Techelsberg

Techelsberg
Wappen Karte
Wappen von Techelsberg am Wörther See
Techelsberg am Wörther See (Österreich)
DEC
Techelsberg am Wörther See
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Kärnten
Politischer Bezirk Klagenfurt-Land (KL)
Fläche 28,32 km²
Koordinaten 46° 40′ N, 14° 6′ O46.65861111111114.101944444444685Koordinaten: 46° 39′ 31″ N, 14° 6′ 7″ O
Höhe 685 m ü. A.
Einwohner 2.194 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 77 Einwohner je km²
Postleitzahl 9212
Vorwahl 04272
Gemeindekennziffer 2 04 35
AT211
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Amtshaus St. Martin
9212 Techelsberg
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Johann Koban (ÖVP)
Gemeinderat (2009)
(19 Mitglieder)
9 ÖVP, 5 SPÖ, 3 BZÖ,
2 BLT

Techelsberg am Wörther See (slow.: Teholica ob Vrbskem jezeru) ist eine Gemeinde im Bezirk Klagenfurt-Land in Kärnten.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Das Gemeindegebiet von Techelsberg reicht über den Südhang der Ossiacher Tauern bis zum Nordufer des Wörthersees. Mit dem Forstsee zählt ein weiterer See zum Gemeindegebiet.

Töschling am Wörthersee mit Autobahn und Marmorsteinbruch
Hauptplatz in Töschling
Pfarrkirche Sankt Martin am Techelsberg
Filialkirche heiliger Vitus in Ebenfeld
Kriegerdenkmal aus Pörtschacher Marmor in Sankt Martin
"Die Fabrik" in Saag
Kaplanei in Sankt Martin
Kraftwerk Forstsee
Marmorsteinbruch in Töschling
Eisenbahnlinie im Bereich Saag

Gemeindegliederung

Techelsberg ist in die vier Katastralgemeinden St. Bartlmä (Šentjernej na Gori), St. Martin am Techelsberg (Šmartin), Tibitsch (Tibiče) und Trabenig-Ebenfeld (Trabenče) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst 17 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):

  • Arndorf (174)
  • Ebenfeld (38)
  • Greilitz (44)
  • Hadanig (63)
  • Karl (48)
  • Pavor (38)
  • Pernach (64)
  • Saag (61)
  • St. Bartlmä (179)
  • Sankt Martin am Techelsberg (205)
  • Schwarzendorf (90)
  • Sekull (406)
  • Tibitsch (126)
  • Töpriach (205)
  • Töschling (168)
  • Trabenig (53)
  • Trieblach (97)

Nachbargemeinden

Feldkirchen
Velden Nachbargemeinden Moosburg
Schiefling am See Pörtschach
Maria Wörth

Geschichte

Im Bereich der Ortsteile Ebenfeld, Trabenig, Hadanig, Arndorf und Sankt Bartlmä verlief eine Römerstraße.

Die seit Mitte des 12. Jahrhunderts überlieferte Siedlung Tohelach nahm im Spätmittelalter den Namen des Patrons der Pfarrkirche St. Martin am Techelsberg an; deren erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1319. Die heutige Filialkirche Hl. Bartholomäus in der Ortschaft St. Bartlmä wurde 1363 erstmals genannt.

Der Pfarrsprengel von St. Martin deckte sich bis 1848 mit dem Westteil des Landgerichtes Leonstein, aus ihm konstituierte sich im Jahr 1850 die Ortsgemeinde St. Martin am Techelsberg. Abgesehen von einer Umgemeindung von 53 ha nach Velden 1973 blieb das Gemeindegebiet bis heute konstant. Der Gemeindename wurde 1939 in „Techelsberg“ geändert und 1968 durch den Zusatz „am Wörther See“ ergänzt.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Techelsberg am Wörther See 2.059 Einwohner, davon besitzen 96,2 % die österreichische und 2,0 % die deutsche Staatsbürgerschaft. 83,1% der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 5,0 % zur evangelischen Kirche, als konfessionslos bezeichnen sich 8,3 %.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die Pfarrkirche Hl. Martin in St. Martin am Techelsberg liegt leicht erhöht im Norden des Ortes. Die ursprünglich romanische Chorturmkirche wurde urkundlich 1319 erstmals erwähnt
  • Die Kaplanei in Sankt Martin diente dem Kaplan als Wohnung. Der letzte Kaplan wurde 1854 angestellt. Heute wird die Kaplanei zu seelsorglichen Zwecken verwendet. Dieses Haus ist in Blockbauweise errichtet und kann auf ein Alter von 500 Jahren geschätzt werden. Die Kaplanei wurde am 30. Juli 2002 unter Denkmalschutz gestellt.
  • Die von Friedhofsmauern umgebene Filialkirche Heiliger Bartholomäus in Sankt Bartlmä wurde urkundlich erstmals 1363 erwähnt und ist ein gotischer Bau mit östlichem Dachreiter.
  • Die Filialkirche Hl. Georg in Tibitsch wurde 1616 urkundlich erstmals erwähnt. Der kleine barocke Bau ist mit eingezogenem polygonalem Chor und östlichem Dachreiter ausgestattet.
  • Das Tschachonigkreuz am Ostrand von Arndorf wurde um 1499 errichtet. Es ist der gewaltigste Nischenbildstock Kärntens mit einer Höhe von rund 8 m und einer Tabernakelbreite von 2 m. Vier große Nischen mit Darstellungen des Heiligen Martin, Christus am Kreuz, Maria mit dem Kind, des Weinstockgeheimnisses, Engel und Heiligen. Der Giebel des Runddaches ist mit Fichtenschindeln gedeckt, gekrönt von einem Stern mit dem Christusmonogramm IHS. Der kostbare Bildstock wurde am 17. Februar 1993 unter besonderen Denkmalschutz gestellt.
  • Das Kraftwerk Forstsee ist ein Wasserkraftwerk, das im Jahr 1925 als erstes Speicherkraftwerk Kärntens in Betrieb gegangen ist. Das von Franz Baumgartner geplante Krafthaus, das am Ufer des Wörthersees liegt, steht seit 1998 unter Denkmalschutz. Betreiber des Kraftwerks ist die KELAG.

Marmorsteinbruch

In der Vergangenheit wurde der sogenannte Pörtschacher Marmor abgebaut, der inzwischen erschöpft ist. Der Steinbruch ist dennoch nach wie vor im Betrieb und von der Südautobahn deutlich zu sehen. Pörtschacher Marmor ist weiß mit rosa Schlieren. Dieser Stein wurde in Klagenfurt an vielen Stellen verbaut, am deutlichsten im Lendhafen. Da sich auf der ganzen Welt kein identisch gemusterter Marmor gefunden hat, erzielen Gegenstände aus Pörtschacher Marmor in Klagenfurt Liebhaberpreise.

Saager Fabrik und Strandbad

Die ehemalige Miniumfabrik, die seit dem 19. Jahrhundert einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Gemeinde bildete, wurde in den 1990er-Jahren stillgelegt und fungiert derzeit während der Sommermonate als Event-Diskothek, genannt Die Fabrik. Bekanntestes Fest im August ist die Fete Blanche, zu welcher jede und jeder ganz in Weiß gekleidet erscheinen müssen. Gleich gegenüber von der Fabrik gibt es das Saager Bad, eine Expositur des Klagenfurter Strandbades.

Am Forstsee, der von Saag aus über eine Straße, die nach Trabenig hinauf führt, erreichbar ist, ist das Baden ebenfalls möglich.

Vereine

  • Die Landjugend Techelsberg besteht seit 1956.
  • Die Theatergruppe Techelsberg besteht seit 1987. Sie hat zum Jubiläum 2007 das Gemeindewappen verliehen bekommen.
  • Die Brauchtumsgruppe Techelsberg besteht seit 1995. 2007 wurde der Verein mit der goldene Brauchtumsnadel Ausgezeichnet.
  • Die Krampusgruppe techelsberg besteht seit 1976.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die am Wörthersee gelegenen Ortschaften Töschling bzw. Sekull haben mittlerweile – wenn auch im Vergleich zu den Nachbargemeinden Velden und Pörtschach erst recht spät – Anschluss an den Sommerfremdenverkehr gefunden, in den stark bewaldeten Ortschaften des Hinterlandes der Gemeinde dominiert immer noch die Land- und Forstwirtschaft.

Durch das Gemeindegebiet führt die Süd Autobahn (A 2); die 2004 gebaute Autobahn-Raststätte „Wörthersee“ liegt auf Techelsberger Gemarkung. Parallel dazu verlaufen die Kärntner Straße (B 83) sowie die Bahnstrecke Klagenfurt – Villach (Bahnhof Töschling) entlang des Wörthersee-Nordufers.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Techelsberg hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:

Direkt gewählter Bürgermeister ist Johann Koban (ÖVP).

Wappen

Das Blau als Schildgrund des Wappens von Techelsberg bringt die Lage am Wörthersee zum Ausdruck, die drei Gegenstände beziehen sich auf den berühmtesten Bewohner der Gemeinde, den Chronisten Jakob Unrest, der 1466 in St. Stefan als Pfarrer eingesetzt wurde und um 1500 hier starb. Das aufgeschlagene Buch und die Gänsefeder sind Sinnbilder für den Chronisten, wobei die Gänsefeder gleichzeitig das Attribut des Pfarrpartrons, des heiligen Martin, ist. Der Türkensäbel erinnert an die verheerenden Einfälle der Türken zwischen 1473 und 1483 in Kärnten, die Unrest als Zeitzeuge detailreich geschildert hat.

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 29. Mai 1989 verliehen. Die Fahne ist Blau-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.

Persönlichkeiten

  • Jakob Unrest, bedeutender Chronist des Spätmittelalters, wirkte als Pfarrer in St. Martin am Techelsberg und starb auch dort

Literatur

  • Gertraud Warmuth, Tatjana Uran: Techelsberg am Wörther See. Eigenverlag Gemeinde Techelsberg am Wörther See, Techelsberg 2004

Weblinks


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