The Descent – Abgrund des Grauens

The Descent – Abgrund des Grauens
Filmdaten
Deutscher Titel: The Descent – Abgrund des Grauens
Originaltitel: The Descent
Produktionsland: GB
Erscheinungsjahr: 2005
Länge: ca. 96 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK keine Jugendfreigabe
Stab
Regie: Neil Marshall
Drehbuch: Neil Marshall
Produktion: Christian Colson
Musik: David Julyan
Kamera: Sam McCurdy
Schnitt: Jon Harris
Besetzung

The Descent – Abgrund des Grauens ist ein britischer Horror-Thriller aus dem Jahr 2005. Er entstand unter der Regie und nach einem Drehbuch von Neil Marshall, der auch schon 2002 den Thriller Dog Soldiers verfilmte. In Deutschland startete der Film am 10. November 2005 und hatte ca. 150.000 Zuschauer, in England und vor allem in den USA lief er viel erfolgreicher. Weltweit hat er bei einem Budget von 6,5 Millionen Dollar über 43 Millionen Dollar an der Kinokasse eingespielt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film handelt von einer Höhlenexpedition sechs befreundeter Frauen in den amerikanischen Appalachen. Eine der Freundinnen, Sarah, verarbeitet noch das Trauma eines Autounfalls im vorherigen Jahr, bei dem ihr Ehemann und ihre Tochter ums Leben kamen, sie aber überlebte. Seitdem hat sie einen wiederkehrenden Traum bzw. eine Vorstellung von ihrer Tochter mit einer Geburtstagstorte. Als Anführerin der Gruppe organisiert Juno den Ausflug, an dem außerdem Beth, die begeisterte Extremsportlerin Holly und die beiden Schwestern Rebecca und Sam van Ney teilnehmen.

Nach einer Nacht in einer Berghütte führt Juno die fünf Freundinnen zum Eingang eines Höhlensystems, von dem sie glauben, es seien die touristisch erschlossenen Boreham Caverns. Sie seilen sich ab und durchqueren bald darauf einzeln einen engen Tunnel. Sarah bleibt schließlich als letzte in der Röhre stecken und bekommt eine klaustrophobische Panikattacke. Hier sieht sie wieder kurz Ihre Tochter mit der Torte. Beth robbt zurück zu Sarah und versucht sie zu beruhigen, doch der Gang wird instabil und stürzt unmittelbar, nachdem Sarah sich befreit hat und die beiden den Gang fluchtartig verlassen haben, in sich zusammen.

Da ihnen der Rückweg versperrt ist, räumt Juno in einem darauffolgenden Streit ein, dass sie sich nicht in den Boreham Caverns, sondern in einem unerforschten und unbenannten Höhlensystem befinden, das sie mit ihren Freundinnen gemeinsam entdecken wollte. Doch ihre Freundinnen werfen ihr vor, egoistisch gehandelt zu haben, indem sie ihnen verschwieg, nicht in den Boreham Caverns zu sein.

Als sie bei der Durchquerung der Höhle auf eine tiefe Spalte im Gestein treffen und sich auf die andere Seite seilen müssen, entdeckt Rebecca einen Kletterhaken, der aber schon ca. 100 Jahre alt ist. Als Letzte seilt sich Juno auf die andere Seite, vorher löst sie jedoch noch ein Seil, da sie es noch brauchen würden. Der alte Kletterhaken hält die Last aber nicht aus und so stürzt Juno ab, aber ihre Freundinnen können ihr Seil noch halten, wobei sich Rebecca jedoch die Hand am herabrutschenden Seil aufreißt. Als Holly daraufhin Phosphorreflexionen im Gestein für Tageslicht hält und unachtsam den Tunnel entlanghastet, stürzt sie metertief in einen Spalt und bricht sich das Bein. Die Freundinnen seilen sich zu ihr hinab und schienen das Bein der vor Schmerzen schreienden Holly. Sarah entfernt sich vom Unfallort in eine Nebenhöhle, als sie glaubt, ein Kinderlachen zu hören. Sie entdeckt einen rostigen Helm und kurz darauf taucht in weiter Entfernung eine bleiche Gestalt im Lichtkegel ihrer Taschenlampe auf, die sich rasch entfernt. Ihre Freundinnen glauben Sarahs Erzählungen nicht und versuchen, sie mit dem Hinweis auf ein Trugbild zu beruhigen.

Als sie Höhlenzeichnungen finden, erkennen sie, dass es einen zweiten Ausgang geben muss und beschließen, diesen im endlosen System von Gängen, Felsrissen und Höhlen zu suchen. Es stellt sich aber heraus, dass sie nicht alleine sind, nachdem sie ein merkwürdiges Wesen entdeckt haben. In dem Höhlensystem leben seltsame, ebenso hässliche wie blinde Crawler, Menschen gar nicht so unähnlich, aber vollkommen an das Leben in der Dunkelheit angepasst. Sie orientieren sich durch Schall. Ihr einziges Ziel: Frischfleisch! Für die Frauen beginnt ein erbitterter Kampf ums Überleben, in dem nicht nur die Crawler ihre Feinde sind, sondern auch gegenseitiges Misstrauen, die allgegenwärtige Dunkelheit und Paranoia.

Schon beim ersten Kampf gegen die heranstürmenden Crawler wird Holly tödlich verletzt: ein Crawler springt auf sie und beißt ihr in den Hals. Die anderen fliehen, nur Juno bleibt zurück und tötet einen Crawler, der sich Hollys Leiche holen will. In der Aufregung rammt sie der von hinten herbeieilenden Beth versehentlich einen Eispickel in den Hals und lässt sie, nachdem Beth ihr ihre Kette vom Hals gerissen hat, zurück. Juno läuft geschockt weg. Währenddessen befinden sich Rebecca und Sam in einem anderen Gang und hören einen Crawler. Sie legen sich zusammen in einen Felsspalt und verharren dort, bis der Crawler verschwindet. Der Crawler hört Juno nach Sarah rufen und klettert in ihre Richtung.

Sarah befindet sich währenddessen in einem Teil der Höhle, der den Crawlern als Speisekammer dient. Sie muss mit ansehen wie sich die Crawler auf Holly stürzen und sie fressen. Als sie weg sind baut sie sich eine Fackel und sucht nach einem Ausgang. Sie findet jedoch die sterbende Beth, welche sie vor Juno warnt. Sie übergibt Sarah die Kette, welche Juno von Sarahs Ehemann bekam und verlangt von ihr, sie von ihren Schmerzen zu erlösen.

Juno trifft auf Sam und Rebecca, die gerade von einem Crawler angegriffen wurden. Sie versuchen, einen Ausgang zu finden. Sam läuft aufgeregt und voller Angst davon und will sich über einen tiefen Spalt im Gestein seilen, als ihr ein Crawler plötzlich gegenübersteht und ihr mit bloßen Händen die Kehle zerreißt. Sie schafft es mit letzter Kraft, den Crawler mit dem Messer zu verletzen, sodass er ins Wasser stürzt. Juno und Rebecca mussten das mitansehen. Rebecca wird daraufhin zurück in den Schacht gezogen und bei lebendigem Leib angefressen. Juno springt daraufhin ins Wasser und tötet den darin liegenden Crawler endgültig. Sie wird von Sarah aus dem Wasser gezogen. Sarah erkundigt sich nach den anderen, speziell nach Beth. Sie fragt Juno, ob sie sie hat sterben sehen, was Juno mit Nicken bestätigt. Die zwei hören eine Gruppe heraneilender Crawler. Sie liefern sich einen erbitterten Kampf mit den Crawlern und können einige töten. Sarah zeigt Juno die Kette von Beth, schlägt ihr einen Eispickel in die Wade und lässt sie bei den Crawlern zurück. Sie selbst rennt weg, stürzt aber in einen Schacht. Sie sieht Tageslicht, klettert den Schacht hinauf an die Erdoberfläche und flieht immer noch in Panik mit ihrem Auto. Doch dann erkennt sie, dass das nur ein Traum war, sie liegt immer noch in dem Schacht. In der Schlusssequenz sitzt sie, in ihrer Vorstellung mit ihrer Tochter und der Geburtstagstorte, auf dem Höhlenboden und wartet auf ihr Schicksal.

Auszeichnungen

Kritiken

Die Kritik zum Film fiel nicht durchweg positiv aus. So bezeichnete das Schweizer TV- & Kinomagazin Tele den Film als besten Horrorfilm des ganzen Jahres 2005 und Moviereporter.net schrieb, The Descent sei ein genial inszenierter Horrorfilm, der erschrecke, unterhalte und in positiver Hinsicht zum Wegschauen animiere[1]. Des Weiteren lobte auch Rüdiger Suchsland:

„Der […] extrem spannende und völlig ohne die Hollywood-üblichen Zynismen inszenierte Überlebenskampf sowie das doppelbödige Ende beweisen, dass Misstrauen, Wut und Angst die größte Gefahr und dass Frauen auch keine besseren Menschen sind.“

Rüdiger Suchsland, artechock film, 2005 [2]

Dennoch wurden vielerortens auch Zweifel am Subtext des Filmes angemeldet:

„All diese Allgemeinplätze wirken auf der Leinwand verblüffender Weise genauso sehr als bloße Behauptungen wie im geschriebenen Text: Diese Subtexte sind plausibel ins Handlungs- und Wirkungs-Gefüge des Films eingepasst, und doch wollen sie nie auf mehr hinaus als auf einen Beleg für die Gewitztheit des Autors. Sogar, dass der Film mit einem Trauma ansetzt und mit Extremsport weitergeht, erreicht hier kaum jene Aussagekraft, die man einer derartigen Bedeutungsspur auf dem Papier vielleicht zutrauen würde. Jeder (auch wirklich schlechte) Schundler der Roger-Corman-Schule ist ein reicheres semantisches Gewirr als dieser Visitenkarten-Film, an dem sogar und gerade die Subtexte fatal gestreamlined wirken.“

Joachim Schätz, flourian.ruhezone, 2005 [3]

„Wo es De Palma noch verstand, Kitsch, Brutalität und Filmzitate in ein Zeichensystem zu integrieren, das in seinen besseren Filmen zu einer grundlegenden Reflexion über das menschliche Sehen im Zeitalter seiner Reproduzierbarkeit durch die Kamera wird, bleibt The Descent, so tief er auch zu graben versucht, doch stets an der Oberfläche der Dinge haften. Alles bleibt Material, Mittel zum Zweck, der nicht hinterfragt oder reflektiert wird. […] Konsequent an allen Möglichkeiten und Ambitionen vorbei inszeniert bleibt unappetitliche, zugegebenermaßen, extrem spannende, Horrorhausmannskost, die einen etwas faden Nachgeschmack hinterlässt, wie alles, was man einfach schon zu oft gegessen hat.“

Nicolai Bühnemann, Filmzentrale, 2005 [4]

Hintergründe

  • Derzeit ist ein zweiter Teil in Produktion, jedoch ist für The Descent 2 noch kein Kinostarttermin festgelegt.

Einzelnachweise

  1. http://www.moviereporter.net/kritiken/421/the_descent__abgrund_des_grauens_the_descent.html
  2. http://www.artechock.de/film/text/kritik/d/descen.htm
  3. http://www.filmzentrale.com/rezis/descentjs.htm
  4. http://www.filmzentrale.com/rezis/descentnb.htm

Weblinks


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