- Tengoku to Jigoku
-
Filmdaten Deutscher Titel: Zwischen Himmel und Hölle Originaltitel: Tengoku to jigoku Produktionsland: Japan Erscheinungsjahr: 1963 Länge: 143 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 0 Stab Regie: Akira Kurosawa Drehbuch: Eijirô Hisaita,
Ryuzo Kikushima,
Akira Kurosawa,
Hideo Oguni,
Übersetzung der Vorlage: Hayakawa ShoboProduktion: Ryuzo Kikushima
Tomoyuki TanakaMusik: Masaru Satō Kamera: Asakazu Nakai, Takap Saito Schnitt: Akira Kurosawa Besetzung - Toshirō Mifune
- Kingo Gondo
- Tatsuya Nakadai
- Chief Detective Tokura
- Kyōko Kagawa
- Reiko Gondo
- Tatsuya Mihashi
- Kawanishi, Gondo's secretary
- Isao Kimura
- Detective Arai
- Kenjiro Ishiyama
- Chief Detective 'Bos'n' Taguchi
- Takeshi Katō
- Detective Nakao
Zwischen Himmel und Hölle (Originaltitel: 天国と地獄, Tengoku to Jigoku, wortwörtlich „Himmel und Hölle“) ist ein Film von Akira Kurosawa aus dem Jahre 1963. Er basiert auf dem Kriminalroman Kings Lösegeld (Originaltitel: King's Ransom) von Ed McBain. Der Film wurde in Schwarz-Weiß mit Cinemascope gedreht. Toshirō Mifune übernahm eine der Hauptrollen.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Rahmenhandlung des Krimis ist eine erpresserische Kindesentführung aus dem Hause eines reichen Managers und Anteilseigners einer großen Schuhfabrik. Jedoch ist es aus Versehen nicht sein Sohn, den er im Spiel durch Einwürfe wie etwa „erkämpf Dir was du willst“ erzieht, der entführt wird, sondern der Sohn seines Chauffeurs.
Das hohe Lösegeld, das er eigentlich bräuchte, um Mehrheitsanteile seiner Firma aufzukaufen, da er andernfalls gestürzt wird, zahlt er nach dem Aufblättern der verschiedenen Erwägungen und Gewissenskonflikte schließlich trotzdem. Er, der selber ursprünglich aus ärmlichen Verhältnissen kommt, wird danach auch prompt entlassen und die Gläubiger und Gerichtsvollzieher kommen ins Haus. Dies zu einer Zeit, wo er in der veröffentlichten Meinung der Held und Wohltäter ist, der selbst für den Chauffeurs-Sohn zahlt.
Der noch nicht entdeckte Entführer verfolgt gespannt ängstlich die Entwicklung der Fahndungserfolge in der Zeitung, später auch gefälschte Nachrichten, um ihn in eine Falle zu locken. Die laufenden Klischeeangebote von Gut und Böse oder Ablehnung und Bedauern vertauschen sich bei vielen Personen im Film ständig und zwingen zu einer realistisch-dialektischen Sicht.
Seine „bösen“ Managerkollegen werden durch eine ihm solidarisch verbundene Presse mit Kaufboykottaufrufen bestraft, als wenn das „Gute“ der Gesellschaft sich durchgesetzt hätte. Doch auch dies wird am Ende des Films gleich wieder infrage gestellt, als der zum Tode verurteilte Entführer nicht als letzten Wunsch einen Priester sondern eben den reichen Vater sprechen will – um ihm zu erklären, dass die Diskrepanz zwischen seinem Elend und dem wunderschönen, idyllischen Haus des Vaters, das auf dem Hügel („Himmel“) über seinem Armutsviertel („Hölle“) zu sehen war, ihn auf die Entführungsidee brachte.
Dies und viel mehr kann er kaum noch sagen, denn die Heroin-Entzugserscheinungen lassen ihn tollwütig werden. Die Wärter müssen das Rollo zwischen dem Besucher und dem Todeskandidaten herunterlassen. Und die Ordnung, die damit wiederhergestellt ist, darf schon wieder in Zweifel gezogen werden.
Kritiken
- "„Zwischen Himmel und Hölle“ (…) gehört zu den eindrucksvollsten, nicht historischen Filmen von Kurosawa. Da in Japan Entführung als geringfügiges Delikt gehandhabt wird, fokussierte Kurosawa seinen Film auf das vielschichtige Psychogramm seiner Protagonisten. Die Frage, „Ist das Kind eines reichen Mannes so viel wert wie das Kind eines Armen?“, beherrscht den ersten Teil des Films. Der zweite, von Action bestimmte Teil, fragt nach dem Motiv des Täters und seinen persönlichen Beweggründen. Kurosawa kontrastiert die Behausung des Entführers in der „Hölle“ der Großstadt Yokohama mit der traumhaften Villa des Fabrikanten, die sich dagegen wie der „Himmel“ ausnimmt. Der Konflikt der japanischen Nachkriegsgesellschaft zwischen Tradition und Moderne, Reichtum und Armut, spiegelt sich meisterhaft in Kurosawas Film wieder. „Zwischen Himmel und Hölle“ ist eine äußerst komplexe, mit verschiedenen Stilmitteln arbeitende, humanistische Parabel über Verantwortung, Moral und Korrumpierbarkeit in einer aus den Fugen geratenen Welt." - Prisma-Online-Filmdatenbank [1]
- "Eine äußerst komplexe, virtuos mit verschiedenen Stilmitteln jonglierende humanistische Parabel über Verantwortung, Moral und Korrumpierbarkeit in einer aus den Fugen geratenen modernen Welt, die eine neue Standortbestimmung jenseits allzu leichter Ordnungs- und Bewertungskriterien verlangt." - Lexikon des internationalen Films [2]
Literatur
- Ed McBain (d. i. Evan Hunter): Kings Lösegeld. Krimi mit dem 87. Polizeirevier (Originaltitel: King's Ransom). Deutsch von Gitta Bauer. Ullstein, Frankfurt am Main, Berlin und Wien 1980, 172 S., ISBN 3-548-10062-7
Weblinks
- Zwischen Himmel und Hölle in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Zwischen Himmel und Hölle bei prisma-online.de; abgerufen am 1. November 2008
- ↑ „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
Filme unter der Regie von Akira KurosawaJudo Saga – Die Legende vom großen Judo | Am Allerschönsten | Sugata Sanshiro Fortsetzung | Die Männer, die auf des Tigers Schwanz traten | Erbauer des Morgens | Kein Bedauern für meine Jugend | Ein wunderschöner Sonntag | Engel der Verlorenen | Das Stumme Duell | Ein herrenloser Hund | Skandal | Rashomon – Das Lustwäldchen | Der Idiot | Einmal wirklich leben | Die sieben Samurai | Ein Leben in Furcht | Das Schloss im Spinnwebwald | Nachtasyl | Die verborgene Festung | Die Bösen schlafen gut | Yojimbo – Der Leibwächter | Sanjuro | Zwischen Himmel und Hölle | Rotbart | Dodeskaden | Uzala, der Kirgise | Kagemusha – Der Schatten des Kriegers | Ran | Akira Kurosawas Träume | Rhapsody im August | Madadayo
Wikimedia Foundation.