nur so verschroben sein!“ Dualisten werden mit der Aussage aus Sure 16, 51 bekämpft: „Und Gott hat gesagt: Nehmt euch nicht zwei Götter!“. Die spätere islamische Theologie versteht die göttliche Einheit praktisch ausnahmslos in Opposition zur christlichen Trinität – wenngleich auch christliche und jüdische Theologen und Philosophen einen Begriff der Einheit Gottes zentral stellen und daraus unter anderem für die Attributenlehre ähnliche Implikationen explizieren.
Anhänger des Tauhid (ahl al-tauhid) sind im allgemeinen Muslime; die Mu'tazila kennzeichnete sich als ahl al-tauhid wal-'adl أهل التوحيد والعدل / ahlu ʾt-tauḥīd wa-ʾl-ʿadl /„Bekenner der Einheit Gottes und der Gerechtigkeit“.
Der Begriff im Plural muwahhidun (arabisch موحد; wörtlich "Bekenner des tauhid" (Bezeichnung der Monotheisten schlechthin) wird von einigen islamischen/islamistischen Gruppen wie z. B. den Wahhabiten als Selbstbezeichnung verwendet. Er ist auch die Bezeichnung der Berberdynastie der Almohaden, al-muwahhidun / الموحّدون / al-muwaḥḥidūn, welche die Lehre der Einheit Gottes zu ihrem religiös-politischen Programm machten.
Außerdem wird der Begriff tauhid in einem spezielleren Sinn oft im Sufismus verwendet, denn die „Einheit mit Gott“ (hiermit ist die Auflösung des eigenen Willens in Gottes Willen gemeint und die Aufgabe des eigenen Egos) zu erlangen, gilt dort als das eigentliche Ziel des Lebens. Um dorthin zu gelangen, bedarf es einer großen Anstrengung (dschihad) als Kampf gegen das eigene Innere, das sogenannte „niedere Ego“ (an-nafs al-ammara). Als höchste Stufe gilt das „reine Ich“ (an-nafs al-safiya), das jedoch nur von wenigen Sufis erreicht werden könne.
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