- Teile und Herrsche
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divide et impera (lat. für Teile und herrsche) ist eine Redewendung und steht für das Prinzip, unter Gegnern, welche die eigene Machtausübung bedrohen, Zwietracht und Uneinigkeit zu säen, um so in der eigenen Machtausübung ungestört zu bleiben. Es ist angeblich ein Ausspruch des französischen Königs Ludwigs XI. (diviser pour régner), die lateinische Version geht vermutlich auf die Renaissance zurück. Heinrich Heine schrieb am 12. Januar 1842 aus Paris: „König Philipp hat die Maxime seines mazedonischen Namensgenossen, das „Trenne und herrsche“, bis zum schädlichsten Übermaß ausgeübt.“ Der gemeinte Namensgenosse war Philipp II. (359–336 v. Chr.), der den größten Teil des Balkans beherrschte. Die Redewendung ist wahrscheinlich nicht antik, wenngleich die damit bezeichnete Strategie sehr alt ist und z. B. in der römischen Außenpolitik ohne Zweifel wiederzuerkennen ist. Sunzi (um 500 v. Chr.) beschreibt „Teile und herrsche“ als eine Strategie der chinesischen Kriegskunst.
Im problemlösenden Denken bezeichnet „Teile und herrsche“ zwei verschiedene Vorgehensweisen; zum einen die Strategie, das Ziel in kleinere Einheiten zu zerteilen und diese nacheinander abzuarbeiten, zum anderen die Strategie, die eigenen Kräfte aufzuteilen, um das Ziel aus mehreren Richtungen anzugehen. Ein Beispiel für die erste wäre, große Aufgaben und Probleme dadurch besser lösen zu können, dass sie in kleinere Teilprobleme zerlegt werden, die einfacher zu handhaben sind als das Problem als Ganzes. Die Lösungen der Teilprobleme werden anschließend zur Lösung des Gesamtproblems verwendet. Dies kann erneut angewendet werden: Die Teilprobleme können ihrerseits in noch kleinere Teilprobleme zerlegt werden und so fort. Ein Beispiel für das zweite Verfahren ist die Lösung von Dunckers Strahlungsproblem. Dieses Problem lautet: Ein Tumor soll durch Bestrahlung bekämpft werden, die erforderliche Dosis würde jedoch auch das gesunde, den Tumor umgebende Gewebe zerstören. Man löst dies, indem man mehrere schwächere Strahlenquellen aus verschiedenen Richtungen auf den Tumor fokussiert.
Johann Wolfgang von Goethe formuliert in „Sprichwörtliches“ einen Gegenvorschlag: „Entzwei und gebiete! Tüchtig Wort. – Verein und leite! Besserer Hort.“
Siehe auch: Königsmechanismus
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