- Terminus ante quem
-
Einen terminus ante quem (lat. „Zeitpunkt vor dem“) – abgekürzt taq – benutzt die Geschichtswissenschaft, um eine Quelle zu datieren. In vergleichbarer Weise wird der Begriff auch bei unterschiedlichen Datierungsmethoden in der Archäologie verwendet. Der terminus ante quem benennt den Zeitpunkt, vor dem das gesuchte Ereignis passiert sein muss. Fiktives Beispiel: Wenn in einem Reisebericht ein (noch intaktes) Bauwerk erwähnt wird, das bekanntermaßen 1941 zerstört wurde, dann muss der Text vor diesem Ereignis geschrieben worden sein. Aus der Archäologie sind die am Vesuv gelegenen Städte, etwa Pompeji besonders bekannt, die beim Ausbruch des Vulkans am 24. August 79 n. Chr. verschüttet worden sind. Alle Gebäude und Funde aus diesen Orten müssen also älter sein.
Terminus post quem
In ähnlicher Bedeutung wird auch der Ausdruck terminus post quem (lat. „Zeitpunkt nach dem“) – abgekürzt tpq – benutzt. Mit Hilfe des tpq kann ein Ereignis in Bezug auf einen früheren Zeitpunkt eingegrenzt werden. So liefert eine in einem archäologischen Fund geborgene Münze (oder bei mehreren Geldstücken die zuletzt geprägte so genannte Schlussmünze) den tpq für den Fundkomplex, da dieser nicht vor der Prägung des Geldes in die Erde gelangt sein kann (vgl. Münzdatierung).
Terminus ad quem
Bei der Ermittlung eines terminus ad quem (lat. „Zeitpunkt bis zu dem“) wird das gesuchte Ereignis zeitlich von beiden Seiten eingegrenzt, um einen möglichst kleinen Zeitraum zu bestimmen, in dem es zeitlich abgelaufen sein muss. Im oben angegebenen fiktiven Beispiel könnte derselbe historische Text vom Tod eines Politikers berichten, der 1935 gestorben ist. Dieser Reisebericht würde also aus der Zeit zwischen 1935 und 1941 stammen.
Kategorien:- Quellenarbeit
- Lateinische Phrase
Wikimedia Foundation.