Telering

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tele:ring ist eine österreichische Mobilfunkmarke des zweitgrößten österreichischen Mobilfunkanbieters T-Mobile Austria. Das GSM-Mobilfunknetz von tele.ring wurde seit der Übernahme in das Netz von T-Mobile integriert, das UMTS-Netz wurde Ende August 2006 abgeschaltet. Tele.ring-Kunden nutzen seither auch hier die UMTS-Infrastruktur der Mutter T-Mobile.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

tele.ring wurde 1997 vom größten österreichischen Stromkonzern Verbund, den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und der Stadtwerkeholding Citykom Austria als Festnetz- und Internet-Anbieter gegründet. 1998 beteiligte sich Mannesmann Mobilfunk am Unternehmen. Mit dem Erwerb der Mobilfunklizenz wollte Mannesmann Mobilfunk den eigenen (deutschen) Kunden die Möglichkeiten eines eigenen Netzes in Österreich bieten. Mannesmann verfolgte das Ziel, ein mitteleuropäischer Anbieter (Deutschland, Österreich, Italien, Ungarn) zu werden. Später übernahmen Mannesmann/Vodafone (Mannesmann wurde mittlerweile feindlich durch Vodafone übernommen) 100 % von tele.ring. Aufgrund der strategischen Zielgestaltung der Vodafone - entweder der größte oder der zweitgrößte Mobilfunkanbieter in einem Land zu sein, wurde das Unternehmen 2001 für einen symbolischen Betrag von zehn Euro an den US-Konzern Western Wireless International, einer Tochter von Western Wireless, verkauft, und tele.ring dabei komplett entschuldet. Die UMTS-Lizenz wurde später für einen weiteren symbolischen Euro übertragen. Nachdem Western Wireless vom US-Mobilfunker Alltel übernommen wurde, wurde Anfang August 2005 der Verkauf von tele.ring an T-Mobile Austria beschlossen. Der Verkauf selbst erfolgte nach Erwirken der Genehmigung der Europäischen Kommission am 28. April 2006 für 1,3 Milliarden Euro. Seither ist tele.ring eine Marke von T-Mobile Austria.

Marketingstrategie

tele.ring konnte aufgrund aggressiver Preispolitik (mit 1 Cent pro Minute wurden netzinterne Telefonate mit Vertrags-Handys zum ersten mal günstiger als der Tarif für Festnetz-Ortsgespräche; der mit massiver Fernsehwerbung beworbene Firmen-Slogan Weg mit dem Speck fand sogar in eine Budgetrede von Finanzminister Grasser Einzug und ist inzwischen in den allgemeinen österreichischen Sprachgebrauch eingeflossen) verstärkt Anteile am Mobilfunk-Markt gewinnen und so die Basis für die Überlebensfähigkeit des Unternehmens schaffen – mit einem Anteil der Postpaid-Kunden über 75 % und einem Marktanteil von 11,5 Prozent (Stand April 2005). Während andere Netzbetreiber in ihre Netze und Infrastruktur investierten, verwendete tele.ring seine finanziellen Mittel eher in aggressive Preispolitik und Neukundengewinnung - was anderen Unternehmen aufgrund Ihrer Struktur so nicht möglich war.

Der Preiskampf blieb allerdings nicht ohne Kritik: Vor allem seitens der Gewerkschaften wurde gefordert, Kostenführerschaft nicht als oberstes Ziel anzustreben, da dadurch viele Arbeitsplätze verloren gegangen wären oder noch verloren gehen würden. Andererseits wird aber auch argumentiert, dass eine Preisanhebung eher zur Gewinnmaximierung der Telekommunikations-Unternehmen als zu einer verantwortungsvolleren Arbeitsmarktpolitik führen würde. Auch war tele.ring der einzige GSM-Netzbetreiber Österreichs, dessen Belegschaft nach 2002 nicht schrumpfte, sondern wuchs.

2003 erzielte tele.ring erstmal nennenswerten Reingewinn, ein geplanter Börsengang musste aufgrund von US-Steuerregeln jedoch abgesagt werden - die Konzernmutter Western Wireless oder deren Aktionäre hätten den Erlös versteuern müssen. Anfang 2005 zahlte tele.ring alle Fremdschulden vorzeitig zurück. Das Unternehmen hat nach dem Marktführer mobilkom austria die höchste EBITDA-Marge und die höchste Markenbekanntheit.

Durch neue Mitbewerber (etwa 3, YESSS! oder bob) hat tele.ring mittlerweile Konkurrenz im Niedrig-Tarif-Segment bekommen. Mit einer längeren Reaktionszeit haben auch die etablierten Mobilfunk-Anbieter günstigere Angebote für netzinterne Telefonie auf den Markt gebracht.

Verkaufsvertrag im Jahr 2005

Mitte 2005 wurde Western Wireless vom US-Telekomunternehmen Alltel übernommen. Alltel möchte alle internationalen Western-Wireless-Töchter, darunter tele.ring, verkaufen. Die plötzlich neu eingeführte Sendeanlagenabgabe auf Mobilfunk-Antennen in Niederösterreich hat jedoch viele tele.ring-Interessenten abgeschreckt und so zu einem um einen dreistelligen Millionenbetrag niedrigeren Verkaufserlös geführt. Die Rücknahme der Steuer durch den niederösterreichischen Landtag im Dezember 2005 kam zu spät - denn bereits Anfang August hatte sich Alltel mit T-Mobile auf den Verkauf von tele.ring für zirka 1,3 Milliarden Euro (1,6 Milliarden Dollar) geeinigt.

Belegschaft und Arbeitnehmervertreter waren zunächst gegen den Verkauf. Nachdem die tele.ring-Eigentümer aber Sonderzahlungen für die tele.ring-Mitarbeiter zugesagt und T-Mobile eine Beschäftigungsgarantie bis Ende Juni 2006 gegeben hatte, nahm die Belegschaft von einem Streik Abstand.

Am 4. August 2005 befürwortete T-Mobile International auch offiziell den Kauf von tele.ring, am 10. August 2005 wurden die Kaufverträge unterschrieben. Nach der Genehmigung durch die EU-Kartell Behörden und die österreichische Regulierungsbehörde fusionierten T-Mobile Austria und tele.ring am 28. April 2006. Der Markenname tele.ring soll weitergeführt werden. T-Mobile lässt sich die Übernahme pro tele.ring-Mobilfunkkunden knapp 1.300 Euro kosten.

Netzabschaltung

Im Februar 2007 wurde das tele.ring GSM-Netz teilweise abgeschaltet. Vielerorts ist das ehemalige tele.ring-Netz mit der Netzkennung 232-07 nun mit dem Handy nicht mehr zu empfangen. Statt dessen müssen die Endgeräte nun teilweise manuell in das T-Mobile-Netz eingebucht werden.

Nach Angaben von T-Mobile werden redundante Sendeanlagen von tele.ring abgebaut, andere nach und nach in das T-Mobile-Netz integriert. Für tele.ring-Kunden sollen nach Abschluss der Arbeiten rund 40 %, für T-Mobile-Kunden etwa 16 % mehr Sendestationen zur Verfügung stehen.

Marktanteil

Die untenstehende Tabelle zeigt den Marktanteil tele.rings am österreichischen Mobilfunkendkundenmarkt von Beginn der Tätigkeit als Mobilfunkbetreiber bis zur Übernahme durch T-Mobile Austria.

Jahr Marktanteil [1] in %
Ende 2000 1,63
Ende 2001 3,70
Ende 2002 4,40
Ende 2003 7,776
Ende 2004 11,274
Ende 2005 11,992
2006 k.A.*

* Seit 2006 wird der Marktanteil nur mehr für das gesamte Unternehmen T-Mobile Austria ermittelt. Der ermittelte Marktanteil von T-Mobile Austria beinhaltet seither bereits die tele.ring-Kunden, die nicht mehr explizit ausgewiesen werden, weshalb eine genaue Angabe des Marktanteils hier nicht möglich ist.

Siehe daher auch Marktanteil von T-Mobile Austria.

Weblinks

Quellen

  1. Informationen über den Telekom-Markt in Österreich

Wikimedia Foundation.

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