- The Testament
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Das Testament ist ein 1999 bei Doubleday unter dem Titel The Testament erschienener Roman (Thriller) des US-amerikanischen Autors John Grisham, der erzählt, wie ein überdrüssiger Rechtsanwalt sich unabsichtlich den Vorsitz über eine gemeinnützige Stiftung erstreitet.
Inhalt
Einem Multimilliardär ist der Gedanke zuwider, dass seine Frauen und Kinder nur auf seinen Tod warten, um an das Erbe zu gelangen; er will sie in einem letzten dramatischen Akt betrügen. Das Testament, das er vor aller Welt ändert und unterschreibt, bedenkt nicht die jeden Schriftzug beobachtenden Erben, sondern eine allen unbekannte uneheliche Tochter, die als Missionarin im Pantanal im Dschungel von Brasilien lebt.
Die sich betrogen wähnenden Familienmitglieder engagieren auf der Stelle eine Meute gieriger Anwälte, um dieses Testament anzufechten. Ein korruptes Faktotum, das Zeit seines Lebens dem Multimilliardär zur Seite stand, soll Hauptzeuge sein und bekräftigen, dass der alte Mann verrückt war. Zugleich schickt der Testamentsvollstrecker einen seiner Partner in den Dschungel, um die Erbin zu suchen. Nate O’Riley hat gerade eine Alkoholentziehungskur hinter sich. Angesichts der schwierigen Suche im feuchten Urwald fällt es ihm immer schwerer, der Flasche zu widerstehen.
Endlich entdeckt er die Erbin. Sie ist Ärztin bei den Indianern, auch Missionarin, und lebt eine bescheidene, selbstlose Existenz. Das Geld, das sie geerbt hat, interessiert sie nicht. Sie will auch nichts unterschreiben, das sie als Erbin auswiese. O’Riley ist trotzdem fasziniert von ihrer Person, auch der Umgebung, in der sie wirkt, dem Familiensinn, der Ursprünglichkeit. Auf dem Weg zurück in die USA hat er in einer Kirche fast so etwas wie eine religiöse Erleuchtung.
Wenngleich nichts Unterschriebenes vorliegt, das den Anspruch der Erbin verbürgt, verteidigen O’Riley und sein Partner doch das Erbe gegen die Anwälte der Gegenseite. Insbesondere demontieren sie deren Hauptzeugen, das korrupte Faktotum. Zugleich fühlt sich O’Riley getrieben, mit seiner Familie, besonders seinen verstreut lebenden Kindern, ins Reine zu kommen. Angesichts seiner eigenen Verfehlungen verspürt er auch, wie unrecht im Grunde der Multimilliardär seinen Kindern getan hat, indem er sie niemals Sicherheit verspüren ließ. Ein Teil der Erbschaft wird darauf in Verhandlung mit den Anwälten der Gegenseite dem benachteiligten Hauptzweig der Familie zugestanden, genug, um damit ein sorgloses Leben zu beginnen. Die Haupttranche aber soll an die von O’Riley verehrte Ärztin-Missionarin gehen.
In der Hoffnung, sie zur Annahme dieses Erbes überreden zu können, fährt O’Riley noch einmal in den Dschungel. Dort ist die Erbin aber inzwischen an einer Tropenkrankheit gestorben. Es gibt indes ein Testament. In diesem erklärt sie sich bereit, ihr Erbe anzutreten. Es soll in eine Stiftung übergehen, deren Zweck die Verbreitung der Ideale ist, welche die Erbin gelebt hat. Zum Leiter der Stiftung hat sie O’Riley bestimmt.
Interpretation
Das Testament ist eine menschliche Entwicklungsgeschichte, die zwischen Gerichtssaal und exotischen Schauplätzen pendelt und in Schuldfragen über Schwarz-Weiß-Malerei hinauslangt.
Wie auch in dem Roman Die Akte behandelt Grisham auch ökologische Fragestellungen. O´Riley befasst sich auch mit der Geschichte der Indianer in Brasilien und vergleicht diese mit der Geschichte der Indianer in den USA. Außerdem macht er sich Gedanken über die Zerstörung des Feuchtgebietes Pantanal.
Literatur
- John Grisham: Das Testament, Heyne München 2001, ISBN 3-453-19002-5
Romane von John GrishamDie Jury | Die Firma | Die Akte | Der Klient | Die Kammer | Der Regenmacher | Das Urteil | Der Partner | Der Verrat | Die Bruderschaft | Die Farm | Das Fest | Der Richter | Die Schuld | Der Coach | Die Liste | Die Begnadigung | Der Gefangene | Touchdown | The Appeal
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