Teufen (AR)

Teufen (AR)
AR dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Appenzell Ausserrhoden und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Teufen zu vermeiden.
Teufen
Wappen von Teufen
Basisdaten
Kanton: Appenzell Ausserrhoden
Bezirk: (Appenzell Ausserrhoden kennt keine Bezirke)
BFS-Nr.: 3024Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 9053
UN/LOCODE: CH TFN
Koordinaten: (747321 / 250629)47.3900039.390003837Koordinaten: 47° 23′ 24″ N, 9° 23′ 24″ O; CH1903: (747321 / 250629)
Höhe: 837 m ü. M.
Fläche: 15.25 km²
Einwohner: 5696
(31. Dezember 2007)[1]
Website: www.teufen.ch
Karte
Karte von Teufen

Teufen (AR) ist eine politische Gemeinde im Mittelland des Kantons Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz.

Teufen liegt unmittelbar südlich der Stadt St. Gallen auf einer Anhöhe.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Teufen

Der Name Teufen erscheint erstmals auf einer Urkunde von 1272 Tiuffen (in der Tiefe). Vor 1300 zählte man in Teufen nur 5 Höfe.

1377 schlossen sich die Landleute von Appenzell, Urnäsch, Teufen und Gais mit Erlaubnis des Abtes dem Schwäbischen Städtebund an. Für Teufen, das noch kein Siegel hatte, siegelte der Ammann von Appenzell. Der Bär als Wappentier auf seinem Siegel ging auf allen Vieren, so geht er heute noch auf dem Teufner Gemeindewappen.

Sehr früh fand die Reformation im Appenzellerland Eingang. Nach dem weisen Landsgemeindebeschluss von 1525, wonach jede Kirchhöri (Gemeinde) selber entscheiden konnte, ob sie beim alten Glauben bleiben oder den neuen annehmen wolle, wurden in Teufen Altar und Bilder entfernt. Erst gegen Ende des Jahrhunderts verschärften sich die Glaubens-Gegensätze wieder, was schliesslich am 28. August 1597 zur Teilung des Landes führte.

Während der Helvetik war Teufen Hauptort des gleichnamigen Distrikts im Kanton Säntis. 1841 bot die Gemeinde das neue, stattliche Schulhaus am Dorfplatz dem Lande als Rathaus zum Geschenk an, wenn Teufen zum Kantonshauptort bestimmt werde. Die Landsgemeinde lehnte das Geschenk ab und erwarb in Trogen den Palast von Landammann Jakob Zellweger. Dafür erhielt Teufen einige Jahre später das kantonale Artilleriezeughaus, das heute der Gemeinde gehört.

Der wirtschaftliche Aufschwung von Teufen war der Leinen- und später der Baumwollweberei zu verdanken. Während der Blütezeit der feinen Baumwollweberei (Mousseline) liess Teufen vom einheimischen Baumeister Hans Ulrich Grubenmann 1779 eine neue, grössere Kirche erstellen. Um 1820 konstruierte der Teufner Johann Conrad Altherr den ersten Plattstich-Webstuhl, mit dem man im gleichen Arbeitsgang weben und den Stoff mit stickereiartigen Mustern versehen konnte.

In den 1850er Jahren wurden die ersten Handstickmaschinen aufgestellt. Die Jahre 1880–1890 galten als die goldenen Jahre der Stickerei. In den 90er Jahren erlebte die Textilindustrie eine schwere Krise, aus der sie sich nur kurzfristig wieder erholte um dann nach dem Ersten Weltkrieg endgültig zusammenzubrechen. An die guten Zeiten der Stickerei erinnern in Teufen die stattlichen Geschäftshäuser im Eggli und die vielen Stickerhäuser entlang der Strassen.

Bevölkerung

Die zweitgrösste Gemeinde des Kantons hatte in den letzten Jahren eine kontinuierliche Steigerung der Bevölkerungszahlen.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1980 5027
2000 5535
2002 5676
2004 5707

Sehenswürdigkeiten

Westlich von Teufen im Ortsteil Niederteufen befindet sich das 1379 gegründete Kloster Wonnenstein.

Freizeit

Teufen verfügt über Freizeiteinrichtungen, wie zum Beispiel einer Sportanlage mit einem Fussballfeld und einer 400 m Laufbahn, sowie einem Freibad mit mehreren Schwimmbecken, die mit einer thermischen Solaranlage (Sonnenkollektor) beheizt werden.

Persönlichkeiten

Die aus Teufen stammende Baumeisterfamilie Grubenmann hat im 18. Jahrhundert in der ganzen Ostschweiz und im nahen Ausland sehr viele Kirchen und Brücken erbaut.


Bekannte Einwohner

Vereine

Die Gemeinde Teufen hat eine Vielzahl von verschiedenen Vereinen. Der grösste Verein im Dorf ist der TVT (Turnverein Teufen). Er ist in verschiedene Kategorien unterteilt. Der zweitgrösste Verein ist der Fussballclub, der in der 3. Schweizer Liga spielt. Weitere Vereine sind der Cevi, die Besj, der Blauring, die Pfadi, die Harmoniemusik, der Jodlerclub und der Männerchor.

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Weblinks


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