Bamian

Bamian
Provinz Bamiyan
Hauptstadt Bamiyan
Fläche 14.175
Einwohner
Bevölkerungsdichte
ISO 3166-2 AF-BAM
Karte mit der Provinz Bamiyan in Afghanistan

Bamiyan ist eine Provinz im Zentrum Afghanistans. Die Hauptstadt ist Bamiyan, die größte Stadt in der Region Hazarajat und zugleich kulturelles Zentrum der Hazara in diesem Gebiet.

In der Antike war das zentrale Afghanistan strategisch ein besonders günstiger Ort, da es nahe der Seidenstraße lag und damit auf der Route der Händler zwischen dem Griechischen Reich unter Alexander des Großen, dem römischen Reich und Persien im Westen sowie China und Indien im Osten. Bamiyan war Haltepunkt vieler Reisender. Die griechischen, persischen und buddhistischen Künste wurden hier zusammengeführt und bildeten einen einzigartigen Stil der graecobuddhistischen Kunst.

Bamiyan war Sitz eines frühen buddhistischen Klosters. Viele Buddhastatuen (Buddha-Statuen von Bamiyan) wurden in den Fels gemeißelt. Diese Felsstatuen befanden sich nahe der Stadt Bamiyan im Tal des gleichnamigen Flusses. Die beiden größten Statuen maßen 55 und 37 Meter in der Höhe. Die Entstehungszeit der Statuen wird auf das 4. oder 5. Jahrhundert n. Chr. geschätzt. Sie waren besondere Kennzeichen der Landschaft und gehörten zum UNESCO Weltkulturerbe. Im März 2001 veranlasste das Talibanregime die Zerstörung der Statuen, die als Götzenbilder angesehen wurden. Die Zerstörung wurde mit Boden-Luft-Artillerie und Sprengstoff vorgenommen.

Bamiyan selbst gilt als landschaftlich schön. Die Band-e-Amir-Seen in der westlichen Provinz von Bamiyan sind noch immer touristische Ziele für Afghanen.

Literatur

  • Roland and Sabrina Michaud - Afghanistan, Karawanen, Basare, Reiterspiele im Lande der Tataren, DuMont Buchverlag , Köln 1979, ISBN 3-7701-1104-4
  • Roland and Sabrina Michaud - Afghanistan, Thames and Hudson Inc., New York 10110, 1980, ISBN 0-500-27393-6
  • Conrad J. Schetter / Almut Wieland-Karimi (Hrsg.) - Afghanistan in Geschichte und Gegenwart, Beiträge zur Afghanistanforschung, IKO-Verlag für interkulturelle Kommunikation, Frankfurt/M 1999, ISBN 3-88939-498-1
  • Ghiyasuddin Wat - Afghanistan, Historical and Cultural Quaterly, published by the Historical and Literary Society of Afghanistan Acedemy, Ministry of Information and Culture, No. 4, Vol XXV Kabul March 1973
  • Bérénice Geoffroy-Schneiter - Ghandara, Das kulturelle Erbe Afghanistans, deutsche Übersetzung Eliane Hagedorn, Knesebeck GmbH & Co. Verlags KG, München 2002, ISBN 3-89660-116-4
  • Elke H. Hirche - Die Eroberung Afghanistans durch die Mongolen, Die Hand der Fatima, Edition Haag im Haag + Herchen Verlag, Frankfurt/M 1987, ISBN 3-89228-070-3

Weblinks

  • Community-Portal für den Erhalt und Wiederaufbau des kulturellen Erbes der Bamiyan-Region [1]

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