- Teilkettenfahrzeug
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Ein Halbkettenfahrzeug ist ein Fahrzeug, das sowohl normale Räder als auch ein Kettenfahrgestell wie das eines Panzers besitzt. Meist haben diese Fahrzeuge eine normale Vorderachse und ein Kettenfahrgestell anstatt einer oder mehrerer Hinterachsen.
Durch die Kombination von Kettenfahrgestell und Lenkachse wird eine höhere Geländegängigkeit als beim reinen Radfahrzeug erreicht. Die Herstellung und die Technik ist einfacher als beim reinen Kettenfahrzeug.
Hohe Erwartungen wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in diese Technik gesetzt. Citroën durchquerte mit Halbkettenfahrzeugen 1922 die Sahara, 1924/25 Afrika (Croisière Noire) und 1931/32 Asien (Croisière Jaune). Nach dem Zweiten Weltkrieg sind Halbkettenfahrzeuge recht selten geworden, teilweise noch in der Landwirtschaft in bergigem Gebiet anzutreffen.
Die deutsche Wehrmacht verwendete im Zweiten Weltkrieg viele Halbkettenfahrzeuge, beispielsweise den Schützenpanzerwagen von Hanomag, aus wirtschaftlichen Erwägungen: Ein Halbkettenfahrzeug ist billiger herzustellen als ein Vollkettenfahrzeug, kann andererseits aber eine sehr viel größere Zuladung aufnehmen als ein Radfahrzeug. Dadurch können auf recht leichten Fahrzeugkonstruktionen sogar Geschütze (Panzerabwehrkanonen, Flugabwehr-Maschinenkanonen) aufgesetzt werden, die das Fahrzeug selbst bei kurzen Schussfolgen nur mäßig ins Schwanken bringen. Artilleriezugmaschinen, welche nicht sehr schnell zu fahren brauchten, konnten wesentlich größere Anhängelasten ziehen, was wiederum erlaubte, die Lafette der zu ziehenden Geschütze optimal zu konstruieren. Gerade schwere Lasten lassen sich so leichter anziehen, da sich mit einem hinteren Kettenfahrgestell eine größere Traktion erreichen lässt.
Halbkettenfahrzeuge hatten anfangs keine seitendifferenzierbare Traktion (die bei einem Vollkettenfahrzeug zur Lenkung unumgänglich ist), sondern wurden nur mit der bereiften Vorderachse gesteuert. Eine Ausnahme bildeten die deutschen Halbkettenfahrzeuge des Zweiten Weltkrieges, da die Lenkung nur durch die Vorderachse sich im Gelände als völlig unzureichend herausstellte. Den Vorteilen, die durch geringeren Materialaufwand bei der Herstellung, geringeren Verbrauch und Verschleiß erreicht wurden, stand aber die aufwändigere Wartung des Rad/Kettensystems im Felde gegenüber. Die Luftwaffe verwendete während des Zweiten Weltkriegs das von NSU gebaute Kettenkrad als Zugmaschine, um die Düsenjäger Me 262 zwischen Unterständen und Wartepositionen zu bewegen.
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