- Tehillim
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Psalm (gr. ψαλμός psalmós „Saitenspiel“) ist die Bezeichnung eines der 150 geistlichen Lieder in der Bibel, die größtenteils im Buch der Psalmen vereinigt sind, sich aber auch an weiteren, meist strukturell besonderen Stellen befinden: im Pentateuch sind etwa das Siegeslied am Schilfmeer (Ex 15,1-18 ELB) oder das Lied des Mose (Dtn 32,1-43 ELB) zu nennen. Dazu kommen weitere, wie die Psalmen aus dem Hohelied Salomos, der Königs- und der Prophetenbücher.
Auch einige Texte aus dem Neuen Testament werden in dieser Tradition stehend gesehen und daher manchmal als Psalmen bezeichnet, z. B. das Magnificat oder der Lobgesang des Simeon.
Die Psalmen haben Vorbilder in der altorientalischen Literatur, sind jedoch in ihrer Dramatik und persönlich-geschichtlichen Aussage ohne Parallele.
Herkunft, Entstehungszeit und „Sitz im Leben“ der einzelnen Psalmen sind sehr unterschiedlich. Viele spiegeln kultische Vorgänge wie Wallfahrten, Tempelfeste und Thronbesteigungsfeiern wider, andere sind eher allgemeine Loblieder auf die Schöpfungs- und Gesetzestreue Jahwes.
Daneben gibt es bewegende Klagelieder sowohl des ganzen Volkes („wir“) wie des einzelnen Beters („ich“), die oft in der Warum-Frage gipfeln. Nicht selten führt die Klage zu einem „Wendepunkt“, und das Gebet verwandelt sich in Lob und Dank für Rettung und Leben.
Das aus dem Judentum entstehende Christentum übernahm die Psalmen als Grundstock der eigenen Gebetssprache. Dabei wurden sie so gedeutet, dass sie auf Jesus Christus verweisen bzw. dieser selbst in ihnen spreche.
Nach den Passionsberichten der Evangelien stammen zwei der von Jesus während seines Todeskampfes am Kreuz gesprochenen Sieben Letzte Worte aus den Psalmen(Ps 22 ELB) und (Ps 23 ELB).
In den christlichen Kirchen gehen die meisten liturgischen Gesangsformen auf die Psalmen zurück. Das Singen von Psalmen auf verschiedene melodische Modelle wird Psalmodie genannt. Vor allem bilden die (gesungenen oder gesprochenen) Psalmen den Hauptinhalt des Stundengebets. Dort werden sie regelmäßig mit der trinitarischen Doxologie („Gloria Patri“) abgeschlossen. In den orthodoxen Ostkirchen nimmt daneben der Gesang von Hymnen breiten Raum ein. Die deutsche Reformation schuf die Gattung des volkssprachlichen Kirchenlieds, für das häufig Psalmen in eine Reim- und Strophenform gebracht wurden. Nahezu alle geistlichen Dichtungen sind bis heute geprägt von Psalmenmotiven und Psalmensprache.
Besonders bekannt ist der (Ps 23 ELB).
Die Psalmen (Zählung nach der hebräischen Bibel)Rahmen: 1 • 2
1. Buch: 3 • 4 • 5 • 6 • 7 • 8 • 9 • 10 • 11 • 12 • 13 • 14 • 15 • 16 • 17 • 18 • 19 • 20 • 21 • 22 • 23 • 24 • 25 • 26 • 27 • 28 • 29 • 30 • 31 • 32 • 33 • 34 • 35 • 36 • 37 • 38 • 39 • 40 • 41
2. Buch: 42 • 43 • 44 • 45 • 46 • 47 • 48 • 49 • 50 • 51 • 52 • 53 • 54 • 55 • 56 • 57 • 58 • 59 • 60 • 61 • 62 • 63 • 64 • 65 • 66 • 67 • 68 • 69 • 70 • 71 • 72 • 73
3. Buch: 73 • 74 • 75 • 76 • 77 • 78 • 79 • 80• 81 • 82 • 83 • 84 • 85 • 86 • 87 • 88 • 89
4. Buch: 90 • 91 • 92 • 93 • 94 • 95 • 96 • 97 • 98 • 99 • 100 • 101 • 102 • 103 • 104 • 105 • 106
5. Buch: 107 • 108 • 109 • 110 • 111 • 112 • 113 • 114 • 115 • 116 • 117 • 118 • 119 • 120 • 121 • 122 • 123 • 124 • 125 • 126 • 127 • 128 • 129 • 130 • 131 • 132 • 133 • 134 • 135 • 136 • 137 • 138 • 139 • 140 • 141 • 142 • 143 • 144 • 145
Schluss: 146 • 147 • 148 • 149 • 150
Siehe auch
Literatur
- Klaus Seybold: Die Psalmen. Eine Einführung. 2. Auflage. Stuttgart 1991, ISBN 3-17-011122-1
- Erich Zenger, Das Buch der Psalmen, in: ders. u.a., Einleitung in das Alte Testament, Stuttgart u.a. (Verlag Kohlhammer) 1995, S. 242-255, ISBN 3-17-012037-9
- Klaus Berger: Psalmen aus Qumran. Frankfurt 1997. ISBN 3-458-33597-8
Weblinks
- http://www.people.freenet.de/biblische_lehre : Artikel "David, Psalmen in allen Lebenslagen"; Auslegung zum 22. Psalm
- http://psalmen.de : Der Text aller 150 biblischen Psalmen (Elberfelder Bibel)
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