The Bird with the Crystal Plumage

The Bird with the Crystal Plumage
Filmdaten
Deutscher Titel: Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe
Originaltitel: L'uccello dalle piume di cristallo
Produktionsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1969
Länge: 101 Minuten
Originalsprache: Italienisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Dario Argento
Drehbuch: Dario Argento
Produktion: Salvatore Argento für Seda Spettacoli
Musik: Ennio Morricone
Kamera: Vittorio Storaro
Schnitt: Franco Fraticelli
Besetzung

Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe – international auch bekannt als The Bird with the Crystal Plumage – ist ein italienischer Thriller aus dem Jahr 1970. Das Regiedebüt des Genreregisseurs Dario Argento ist einer der Filme, die die kommerziell erfolgreiche Phase des Giallos Anfang bis Mitte der 1970er einleitete. Argentos Drehbuch basiert lose auf dem Roman The Screaming Mimi von Fredric Brown.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der amerikanische Schriftsteller Sam Dalmas wird in Rom Zeuge eines Mordversuchs: Als er Nachts sieht, wie in dem erhellten Innenraum einer Kunstgalerie eine im schwarzen Regenmantel gekleidete Person die Frau des Galeriebesitzers Alberto Ranieri mit einem Messer angreift, möchte er zur Hilfe eilen. Durch eine Glasscheibe vom Geschehen getrennt, kann Sam den Angreifer trotzdem verscheuchen; Monica Ranieri überlebt verletzt. Laut der Polizei handelte es sich bei dem Angreifer um einen Serienmörder, der bis jetzt drei Menschen getötet hat. Nachdem Sam von der Polizei zunächst als Tatverdächtiger behandelt wird, macht er sich selbst auf die Suche, den Mörder zu ermitteln. Durch seine Recherche schwebt er allerdings bald selbst in Gefahr: Sam und seine Freundin werden in ihrem Apartment angegriffen, können den Angreifer jedoch vertreiben. Den gesamten Film hindurch meint Sam, er habe einen wichtigen Hinweis in seiner Erinnerung an den beobachteten Mordversuch übersehen. Schließlich erkennt er, dass die durch hochgesteckten Regenmantel und schwarze Handschuhe getarnte Person nicht etwa der Mörder war und das Messer hielt, sondern Alberto Ranieri, der sich gegen seine Ehefrau, die wahre Serienmörderin, verteidigte. Bei einem letzten Versuch von Monica Ranieri Sam zu töten, wird sie in letzter Sekunde von der Polizei überwältigt.

Hintergrund

Im Jahre 1970 war der Genre des Giallos als italienisches Untergenre des Kriminal- sowie des Horrorfilms durch die Filme Mario Bavas bereits entwickelt. In Filmen wie etwa Hatchet for the Honeymoon (Italien 1969) hatte Bava einfache Kriminalgeschichten mit einer stilistisch extravagante Inszenierung und einer expliziten Inszenierung der Gewalt kombiniert, die neben dem Giallo auch als Wegbereiter des amerikanischen Slasherfilms gelten.[1] Im deutschen Verleih wurde Das Geheimnis als Teil der Edgar-Wallace-Filmreihe vermarktet, deren frühe Filme ebenfalls als Einfluss auf den italienischen Giallo gelten.

Dario Argento hatte in den 1960er Jahren neben seiner Arbeit als Filmkritiker als Drehbuchautor für die zu diesem Zeitpunkt erfolgreichen Genres des italienischen Exploitationkinos – vor allem den Italowestern – gearbeitet. Bava führte Argento als Mentor in die Arbeit des Regisseurs ein und so war Argentos Regiedebüt Ende der 1960er Jahre ein „stilvoller Giallo in der Tradition derer von Bava“[1].

Das Geheimnis wird oft als Teil einer losen Trilogie Argentos gesehen, da auch seine beiden nachfolgenden Filme Die neunschwänzige Katze (1971) und Vier Fliegen auf grauem Samt (1971) dem Giallo zuzurechnend sind, ähnliche Grundhandlungsmuster beinhalten und alle drei Filme Tiere im Filmtitel tragen. Die „Tier-Trilogie“ wird dabei erst beim Original- bzw. internationalem Titel von Das Geheimnis deutlich, der wörtlich „Der Vogel mit Kristallfedern / mit dem Gefieder aus Kristall“ übersetzt werden kann.

Rezeption

Dave Kehr schrieb im Chicago Reader in einer Nachbetrachtung, der Film sei 1969 ein Überraschungserfolg gewesen, was seiner Einschätzung nach an „einigen Gewaltszenen“ lag, „die für diese Zeit ungewöhnlich grafisch waren“.[2]

Rockoff beschreibt den Film als extrem kompliziert, da Argento „konventionelle Erzähllogik vermeidet und stattdessen eine auf zufälliger Wahrscheinlichkeit und unwahrscheinlichen Koinzidenzen aufbauende Welt kreiert.“ Obwohl Das Geheimnis keinesfalls so eindrucksvoll wie Argentos spätere Arbeiten sei, führt Rockoff weiter aus, gebe der Film einen Vorgeschmack dieser Großartigkeit. [1]

Roger Ebert verglich in einer zeitgenössischen Kritik die männliche Hauptfigur von Das Geheimnis mit der typischen Hitchcock-Figur des Unschuldigen, der zunächst verdächtigt und „in einer tödlichen Beziehung mit dem Killer“[3] verstrickt wird. Insgesamt sei Das Geheimnis ein „ziemlich guter“ Thriller, wenn er auch „auf einem einfacheren Level verängstigen würde als […] ein Thriller von Hitchcock“.

Veröffentlichungsgeschichte

Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe wurde 1970 durch die Constantin Film in einer synchronisierten Version in den deutschen Kinoverleih gebracht. Diese Version wurde gegenüber der italienischen Kinofassung um fast 10 Minuten in Handlungsszenen gekürzt. Identische Veröffentlichungen von Toppic auf VHS für den Verleih und den Verkauf folgten; teilweise wurde dabei das ursprüngliche Bildformat von 2,35:1 verringert. Für Ausstrahlungen im deutschen Fernsehen (u.a. im ZDF und auf RTL 2) wurde der Film weiter an Gewaltszenen gekürzt dafür aber Handlungsszenen wieder hinzugefügt. Auch die deutsche Auswertung auf DVD erfolgte in gegenüber der italienischen Originalversion gekürzten Versionen.

In anderen Ländern, wie Italien, wurde der Film demgegenüber im Originalschnitt der italienischen Kinoversion für den Heimvideomarkt veröffentlicht.

Einzelnachweise

  1. a b c Rockoff, Adam: Going to pieces: The Rise and Fall of the Slasher Film, 1978–1986. McFarland & Company 2002. Seite 36ff ISBN 0786412275
  2. Kehr, Dave: The Bird With the Crystal Plumage. Capsule by Dave Kehr. In: Chicago Reader. (online)
  3. Ebert, Roger: Bird with Crystal Plumage. October 14, 1970 (online)

Weblinks


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