The Big Country

The Big Country
Filmdaten
Deutscher Titel: Weites Land
Originaltitel: The Big Country
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1958
Länge: 165 Minuten
Originalsprache: Englisch
Stab
Regie: William Wyler
Drehbuch: James R. Webb, Sy Bartlett, Robert Wilder, Jessamyn West
Produktion: Gregory Peck, William Wyler/United Artists
Musik: Jerome Moross
Kamera: Franz Planer
Besetzung

Weites Land (Original: The Big Country) ist ein US-amerikanischer Wildwestfilm des Regisseurs William Wyler. Die Hauptrollen spielen Gregory Peck und Jean Simmons. Erstaufführungstag war der 1. Oktober 1958. Das Filmdrehbuch basiert auf dem im gleichen Jahr veröffentlichten Roman The Big Country von Donald Bengtsson Hamilton.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

James McKay, Nachkomme einer reichen Reederei-Familie aus Baltimore, dadurch ehemaliger Seemann, aber auch ein Gentleman, kommt in den Westen, um die Tochter des reichen Ranchers Terrill zu heiraten. McKay wird schnell zum Gespött einiger Cowboys, weil er sich weder in seiner äußeren Erscheinung noch in seinem Verhalten den Spielregeln des Westens fügen will. Er verliert auch an Anerkennung bei seiner Braut, die solche Unterordnung von ihm erwartet. Dafür gewinnt er die Achtung und schließlich auch das Herz der Lehrerin Julie Maragon, der besten Freundin seiner Braut. Julie steht zwischen den Fronten der verfeindeten Rancherfamilien Terrill und Hannassey, denn sie besitzt eine für beide Parteien lebensnotwendige Wasserstelle. McKay glaubt den Konflikt entschärfen zu können, wenn er den Grund erwirbt, um beide Parteien daran partizipieren zu lassen. Er muss allerdings feststellen, dass der Streit um die Wasserstelle vordergründig ist. Eigentlicher Konfliktpunkt ist tiefsitzender persönlicher Hass zwischen den beiden Familienoberhäuptern. Frieden kann erst einkehren, nachdem die beiden Patriarchen diesen Konflikt in einem persönlichen Duell bis zum Tod ausgetragen haben.

Hintergründe

Regisseur William Wyler über seine Absichten: "Ich habe nie eine große Tugend in der amerikanischen Tradition gesehen, einen Menschen auf die Nase zu hauen, wenn er etwas sagt, was einem nicht paßt. Das beweist doch nur, wer am schnellsten oder am stärksten hauen kann. Die Frage, die mich interessiert, ist, ob die Leute auch einem Vertrauen schenken, der nicht um sich haut." (zitiert nach Hembus)

Kritiken

  • "Ein episch breit entwickelter Western mit faszinierenden Landschaftsaufnahmen und hervorragenden Darstellern, der mit fast schon akademischer Virtuosität die Frage erörtert, ob Vernunft und Vertrauen nicht die besseren Mittel zur Konfliktlösung sind als Gewalt. Trotz einiger Längen bezieht der Film neben der genreüblichen äußeren Dramatik daraus auch ein hohes Maß an innerer Spannung." - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
  • Amerikanische Kritiker haben den Film nur dann für spannend erklärt, wenn es zu den traditionellen Standardsituationen kommt. Aus europäischer Perspektive fällt es schwer, diese Einschätzung zu teilen: So breit dieses Epos ist, die kammerspielartigen, stillen, fast intimen Szenen und Reaktionen prägen sich eher ein als die Variationen von Showdowns aller Arten. ... Franz Planer, einer der großen aus Deutschland emigrierten Kameraleute, der zuvor noch nie einen Western fotografiert hat, übertrifft in diesem Spätwerk die Bildästhetik vieler genre-erprobter Kameraleute. (Thomas Koebner, in: Filmgenres)
  • Ein meist überschätzter Monumentalwestern. ... Der Film sollte laut Regisseur William Wyler den Pazifismus propagieren, bleibt aber vor allem wegen seiner Schlägereien und Action-Szenen in Erinnerung. (Jeier)
  • "In Thema, Durchführung und Besetzung hochkarätiges Westernschulstück (...). Großangelegte, süffige Studie von Altmeister Wyler (...), der mit überlegener Hand die Klischees von Land, Leuten und Genre durcheinanderwirbelt." (Wertung: 3 Sterne = sehr gut)Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 911
  • "Ein ungemein realistisches Epos, ein überragendes Werk. Die Kamera erfaßt Landschaft und Menschen mit einer Tiefe, die man selten erlebt hat." - Wiesbadener Tagblatt, Wiesbaden
  • "Ein Western, der selbst hartnäckige Gegner dieses Genres umstimmen kann: hervorragende Kamera, brillante Musik, intelligentes Drehbuch, hervorragende Schauspieler." - The Motion Picture Guide
  • "Super-Western mit moralischem Anspruch. „Weites Land“ räumt gründlich mit einer Reihe gängiger Western-Klischees auf." - Hamburger Abendblatt, Hamburg

Preise und Auszeichnungen

Burl Ives bekam für seine Nebenrollendarstellung einen Oscar wie auch einen Golden Globe Award. Die Filmmusik wurde für einen Oscar nominiert.

Literatur

  • Donald Bengtsson Hamilton: The Big Country. Allan Wingate, London 1958, 232 S.
  • Bernd Kiefer, Norbert Grob (Hgg.), unter Mitarbeit von Marcus Stiglegger: Filmgenres: Western. Reclam, Stuttgart 2003 (Universal-Bibliothek; 18402), ISBN 3-15-018402-9
  • Joe Hembus: Western-Lexikon. Heyne, München 1978 (Heyne-Buch; 7048), ISBN 3-453-00767-0
  • Thomas Jeier: Der Western-Film. Heyne, München 1987 (Heyne-Filmbibliothek; 32/102), ISBN 3-453-86104-3

Weblinks


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