- Bangor (Wales)
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Bangor ist eine Kleinstadt in der Region Gwynedd (ursprünglich Caernarvonshire) im Nordwesten von Wales. Die Einwohnerzahl der Universitätsstadt beträgt etwa 20.000 Einwohner[1]. Nach der Volkszählung 2001 waren 13.725 Einwohner registriert, hinzu kommen ca. 10.000 Studenten[2].
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Ursprünge der Stadt reichen ins 6. Jahrhundert zurück. 525 wurde die erste Kirche und ein Kloster von Mönchen unter Leitung von Deiniol gegründet[3]. Um 546 wurde Deiniol von Maelgwn Hir ap Cadwallon, dem König von Gwynedd, zum Bischof seines Königreiches ernannt. Das Kloster gewann rasch an Einfluss und wurde von Beda Venerabilis seinerzeit als das bedeutendste in ganz Britannien bezeichnet. Die Stadt wuchs um die Kathedrale herum.
Der Name Bangor stammt aus dem Walisischen und bedeutet in etwa „eingezäuntes Grundstück“ und bezieht sich wohl auf das Gelände der ursprünglichen Kathedrale. Die heutige Kathedrale ist jüngeren Datums und wurde während der Jahrhunderte immer wieder umgestaltet.
Im 19. Jahrhundert gewann die Stadt an Bedeutung, da die Steine des Penrhyn-Steinbruchs, dem damals größten Schiefersteinbruch der Welt, über den Stadthafen Port Penrhyn exportiert wurden.
Bangors Partnerstadt ist seit 1973 Soest in Deutschland.
Bevölkerung
Jahr Einwohner 1801 1.770[4] 1841 7.500[4] 2001 13.725 Bangor University
Die Universität wurde am 18. Oktober 1884 mit 58 Studenten und 10 Mitarbeitern als University College of North Wales in einem ehemaligen Gasthaus gegründet. Die Studenten erhielten bis 1893 Abschlüsse der University of London. Im Jahr 1893 war Bangor eines der drei Gründungscolleges der University of Wales. Die Universität wird als Prifysgol Bangor oder Bangor University bezeichnet[5].
Sie wurde überwiegend aus Spenden finanziert, nicht zuletzt durch Spenden der Arbeiter aus den Schieferbergwerken von Gwynedd, die für ihre Kinder eine akademische Ausbildung sichern wollten. Der Besuch der existierenden Universitäten war für sie unerschwinglich. Zum Teil unterlagen die überwiegend Freikirchen (Welsh Methodists) angehörenden Waliser auch Zulassungsbeschränkungen aufgrund ihrer konfessionellen Zugehörigkeit. 1911 erfolgte ein Umzug in das eigens errichtete Gebäude im Tudorstil (Heutzutage "Main Arts Bulding" genannt) auf dem Berg über der Stadt. Internationale Geltung erlangte das Department of Welsh Studies unter Prof. Bedwyr Lewis Jones (1933–1992) in den 1970er Jahren. Zum Universitätskomplex gehört auch das Anfang der 70er Jahre errichtete Theatr Gwynedd, das mit dem Beginn des Akademischen Jahres 2008 geschlossen hat. [6]
In den 1970er Jahren war die Universität ein Zentrum des walisischen Nationalismus. Es kam verschiedentlich zu spektakulären Aktionen durch radikale walisische Studenten, beispielsweise Störungen von auf Englisch gehaltenen Vorlesungen oder Vernichtung von Karteikarten englischer Bücher in der Bibliothek. Angesichts dieser Zustände wurde zu Beginn der 1980er Jahre die Schließung der Lehranstalt durch die Regierung Thatcher erwogen.
Zu den zahlreichen Partneruniversitäten in Deutschland gehören unter anderem die Eberhard-Karls-Universität Tübingen, die Universität Passau, die Universität Leipzig und die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
In unmittelbarer Nähe der Stadt befinden sich zwei der mittelalterlichen Burgen, für die Nordwales berühmt ist: Auf der Bangor gegenüber liegenden Insel Anglesey liegt Beaumaris Castle, und etwa fünfzehn Kilometer entfernt liegt Castell Gaernarfon, besser bekannt als Caernarfon Castle, die Krönungsstätte für den Prince of Wales (zuletzt 1969).
Sport
Der erfolgreichste ortsansässige Fußballverein ist der zweimalige walisische Meister Bangor City, der 1876 gegründet wurde.
Söhne und Töchter der Stadt
- Richard Deacon, Künstler
- Harry Parry, Jazz-Klarinettist und Bandleader
- Gwilym Simcock, Jazz-Pianist, Hornist und Komponist
Trivia
Ein durch den Schieferabbau reich gewordener Industrieller ließ sich Mitte des 19. Jahrhunderts außerhalb von Bangor ein im anglo-normannischen Stil gehaltenes Schloss, Penrhyn Castle, bauen. Im Schloss befindet sich ein überdimensionales Himmelbett, das aus einem einzigen Schieferblock gehauen ist. Es soll einer lokalen Überlieferung nach für Queen Victoria hergestellt worden sein, die beim Anblick des stabilen Ungetüms ihr berühmtes „We are not amused“ ausgesprochen habe, da sie die Konstruktion als eine persönliche Kränkung empfand.
Weblinks
Commons: Bangor, Wales – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ UKCities: Largest Cities in the UK
- ↑ Bangor University: University Profile
- ↑ Esgobaeth Bangor - Bangor Diocese
- ↑ a b BBC: North West Wales History
- ↑ Bangor University: A Brief History of Bangor University
- ↑ Theatr Gwynedd Homepage
53.225555555556-4.1352777777778Koordinaten: 53° 14′ N, 4° 8′ WKategorien:- Ort in Wales
- Gwynedd
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