The Times of London

The Times of London

The Times ist eine nationale Tageszeitung aus Großbritannien.

Außerhalb Großbritanniens wird sie manchmal als The London Times oder The Times of London bezeichnet, um sie von vielen anderen Zeitungen mit dem Namen Times zu unterscheiden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

The Times wurde vom Buchdrucker John Walter am 13. Januar 1783 als The Daily Universal Register gegründet. Sie änderte ihren Titel am 1. Januar 1788 in The Times. John Walter war auch der erste Herausgeber der Zeitung. Anfangs hatte das Blatt nur einen geringen Ruf, erst als Walters Sohn, John, 1803 die Herausgabe des Blattes übernahm, änderte sich dies. Bis zu seinem Tode 1847 war Walter junior für die Times tätig. Bereits zu Beginn seiner Tätigkeit faßte er den Entschluss, die Times unabhängig von Regierung und Parteien zu machen, was ihm aber schwer gemacht wurde. Unter anderem durfte er die Regierungspaketschiffe nicht benutzen, um seine Korrespondenzen zu erledigen. Deshalb organisierte er einen eigenen Dienst mit Fahrzeugen, Brief- und Eilboten.[1]

Am 29. November 1814 wurde die Times erstmals und als erste Zeitung der Welt mit einer dampfbetriebenen Schnellpresse der Deutschen Friedrich Koenig und Andreas Friedrich Bauer gedruckt, was einen Meilenstein in der Geschichte der Drucktechnik darstellte und die Herstellung von 1.100 Exemplaren pro Stunde erlaubte. Damit wurde gleichzeitig auch die Ära der Massenblätter eingeläutet.

Auch der Mangel an politischer Konsequenz, den man der Times mitunter vorwarf, konnte ihrem Erfolg keinen Abbruch tun. Ihr Einfluss wurde erst erschüttert, als die so genannten Pennyzeitungen (Daily Telegraph, Morning Star und Standard) erschienen, die nicht nur einen weit größeren Leserkreis gewinnen konnten, sondern die Times auch zwangen, den Preis für das Blatt auf drei Pence zu senken. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Auflage auf etwa 75.000 Exemplare geschätzt. Seit 1877 erscheint sie auch in einer Wochen- und in einer zweitägigen Ausgabe.

Für The Times wurde auch die bekannte Schriftart Times Roman entwickelt.

Gegenwart

Die Zeitung gehört seit 1981 zum Medienkonglomerat News Corporation von Rupert Murdoch. Er erwarb sie am 13. Februar 1981[2] von der Thomson-Gruppe, die die Blätter The Times und The Sunday Times wegen Schwierigkeiten mit den britischen Gewerkschaften und Ertragsschwächen verkaufen wollte.[3] Seit geraumer Zeit tendiert die Times dazu, Murdochs konservative politische Ansichten zu reflektieren.

In den achtziger Jahren verließen deshalb mehrere prominente Redakteure und Korrespondenten die Zeitung und wechselten zum neu gegründeten The Independent, unter anderem der bekannte Nahostkorrespondent Robert Fisk, der trotz seiner moderaten regierungskritischen Haltung teilweise umstritten ist.

Im Juli 2004 betrug die Auflage der Times ca. 650.000 Exemplare.

Nach 216 Jahren als Broadsheet-Zeitung erscheint The Times seit dem 6. November 2004 im kompakten Tabloid-Format.

Seit dem 6. Juni 2006 gibt es auch eine eigene US-Ausgabe der Times, die in New York gedruckt wird.

Herausgeber

  • John Walter (der Ältere) (1785 - 1803)
  • John Walter (der Jüngere) (1803 - 1809)
  • John Stoddart (1809 - 1817)
  • Thomas Barnes (1817 - 1841)
  • John Delane (1841 - 1877)
  • Thomas Chenery (1877 - 1884)
  • George Earle Buckle (1884 - 1912)
  • Geoffrey Dawson (1912 - 1919)
  • Henry Wickham Steed (1919 - 1922)
  • Geoffrey Dawson (1923 - 1941)
  • Robert McGowan Barrington-Ward (1941 - 1948)
  • William Casey (1948 - 1952)
  • William Haley (1952 - 1966)
  • William Rees-Mogg (1967 - 1981)
  • Harold Evans (1981 - 1982)
  • Charles Douglas-Home (1982 - 1985)
  • Charles Wilson (1985 - 1990)
  • Simon Jenkins (1990 - 1992)
  • Peter Stothard (1992 - 2002)
  • Robert Thomson (2002 - 2007)
  • James Harding (2007 - )

Prominente Redakteure und Korrespondenten

Einzelnachweise

  1. Brockhaus 14. A., Bd. 15
  2. Deutsche Welle: Kalenderblatt vom 13. Februar, abgefragt am 12. Februar 2009
  3. Der Spiegel, Heft 11/1984 Blut mischt sich mit Wasser, Seite 187 ff., abgefragt am 12. Februar 2009

Weblinks


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