- Test Match
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Test Cricket ist die wichtigste und angesehenste Austragungsform im Cricketsport. Es handelt sich um Länderspiele zwischen Nationalmannschaften, die vom International Cricket Council für derartige Spiele ausdrücklich zugelassen worden sind.
Inhaltsverzeichnis
Spielberechtigte Mannschaften
Über die Spielberechtigung (Test Status) von Mannschaften entscheidet der International Cricket Council. Voraussetzung ist, dass Cricket in dem jeweiligen Land fest als Sportart etabliert ist und professionell auf hohem Niveau gespielt wird.
Test Status haben derzeit (Datum des ersten offiziellen Tests in Klammern):
- Australien (15. März 1877)
- England (15. März 1877)
- Südafrika (12. März 1889 bis 10. März 1970, wieder seit 18. April 1992)
- West Indies[1] (23. Juni 1928)
- Neuseeland (10. Januar 1930)
- Indien (25. Juni 1932)
- Pakistan (16. Oktober 1952)
- Sri Lanka (17. Februar 1982)
- Simbabwe (18. Oktober 1992 bis 10. Juni 2004 und 6. Januar 2005 bis 18. Januar 2006)
- Bangladesch (10. November 2000)
Indien schloss vor 1947 auch die heutigen Staaten Pakistan und Bangladesch ein; Pakistan wiederum vor 1971 ebenfalls Bangladesch. Aufgrund der Apartheid wurde Südafrika von 1971 bis 1991 von den anderen Nationalmannschaften vollständig boykottiert. Simbabwe spielte 2004 bis 2005 keine Tests wegen der erheblichen innenpolitischen Probleme, die auch den nationalen Cricketverband erfassten. Seit 2006 werden wiederum keine Tests gespielt.
Test Matches
Test Cricket wird in Spielen (Test Matches) ausgetragen, die heute stets auf fünf Tage Dauer, früher oft mit einem Ruhetag dazwischen, angelegt sind. In der Vergangenheit gab es auch Spiele ohne jede Zeitbegrenzung. So dauerte der sog. "timeless Test" im Jahre 1939 zwischen Südafrika und England insgesamt neun Tage und musste dann als draw (Remis) abgebrochen werden.
Test Matches sind immer auch First-Class Matches. Es werden daher zwei Innings je Mannschaft ohne Overbegrenzung gespielt. Jeder Spieltag ist in drei zweistündige Spielabschnitte (engl. sessions) geteilt, die von einer Mittagspause (lunch) von 40 Minuten und einer Teepause (tea) von 20 Minuten Dauer unterbrochen sind.
Obgleich sie in keiner Weise den modernen Fernsehgewohnheiten entsprechen, werden die Tests sowohl im Fernsehen als auch im Radio live übertragen. Die Radio-Übertragungen der BBC, die unter der Bezeichnung Test Match Special gesendet werden, haben unter Cricketfans auch wegen ihres besonderen Formats Kultstatus.
Wettbewerbe
Tests sind wiederum meist in eine Serie von zwei bis sechs Spielen eingebettet, so dass die entsprechenden Duelle sich über einen längeren Zeitraum hinziehen können. Dabei besucht meist eine Mannschaft für mehrere Wochen oder Monate ein anderes Land. Neben Tests werden dabei mehrere Ein-Tages Länderspiele (One-Day Internationals) und andere First-Class Matches gespielt, seit 2005 auch Twenty20-Internationals.
Als wichtigste Test Match Series gelten die so genannten Ashes, in der seit 1882 England und Australien um einen urnenförmigen Pokal spielen. Heutzutage findet diese Serie zweimal innerhalb von vier Jahren statt.
In der Vergangenheit wurden die Serien in Abstimmung zwischen den beteiligten Nationalverbänden organisiert und die Umpires von Heimverband gestellt. Um auch den schwächeren Mannschaften Tests gegen die großen und finanziell attraktiven Verbände zu ermöglichen, erfolgt die Organisation heute durch den International Cricket Council. Dieser führt eine Art Weltrangliste (Test Championship), bei der fortlaufend alle Länderspiele berechnet und die Reihenfolge der Nationen angegeben wird. Für diese Liste hat jeder Verband in einem Zeitraum von sechs Jahren gegen alle übrigen Verbände zu spielen.
Turniere zwischen drei Mannschaften haben bisher nur äußerst selten stattgefunden.
Anmerkungen
- ↑ Antigua and Barbuda, Barbados, Dominica, Grenada, Guyana, Jamaica, Saint Kitts and Nevis, Saint Lucia, Saint Vincent and the Grenadines und Trinidad and Tobago, die britischen Dependencies of Anguilla, Montserrat und British Virgin Islands, sowie die U.S. Virgin Islands und St. Maarten.
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