Tenacious D: The Pick of Destiny

Tenacious D: The Pick of Destiny
Filmdaten
Deutscher Titel: Kings of Rock – Tenacious D
Originaltitel: Tenacious D in The Pick of Destiny
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Länge: 93 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Liam Lynch
Drehbuch: Jack Black
Kyle Gass
Liam Lynch
Produktion: Stuart Cornfeld
Ben Stiller (Ausführender Produzent)
und weitere
Musik: Andrew Gross
John King
Kamera: Robert Brinkmann
Schnitt: David Rennie
Besetzung

Kings of Rock – Tenacious D ist ein Film von und mit Tenacious D.

Filmstart dieser Komödie in Deutschland war am 8. Februar 2007, drei Monate nach dem US-Start. Regie führte Liam Lynch. Mit dabei sind zahlreiche namhafte Künstler wie zum Beispiel Ben Stiller (auch als Produzent tätig) als Gitarrenverkäufer, Dave Grohl als Teufel sowie Meat Loaf und viele andere.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Grundsätzlich ist der Film um die alte HBO-Fernsehserie von Tenacious D aufgebaut. Viele der Charaktere kamen schon in dieser Serie vor, wie zum Beispiel der Fan Lee, Sasquatsh und andere. Die Bar mit dem „Open Mic“-Abend sowie der Showmaster kommen in jeder der HBO-Folgen vor, auch der Running Gag, dass dieser jedes mal eine Botschaft von Tenacious D vor deren Auftritt vorlesen muss.

Der Regisseur Liam Lynch erzählt im Making-of, dass der Film eine Art Prequel zu den HBO-Folgen darstellt.

Der Film

Der Film erzählt die fiktive Geschichte der Band Tenacious D. Es beginnt in der Jugend von Jables oder auch JB (Jack Black), der in einer bescheidenden, streng religiösen Familie im fiktiven Ort Kickapoo (Missouri) aufwächst. Beim Abendessen präsentiert er einen selbst komponierten Rocksong, in dem der Ausdruck „Fuck“ oft verwendet wird. Es kommt zu einer Auseinandersetzung mit seinem Vater (Meat Loaf). Dieser legt Jables in seinem Zimmer übers Knie, schlägt ihn mit seinem Gürtel und reißt dann sämtliche Poster diverser Rockbands von der Wand. Nur das Poster von Ronnie James Dio bleibt übrig, denn es war hinter der offenen Tür verborgen. Der junge JB wendet sich Hilfe suchend, schon fast wie in einem Gebet an DIO (Dio ist auch das italienische Wort für „Gott“), der plötzlich aus dem Poster zu ihm spricht. Er weist JB an, nach Hollywood zu gehen und dort die beste Band der Welt gründen. Heimlich verlässt der junge JB sein Elternhaus und reist nach Los Angeles.

Am Strand von Venice Beach trifft er erstmals auf Kage, auch kurz KG (Kyle Gass), der als Straßenmusiker an der Promenade Gitarre spielt. JB bewundert Kage für dessen außerordentlichen Fähigkeiten im Gitarrenspiel und himmelt ihn an. Dieser lässt jedoch JB spüren, dass er ein richtiger Rockstar ist und erklärt sich erst nach längerem Zögern bereit, Jables Unterricht in Rock zu geben. Es werden „Powerslides“ (Rutschen auf den Knien), „Cock Pushups“ (ein einziger Liegestütz, ausgeführt durch die Erektion des männlichen Geschlechtsorgans) sowie andere „essentielle“ Dinge des Rock-’n’-Roll-Lebens geübt.

Nach kurzer Resignation kommt es zu einem Streit zwischen den beiden. JB findet zufällig heraus, dass auch KG eine gescheiterte Existenz ist und keinerlei Erfolge vorzuweisen hat. Nicht einmal seine langen Haare sind echt, sondern nur eine Perücke. (Laut einer Rückblende hat KG die Halbglatze bereits seit seiner Kindheit und wurde von seiner Mutter liebevoll „Pumpkin“ (Kürbis) genannt.) Kage erhält sogar monatlich einen Scheck für die Miete von seinen Eltern. Nach einer Versöhnung beschließen sie, eine Band zu gründen: Tenacious D. Der Name ist Schicksal, denn er wird durch ein Muttermal bestimmt: Auf der rechten Gesäßhälfte von JB kann man „Tenac“ erkennen, auf der linken Gesäßhälfte von KG wiederum erkennt man „ious D“. Auch haben beide schon ihren ersten Fan, den Pizzaboten Lee.

Nach einer eher mäßig erfolgreichen Vorstellung in einem Club fragen sie sich, weshalb ihre Idole so großen Erfolg haben. KG fällt auf, dass alle großen Gitarristen auf den Titelblättern der verschiedenen Magazine mit ein und demselben Gitarrenpick (Plektrum) spielen. Beim Versuch, ein solches Plektrum in einem riesigen Gitarrengeschäft zu kaufen, erzählt ihnen der Verkäufer (Ben Stiller) die Geschichte des geheimnisvollen POD – „Pick of Destiny“: einst beschwor ein Magier im Mittelalter den Teufel herauf. Dieser war jedoch nicht zu unterwerfen, so wollte der Teufel den Magier mit in die Hölle reißen. Ein junger Schmied rettete den Magier, indem er dem Teufel einen Zahn ausschlug. Der Teufel war nicht mehr „komplett“, da ein Teil von ihm fehlte, und der Magier konnte ihn zurück in die Hölle schicken. Aus Dank für die Rettung half der Magier dem Schmied, dessen Angebetete zu erobern; er schnitzte dem Schmied aus dem Zahn des Teufels ein Plektrum. Damit konnte der Schmied auf der Laute so gut musizieren, dass er das Herz seiner Liebsten erobern konnte. Das POD war lange Zeit verschollen, bis es Anfang des 20. Jahrhunderts wieder auftauchte und im Besitz einiger großer Künstler war, wie zum Beispiel Eddie Van Halen oder Angus Young. Jetzt befindet sich das POD im „Rock and Roll Museum“ - es ist zwischen die Saiten am Hals der „Gibson SG“-Gitarre von Angus Young gesteckt, die dort ausgestellt ist.

JB und KG beschließen, das POD aus dem Museum zu stehlen. So machen sich beide mit dem geborgten Fahrschulauto von Lee (der damit beim Pizzaausfahren gleichzeitig Fahrstunden erteilt) auf eine turbulente Reise. In einem kleinen Restaurant auf dem Weg kommt es zu einem Streit zwischen den beiden. Jabels ist davon überzeugt das POD zu klauen; Kage jedoch lässt sich von ein paar jungen Studentinnen auf eine Party einladen, denen gegenüber sich Kage als Rockstar ausgibt. Daraufhin trennt sich der Weg der beiden. JB macht sich alleine auf zum Museum. Dort möchte er einbrechen, mit Hilfe einer selbst gezeichneten Karte, die er von einem mysteriösen Fremden (Tim Robbins) mit Akzent, Krücken und dem Aussehen eines Landstreichers erhalten hat. KG fährt mit den Studentinnen auf die Party, wo er gebeten wird, ein Lied zu spielen, das den Jugendlichen nicht sonderlich gefällt. Er wird verspottet und verlässt die Party. Jabels irrt in der Zwischenzeit durch einen Wald und isst sich an wilden Pilzen satt, die sich als „Magic Mushrooms“ herausstellen. JB hat einen intensiven Trip, wo er Sasquatch (auch bekannt als Bigfoot) trifft und mit ihm durch den Wald reist.

Beim „Rock and Roll Museum“ treffen sich JB und KG wieder, versöhnen sich und dringen gemeinsam in das Museum ein. Sie finden das POD, das aber durch einen Lichtvorhang gesichert wird. JB turnt durch das Netz der Strahlen, kommt aber kurz vor seinem Ziel nicht mehr weiter. Obwohl der Notausschalter für die Alarmanlage direkt vor JB auf Gürtelhöhe ist, kann er sich weder vor noch zurück bewegen. Kage erinnert JB an das Training, vor allem an die „Cock Pushups“, mit dessen Hilfe JB die Anlage deaktivieren kann. Dank des unfähigen Wachpersonals gelingt ihnen die Flucht.

Zurück in Los Angeles kommt es noch zu einer wilden Verfolgungsjagd – obwohl die Polizei das Fahrzeug nur wegen eines kaputten Rücklichts anhält, verliert KG die Nerven und gibt Gas. Nach einem Überschlag gelingt es beiden noch, in die Kanalisation zu entkommen, bevor ihr Auto explodiert. So schaffen sie es noch rechtzeitig zum Bandwettbewerb.

Als sie sich vor dem Wettbewerb um das POD streiten, zerbrechen sie das POD – der Manager des Clubs macht ihnen Mut, sie würden das Plektrum nicht benötigen, der Rock beziehungsweise der Satan des Rock sei in ihnen und nicht im Plektrum. JB und KG stürmen auf die Bühne. Der Manager jedoch entpuppt sich als der Teufel, der dank des POD wieder „komplett“ ist und so die Weltherrschaft übernehmen kann. Tenacious D, die zurück auf den Hof eilen, um die Fragmente des POD zu nutzen, stehen nun dem Teufel gegenüber und fordern ihn zu einem „Rock Off“ heraus (Kampf, der mit Hilfe von Rockmusik ausgetragen wird). Der Teufel darf ein „Rock Off“ nicht verweigern und nimmt an. Mit seinem harten Heavy Metal spielt er beide in Grund und Boden. Als der Teufel seinen Gewinn einlösen und KG mit in die Hölle nehmen will, feuert er einen Blitz auf Kage ab. JB wirft sich heldenmutig in die Schussbahn des Blitzes und dieser wird in letzter Sekunde von JBs Gitarre abgelenkt. Der reflektierte Blitz schmettert ein Horn des Teufels ab – dieser ist plötzlich wieder „unkomplett“. JB erinnert sich an den Zauberspruch und kann den Teufel in die Hölle zurückschicken. Aus dem Horn bauen die beiden die BOD („Bong of Destiny“).

Trivia

  • Am Beginn des Films wird das THX-System von George Lucas auf die Schippe genommen, indem JB und KG als Zeichentrickfiguren unter Zuhilfenahme von „Chili Cheese“-Burritos und den daraus resultierenden Blähungen, den Soundcheck durchführen. Jedoch heißt dieses Soundsystem „THC“, in Anspielung auf Tetrahydrocannabinol. Diese Szene wurde von John Kricfalusi, dem Schöpfer der Zeichentrick-Figuren Ren und Stimpy, umgesetzt, der auch für diverse Musikvideos von Tenacious D verantwortlich ist.
  • In einer der ersten Szenen wird JB von vier Leuten verprügelt. Diese tragen enge weiße Hosen und weiße Oberteile sowie bizarre Masken. Hier wird eine Szene aus dem Film A Clockwork Orange nachgestellt. Sogar die Dialoge sind fast identisch.
  • In vielen Szenen werden einige Anspielungen an Filme oder Serien gemacht. Beispielsweise nennt KG während der Ausbildung JB „mein kleiner Grashüpfer“ wie einst Kwai Chang Caine während seiner Ausbildung in der Fernsehserie Kung Fu genannt wurde. (Im Original nennt er ihn „my little grassmoker“ anstatt grasshopper)
  • KG trägt die meiste Zeit ein T-Shirt der Band Trainwreck, in der er auch Bandmitglied ist.
  • In der Szene im Rockmuseum gibt es den „Guitarway to Heaven“, eine Anspielung auf „Stairway to Heaven“ von Led Zeppelin, der auch als „The best song in the World“ vermutet wird.
  • KG erinnert JB an das „Cock-Push-Up-Training“ mit den Worten „Use the cock…“ (…benutze deinen Schwanz) in Anlehnung an das aus Star Wars bekannte „Use the Force!“ (Benutze die Macht!).
  • Am Ende des Films meint KG, dass JB den besten Song der Welt spielen soll, dieser kann sich jedoch nicht an den Song erinnern; das ist eine Anspielung auf das Lied Tribute von Tenacious D wo es heißt „I couldn’t remember the greatest song in the world – this is just a tribute…“.
  • Der Teufel, gespielt von Dave Grohl, hat dasselbe Aussehen wie im Video zum Lied Tribute. Auch in diesem Video wird der Teufel von Dave Grohl dargestellt.
  • Lee wohnt in Apartment 101, genauso wie Neo im Film Matrix. Dies ist eine Anspielung auf George Orwells Roman 1984, in dem der Room 101 eine wichtige Rolle spielt.
  • KG spielt fast täglich das Videospiel „Maximum Overthruster“ – eine Verfolgungsjagd mit der Polizei, in einem blauen Wagen. Er scheitert immer bei einer Straßensperre wo er es nicht schafft, über eine Rampe zu entkommen. Am Ende des Film trifft genau diese Situation in der Realität ein.
  • Das einzige Stück auf dem Album The Pick of Destiny, das nicht im Film vorkommt, ist The Government Totally Sucks. Die Szene mit dem Lied wurde herausgeschnitten.
  • Der deutsche Verleiher organisierte zum Filmstart einen deutschlandweiten Luftgitarrenwettbewerb, den Tenacious D - Air Guitar Contest. Per Publikumsentscheid wurde ein Künstler, der einen Song des Films unter Wasser spielte, zum Sieger erkoren.

Soundtrack

Das Soundtrack-Album The Pick of Destiny zum Film erschien am 14. November 2006 und ist gleichzeitig das zweite Album von Tenacious D nach Tenacious D (2001). Unterstützt wird die Band auf dem Album wiederum von Dave Grohl, Meat Loaf, Ronnie James Dio und einigen anderen.

Kritiken

Kritik USA

In den USA wurde der Film vor allem wegen seiner häufigen Szenen von Drogenmissbrauch stark kritisiert. Auch wurde der Film dahingehend kritisiert, dass er viele sexuelle Anspielungen hätte sowie sich einer sehr schmutzigen Sprache bediene.

Kritik Deutschland

In Deutschland fielen die Kritiken teilweise sehr negativ aus. Critic.de schreibt unter anderem, dass die schauspielerische Leistung von Kyle Gass auf ein paar Mimiken und Gesichtsausdrücke beschränkt sei, und Regisseur Liam Lynch auf das Augenbrauenwackeln von Jack Black setze. Die Cameo-Auftritte von Ben Stiller, Meat Loaf und Tim Robbins seien die einzigen humorvollen Höhepunkte. Ansonsten sei der Film eher was für eingefleischte Fans des Heavy-Metal und alle Leute, die den Rock schätzen.

Kino.de hingegen bewerten diesen Film als eine Pseudo-Dokumentation der Bandgeschichte von Tenacious D. Das Motto: Wayne’s World und This is Spinal Tap lassen grüßen.

Schnitt.de wiederum zeichnet folgendes Bild: Nach dem gelungenen Intro inklusive Moralpredigt durch Meat Loaf verliert der Film, da die Handlung dünner wird. Jedoch vermag Jack Blacks Talent zu „rocken“, was das Zeug hält, schließlich doch noch zu unterhalten.

Kritik Österreich

Die Kritiken aus Österreich zeigen ein ähnliches Bild (wie in Deutschland). Der Kurier bezeichnet die Komödie als eine „pubertierende Kiffer-Komödie“, und hakt ebenfalls bei der dünnen Handlung ein.

In den Oberösterreichischen Nachrichten meinte man am 10. Februar 2007, dass Fans von Jack Black und Tenacious D ihre Freude an diesem Filmchen haben werden, für alle anderen würden einige lustige Einfälle bleiben und die Erkenntnis, dass Jack Black seine Art von Humor konsequent durchgezogen hat. In der überdrehten und sinnfreien Geschichte würde ein Kurzauftritt eines Stars den nächsten jagen.

Der Falter bezeichnet den Film ebenfalls als Pseudo-Dokumentation.

Positives kommt von Filmtipps.at, hier wird die Komödie durchaus gut bewertet, vor allem aufgrund von Jack Blacks körperlichem Einsatz.

Weblinks


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