- Termkalkül
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Als Termkalkül bezeichnet man in der mathematischen Logik jenen Kalkül, mittels welchem man alle korrekten Terme über einem Alphabet erzeugen kann.
Sei dazu AS ein Alphabet mit zugehöriger Symbolmenge S. S-Terme sind dann genau jene Zeichenreihen, die man durch endlichmalige Anwendung der folgenden Regeln erzeugen kann.
- Jede Variable ist ein S-Term.
- Jede Konstante aus S ist ein S-Term.
- Sind die Zeichenreihen t1, ... , tn S-Terme, und ist f ein n-stelliges Funktionssymbol aus S, so ist auch ft1...tn ein S-Term.
Ist umgekehrt eine beliebige Zeichenreihe über AS gegeben, so kann man mittels des Kalküls feststellen, ob diese ein S-Term ist, indem man die Regeln des Kalküls in umgekehrter Richtung anwendet.
Beispiele
Gegeben sei ein Alphabet mit der Symbolmenge S = {f,g,c}. f sei ein einstelliges Funktionssymbol, g ein zweistelliges Funktionssymbol, und c eine Konstante. Nach dem Kalkül ist die Zeichenreihe
- gv0fc
ein S-Term. Nach Regel 1 ist nämlich v0 ein S-Term. Nach Regel 2 ist c ein S-Term. Aus Regel 3 angewandt auf f und c folgt, dass auch fc ein S-Term ist. Nochmaliges Anwenden von Regel 3 auf g, v0, und fc liefert, dass auch die obige Zeichenreihe ein S-Term ist. Durch Setzen von Klammern kann man das verdeutlichen: gv0fc = g(v0f(c)).
Dagegen ist die Zeichenreihe
- gv0fcc
kein S-Term. Sie beginnt mit dem zweistelligen Funktionssymbol g. Entfernte man das Symbol g aus der Zeichenreihe, so müsste die verbliebene Zeichenreihe v0fcc aus genau zwei hintereinander geschriebenen S-Termen bestehen. Das nächste Zeichen ist v0, welches nach Regel 1 ein S-Term ist. Somit müsste fcc ein S-Term sein. Da aber auf das einstellige Funktionssymbol f zwei Konstanten (=S-Terme) folgen, ist das nicht der Fall.
Literatur
- H.-D. Ebbinghaus, J. Flum, W. Thomas: Einführung in die mathematische Logik, Heidelberg, Berlin: Spektrum 1996. ISBN 3-8274-0130-5
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