Telfairia pedata

Telfairia pedata
Talerkürbis
Frucht von Telfairia pedata, Illustration.

Frucht von Telfairia pedata, Illustration.

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Kürbisartige (Cucurbitales)
Familie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
Gattung: Telfairia
Art: Talerkürbis
Wissenschaftlicher Name
Telfairia pedata
(Sims) Hook.

Der Talerkürbis (Telfairia pedata) ist eine Nutzpflanze aus dem tropischen Ostafrika und ist eine Art aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Genutzt werden vor allem die ölreichen Samen.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Talerkürbis ist eine bis 30 Meter lange, ausdauernde Liane. Die jungen Sprossachsen sind krautig, und kahl, sie verholzen später leicht und bilden eine dünne, bleiche, papierartige Borke. Die Ranken sind zweiteilig, wobei ein Rankenteil länger ist. Die Blätter sind gestielt und fünf- bis siebenfach gefiedert. Das mittlere Fiederblättchen ist (5,5 bis 14) × (2 bis 7,5) Zentimeter groß. Die Form dieses Fiederblättchen ist länglich bis breit elliptisch. Seine Blattspitze ist zugespitzt bis spitz, der Blattrand besonders im oberen Bereich etwas gezähnt. Die Blätter sind annähernd kahl, fiederförmig genervt. Die anderen Fiederblättchen sind ähnlich, die äußeren kleiner und teilweise an der Basis gelappt. Die Stiele der Fiederblättchen sind 1 bis 6,5 Zentimeter lang, die Blattstiele zwei bis zehn Zentimeter. Sie sind kahl oder kurz behaart.

Die Vorblätter sind drei bis 20 Millimeter groß, lang und stielartig im unteren Bereich, erweitert und kapuzenförmig im oberen Teil.

Die männlichen Blüten stehen in 6 bis 23,5 Zentimeter langen Trauben. Die Brakteen sind vier bis zehn Millimeter lang, breit oval, gezähnt, behaart und mit dem Blütenstiel verwachsen. Der Blütenstiel ist 0,5 bis fünf Zentimeter lang. Die Blütenröhre ist rund 0,5 Zentimeter lang, glockenförmig und dicht kurz behaart. Die Kelchlappen sind 12 bis 18 Millimeter lang, oval bis lanzettlich, spitz bis zugespitzt. Die Kronblätter sind zwei bis 3,5 Zentimeter lang, oval, zerknittert, von purpurner Farbe mit grünen Streifen an der Basis.

Die weiblichen Blüten stehen einzeln an 6,5 bis 14 Zentimeter langen Blütenstielen und sind etwas größer als die männlichen Blüten.

Die Frucht ist 30 bis 90 Zentimeter lang und 15 bis 25 Zentimeter breit, grün, ellipsoidisch mit einer breiteren Basis. Sie besitzt 10 stumpfe Rippen und kann bis 13 kg schwer werden. Zur Reife reißt die Frucht auf und entlässt die Samen. Die bis zu 200 Samen sind (3,3 bis 3,5) × (3,2 bis 4,0) × (1,0 bis 1,3) Zentimeter groß, also etwas flachgedrückt. Eine netzartige Endokarp-Schicht bleibt an den Samen heften und verdeckt die leicht warzige Samenschale. Aufgrund der Ähnlichkeit mit einer Auster trägt die Art auch den englischen Trivialnamen oyster nut (Austernnuss). Die Samen haben bis zu 25 Prozent Protein und 55 bis 60 Prozent Fett.

Verbreitung und Standorte

Die Art kommt in Tansania, Sambia und möglicherweise im Norden von Mozambique natürlich vor und wächst in küstennahen Regenwäldern und Flusswäldern bis in 1100 m Seehöhe. Sie wird häufig kultiviert und verwildert in diesen Gebieten auch.

Sie gedeiht am Besten an schattigen Standorten. Sie ist relativ trockentolerant und kann bis in 2000 m Seehöhe angebaut werden.

Nutzung und Anbau

Die Sprossspitzen und Blätter werden gekocht als Gemüse verspeist. Die Hauptnutzung sind jedoch die Samen. Die bittere Schale muss vor der Weiterverarbeitung entfernt werden. Die Samen werden roh gegessen, geröstet, eingelegt, in Suppen verwendet oder zu Süßigkeiten verarbeitet. Die ölreichen Samen sind in Ostafrika traditioneller Nahrungsbestandteil für stillende Mütter. Die Keimblätter werden in Backwaren, Schokolade und Snacks verarbeitet. Fermentiertes Mehl aus den Keimblättern wird in Würzen, Marmeladen und Säuglingsnahrung verwendet.

In Gebieten mit Kaffeeplantagen wird sie als Teil der Agroforstwirtschaft angebaut. Auch Kleinbauern bauen den Tafelkürbis an und erwirtschaften sich durch den Verkauf der Samen ein Nebeneinkommen.

Belege

  • C. Jeffrey: Telfairia pedata, in: Flora Zambesiaca, Band 8, 1978. (online)
  • R. W. Robinson, D. S. Decker-Walters: Cucurbits. CAB International, Wallingford 1997, S. 111, ISBN 0-85199-133-5
  • S. A. Ajayi, M. E Dulloo, R. S. Vodouhe, P. Berjak, J. I. Kioko: Conservation status of Telfairia spp. in sub-Saharan Africa. In: R. Vodouhe, K. Atta-Krah, G.E. Achigan-Dako, O. Eyog-Matig, H. Avohou (Hrsg.): Plant Genetic Resources and Food Security in West and Central Africa. Biodiversity International 2007, ISBN 978-92-9043-750-5 (online pdf 136 kB)

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