The Exorcist

The Exorcist
Filmdaten
Deutscher Titel: Der Exorzist
Originaltitel: The Exorcist
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1973
Länge: 122 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: William Friedkin
Drehbuch: William Peter Blatty
Produktion: William Peter Blatty, Noel Marshall
Musik: Jack Nitzsche,
Mike Oldfield,
David Borden,
George Crumb,
Hans Werner Henze,
Krzysztof Penderecki,
Anton Webern,
Steve Boeddeker
Kamera: Owen Roizman, Billy Williams
Schnitt: Norman Gay, Evan A. Lottman, Bud S. Smith
Besetzung

Der Exorzist ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 1973. Er basiert auf dem Roman Der Exorzist von William Peter Blatty, der auch das Drehbuch zum Film schrieb. Der Exorzist zählt zu den größten Filmerfolgen der frühen 1970er Jahre und löste weltweit Diskussionen aus.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die 12-jährige Regan wird von Verhaltensstörungen geplagt, deren Ursprung ungeklärt ist. Ohne Heilung wird ihr Verhalten immer blasphemischer und obszöner. Es scheint, dass ein Dämon namens Pazuzu von ihr Besitz ergriffen hat. Der Jesuit Damien Karras, ein katholischer Priester und Psychologe, sieht der Sache mit Skepsis entgegen. Als Assistent von Pater Lancaster Merrin beginnt er schließlich einen Exorzismus durchzuführen. Während des Exorzismus stirbt Pater Lancaster, woraufhin Pater Karras den Dämon voller Wut provoziert, es doch mit ihm statt dem kleinen Mädchen zu versuchen, woraufhin der Dämon in ihn fährt. In einer letzten Kraftanstrengung gelingt es Karras sich selbst aus dem Fenster zu stürzen und somit den Dämon zu besiegen. Die kleine Regan bleibt geheilt zurück.

Hintergründe

Wie erst später bekannt wurde, ist die besessene Regan in den härtesten Szenen (u.a. die Masturbation mit dem Kreuz) nicht von Linda Blair, sondern von Eileen Dietz gespielt worden.

1977 kam die Fortsetzung des Films mit dem Titel Exorzist 2 – Der Ketzer in die Kinos. Der zweite Teil mit Linda Blair, Richard Burton und Louise Fletcher konnte nicht an den Erfolg des Originals anschließen.

1980 erschien eine 18 Minuten Selected Scenes Edition von Warner Bros. auf Schmalfilm. Diese wirkt wie ein überlanger Trailer und zeigt die Höhepunkte aus dem ganzen Film. Der Handlungsstrang blieb dabei erhalten. Ein Jahr später folgte eine 3 x 110 m Fassung mit einer Spieldauer von ca. 47 Minuten. Beide Fassungen wurden in englischer, deutscher und spanischer Sprache international vertrieben, wobei die Kopien für den deutschsprachigen Raum ebenfalls in den USA gefertigt wurden. Die 18-Minuten-Fassung enthielt Szenen, die in die 47-Minuten-Fassung übernommen werden konnten, wobei dann eine ungefähre Gesamtlaufzeit von 52 Minuten entstand. Die Schmalfilmfassungen konzentrieren sich auf die wesentlichen Inhalte und Schauderszenen des Originalfilms. An einer Stelle wurde die Reihenfolge von Szenen geändert.

Im Jahr 1990 wurde schließlich die zweite Fortsetzung Der Exorzist III veröffentlicht, bei dem Jason Miller als Patient X in einer Nebenrolle zu sehen ist. Regie führte William Peter Blatty und als Vorlage dient dessen eigener Roman Legion.

2001 erschien der Director’s Cut von Der Exorzist in den Kinos – eine um 10 Minuten längere und digital überarbeitete Version. Die Teufelsfratze, die in kurzen Zwischensequenzen erscheint (und sich im Director’s Cut während einer Nachtszene auf der Dunstabzugshaube der Küche zeigt), wird von Eileen Dietz verkörpert, die für Rollen mit aufwändiger Maske in vielen Filmen bekannt wurde und auch anstelle von Linda Blair die berüchtigsten Szenen während Regans Besessenheit spielte.

Im November 2004 erschien mit Exorzist: Der Anfang ein Prequel zur bisherigen Filmreihe. Gezeigt wird die erste Begegnung von Pater Lancaster Merrin (Stellan Skarsgard) mit einer dämonischen Macht in Afrika. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern wartet dieser Film mit einer Vielzahl von spektakulären Spezialeffekten auf. Regie führte Renny Harlin.

Im Oktober 2005 erschien ein weiteres Prequel auf DVD (Dominion: Exorzist – Der Anfang des Bösen), welches eine alternative Version zu Exorzist: Der Anfang ist. Dieser Film war die ursprünglich gedrehte Version von Exorzist: Der Anfang, der aber dem Studio und Testpublikum nicht gefallen hat und somit mit einem neuen Drehbuch fast der ganze Film noch einmal neu gedreht wurde.

Kritiken

„Auf Angst und Schrecken spekulierender Psychoschocker, der seinem Thema mit den Mitteln des perfekt inszenierten Horrorfilms beizukommen versucht.“

Lexikon des internationalen Films

„Man kann nicht bestreiten, dass ‚The Exorcist‘ ein Publikum wirklich mitreißt; und trotzdem ist es ein billiger und minderwertiger Film – häufig ungeheuer plump in seiner Unfähigkeit, auch nur glatte Szenenanschlüsse zustandezubringen -, der nichts von der Professionalität besitzt, die den älteren und sicher konventionelleren Film über Besessenheit, ‚The Lady and the Monster‘, auszeichnete. Trotz all seines Hokuspokus gelingt es ‚The Exorcist‘ nicht, den Teufel fürchterlicher erscheinen zu lassen als die Vampirin in Carl DreyersVampyr‘. Es ist wohl ein Symptom für unsere wirre Zeit, daß die Leute in ‚The Exorcist‘ gerannt sind, um sich Angst machen zu lassen, weil sie schreien wollten, verschreckt und angeekelt wieder herauskommen, aber irgendwie doch stolz darauf, daß sie es ausgehalten haben.“

William K. Everson: Klassiker des Horrorfilms[1]

Synchronisation

Die deutsche Synchronisation besorgte der Regisseur und Schauspieler Bernhard Wicki. Er gewann die Schauspielerin Hanne Wieder für die Synchronarbeit der besessenen Regan. Linda Blair wurde auch in der englischsprachigen Originalsfassung synchronisiert, hier lieh Mercedes McCambridge der 12jährigen die Stimme, wenn es um die Obszönitäten ging. In den USA erstritt sich McCambridge eine Nennung im Abspann, die so ursprünglich nicht vorgesehen war, für ihre Leistung.

Auszeichnungen

Der Film erhielt 1974 zwei Oscars für das Beste Drehbuch und für den Besten Ton. Ferner gab es Nominierungen in den Kategorien Bester Nebendarsteller, Beste Hauptdarstellerin, Beste Nebendarstellerin, Bestes Szenenbild, Beste Kamera, Beste Regie, Bester Schnitt, Bester Film.

Der Film erhielt vier Golden Globes (Bester Film; Beste Regie; Bestes Drehbuch; Beste Nebendarstellerin) und war für drei weitere nominiert (Beste Hauptdarstellerin; Bester Nebendarsteller; Beste Nachwuchsdarstellerin).

Weitere Preise waren:

Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW) verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“.

Fußnoten

  1. William K. Everson: Klassiker des Horrorfilms (OT: Classics of the Horror Film). Goldmann, München 1982, ISBN 3-442-10205-7, S. 249.

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