Technische Unfallhilfe

Technische Unfallhilfe

Die Technische Hilfeleistung (Abkürzung: TH oder auch THL) bezeichnet einen Aufgabenbereich von Hilfsorganisationen (wie Feuerwehr, THW usw). Darunter fallen all jene Einsätze, die sich nicht oder nicht nur auf das Verwenden von Löschmitteln bzw. die Leistung notfallmedizinischer Hilfe beschränken.

Dieser Begriff gilt dementsprechend für Einsätze, bei denen Aggregate, Maschinen oder technisches Wissen bereitgestellt werden müssen. Als technische Hilfeleistung zählt also schon das Bereitstellen von elektrischem Strom.

In Österreich bezeichnet der Begriff Technische Hilfeleistung die privatrechtliche Hilfeleistung einer Feuerwehr (z. B. der Abtransport eines verunfallten Fahrzeugs, Baumschneiden). Bei Einsätzen gem. Gefahrenpolizei wird von einem Technischen Einsatz gesprochen.

Inhaltsverzeichnis

Der Einsatzschwerpunkt der Feuerwehren hat sich in den vergangenen Jahr(zehnt)en zunehmend in Richtung technischer Hilfeleistungen verschoben.

Beispiele für diese Einsatzkategorie:

In Deutschland ist die Feuerwehrdienstvorschrift FwDV 3 die Grundlage für den Einsatz zur Technischen Hilfeleistung. Auch hier rückt eine Gruppe aus, entweder mit einem Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 mit Zusatzbeladung "Technische Hilfe" oder mit einem Tanklöschfahrzeug mit Staffelbesatzung und einem Rüstwagen mit Truppbesatzung. An der Einsatzstelle ergibt sich aus den Besatzungen beider Fahrzeuge eine Gruppe.
Je nach Situation kann jedoch auch mehr als eine Gruppe zum Einsatz kommen. In der Regel werden dann bei der Feuerwehr ein Rüstzug oder beim THW ein Technischer Zug ausrücken.

Historische Entwicklung

THL nach Unfällen

Schaffen einer Arbeitsöffnung zur Türöffnung mit einem Spreizer

Die technische Hilfeleistung war in Deutschland keine originäre Aufgabe der Feuerwehren, wohl aber die des THW. Als durch die rasant steigende Zahl neu zugelassener Kraftfahrzeuge ab den 1950er Jahren und die gleichzeitig noch unterentwickelte passive Sicherheit der Automobile die Zahl der Verkehrsunfälle und der beteiligten Unfallopfer enorm anstieg, wurde fast überall im mitteleuropäischen Raum den Feuerwehren die Aufgabe der „Unfallrettung“ übertragen. Die technische Rettung erfolgte zunächst vielerorts mit mechanischen Rettungsgerät, über Jahre hinweg auch mit Trennschleifern. Erst die Verbreitung hydraulischer Rettungsgeräte ermöglichte eine schonende, präzise einsetzbare, funkenfreie und lärmarme Rettungstechnik. Unter dem Stichwort Patientengerechte Rettung erfuhr die schonende und sorgsam koordinierte Befreiung eingeklemmter Personen in diesem Zuge maßgebliche Beachtung bei den beteiligten Institutionen und aktiven Helfern. Die Bergung verunfallter Fahrzeuge erfolgt regional unterschiedlichen Regelungen entsprechend durch diverse Organisationen, teils auch unter Zuhilfenahme privater Bergungsunternehmen.

THL bei Sturmschäden

Beseitigung von Sturmholz

Die mangelnde schnelle, flächendeckende und multiple Verfügbarkeit von Kräften, etwa der Gartenbau-, Forstämter oder vergleichbarer Institutionen, machte es notwendig, den Feuerwehren und anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben die notwendigen Hilfeleistungsmaßnahmen zu übertragen, die sich aus wetterbedingt umgestürzten oder zu fallen drohenden Bäumen ergeben. Hierzu werden u.a. die Sicherung der Einsatzstelle, die Beurteilung der Bedrohungssituation und die entsprechende Beseitigung bzw. Sicherung der Bäume gezählt. Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, hat die öffentliche Hand Feuerwehren und - in Deutschland - der Bund das THW mit entsprechend einsetzbarem Material ausgestattet. Dazu gehören u.a. Motorkettensägen der mittleren Leistungsklassen.

THL im Verteidigungsfall

Der Zivilschutz rückte mit Beginn der Bedrohungssituation des Kalten Krieges besonders in den Blickpunkt der öffentlichen Gefahrenprävention und -abwehr. In vielen europäischen Ländern wurden Institutionen geschaffen, die für die bestmögliche Vorsorge und Krisenintervention mit technischem Gerät ausgestattet wurden. Die zu erwartenden Zerstörungen gerade beim Einsatz moderner Waffen - insbesondere Atombomben - lassen entsprechende Vorsorge zwar seither stets als Kompromiss zwischen nötigem und finanziell bzw. logistisch machbarem Aufwand erscheinen, jedoch wird bis heute erhebliches Material und Personal für die entsprechenden Zwecke vorgehalten. Es erfolgt aufgrund der monetären Machbarkeitsfrage eine stärkere Ausrichtung an wahrscheinlicheren Katastrophenfällen, die nicht konfliktbedingt sind.

Siehe auch

  • Kategorie:Gerät zur Technischen Hilfeleistung
  • Portal:Einsatzorganisationen

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