The Whitbread Round the World Race

The Whitbread Round the World Race
Volvo Ocean Race 2005/2006: Etappensieger Pirates of the Caribbean (heute Mean Machine 20) nahe der Ziellinie in Göteborg
Volvo Ocean Race 2005/2006: Die Sunergy and Friends ING Real Estate/Brunel beim Zieleinlauf in New York

Das Volvo Ocean Race (vormals The Whitbread Round the World Race) ist eine seit 1973 alle vier Jahre durchgeführte Segelregatta, die einmal um die ganze Welt verläuft. Die Regatta startet im Herbst in Europa, die weitere Route führt durch den Atlantik, umrundet Afrika, führt über den Südpazifik nach Amerika und von dort wieder zurück nach Europa. Aufgrund der Wind- und Wetterverhältnisse, vor allem im Südpazifik (Wellenhöhen von 30 m und Windgeschwindigkeiten von 110 km/h), gilt die Regatta als eine der härtesten Herausforderungen im Segelsport. Insgesamt sind rund 45.000 km zurückzulegen. Die Regatta wird in Etappen gesegelt, welche einzeln gewertet werden (Punktevergabe) und am Ende zu einem Endergebnis führen (es zählt nicht die am Ende tatsächlich gesegelte Zeit).

Die ersten sechs Austragungen hießen noch The Whitbread Round the World Race nach dem damaligen Hauptsponsor, der britischen Brauerei Whitbread. Für die siebte Austragung (1997-98) wurde der Name aufgrund der Beteiligung von Volvo für den Hauptpreis in Whitbread (Round the World) Race for the Volvo Trophy (abgekürzt aber ebenfalls Whitbread) geändert.[1] Die achte Durchführung (2001-02) wurde nach einem vollständigen Sponsorenwechsel erstmals unter dem neuen Namen Volvo Ocean Race durchgeführt. Diese Regatta gewann das unter deutscher Flagge startende Team Illbruck unter Skipper John Kostecki.

2006 entschied man sich, das Volvo Ocean Race von nun an alle drei Jahre durchzuführen. Somit startet das nächste Volvo Ocean Race 2008. Dabei soll außerdem der neue Schiffstyp Volvo Ocean 70 durch engere Klassenvorschriften sicherer gemacht werden.

Inhaltsverzeichnis

Bisherige Regatten

Whitbread 1973–1974

Die erste Regatta startete in Portsmouth am 8. September 1973. Siebzehn Yachten der unterschiedlichsten Größen und Formen nahmen daran teil. Während der Regatta ertranken drei Segler.

Etappe Start Zielhafen Zielland Etappensieger
1 Portsmouth Kapstadt Südafrika Great Britain II
2 Kapstadt Sydney Australien Pen Duick VI
3 Sydney Rio de Janeiro Brasilien Great Britain II
4 Rio de Janeiro Portsmouth England Great Britain II


Die Regatta gewann die Sayula II, eine Serienyacht vom Typ Swan 65 der finnischen Werft Nautor’s Swan, gesteuert von Ramon Carlin (Mexiko) in einer Zeit von 133 Tagen und 13 Stunden.

Die in Führung liegende Yacht Adventure wurde vor Kap Hoorn vom britischen Patrouillienschiff HMS Endurance begrüßt, das zum Salut neun Schüsse abgab – einer davon leider mitten durch ihre beste Genua.[2]

Erster deutscher Teilnehmer und letztes Boot im Ziel (Last Ship Home) war die Kieler Segelyacht Peter von Danzig unter Reinhardt Laucht vom Akademischen Segler-Verein in Kiel. Dafür gab es für die jungen Studenten immerhin noch den Preis „for the best performance of a losing yacht“ und für Skipper Reinhardt Laucht den Schlimbach-Preis.

Whitbread 1977 - 1978

Am 27. August 1977 starteten in Southampton bei Sturm und Regen fünfzehn Boote zur zweiten Austragung der Regatta rund um die Welt.

Etappe Start Zielhafen Zielland Etappensieger
nach gesegelter Zeit
Etappensieger
nach berechneter Zeit
1 Southampton Kapstadt Südafrika Flyer Flyer
2 Kapstadt Auckland Neuseeland Heath's Condor 33 Export
3 Auckland Rio de Janeiro Brasilien Great Britain II Gauloise II
4 Rio de Janeiro Southampton England Heath's Condor Gauloise II


Es gewann mit der Flyer eine von Sparkman & Stephens entworfene Yacht, die von Cornelius van Rietschoten (Niederlande) geführt wurde. Alle fünfzehn Boote erreichten nach 50.000 km das Ziel.

Whitbread 1981–1982

Am 8. August 1981 starteten 29 Boote in Southampton zur dritten Austragung der Regatta rund um die Welt..

Etappe Start Zielhafen Zielland Etappensieger
nach gesegelter Zeit
Etappensieger
nach berechneter Zeit
1 Southampton Kapstadt Südafrika Flyer II Kriter IX
2 Kapstadt Auckland Neuseeland Flyer II Ceramco NZ
3 Auckland Mar del Plata Argentinien Flyer II Mor Bihan
4 Mar del Plata Portsmouth England Flyer II Ceramco NZ


Es gewann die von German Frers (Argentinien) entworfene Maxi-Yacht Flyer II, die vom Gewinner der letzten Regatta Cornelius van Rietschoten gesteuert wurde. Bemerkenswert ist, dass die Siegeryacht Flyer sowohl nach Gesamt- und berechneter (korrigierter) Zeit gewann. Zwanzig der gestarteten 29 Yachten kamen ins Ziel.

An dieser Weltregatta nahm die Walross III der Berliner Studentenverbindung des Akademischen Segler Vereins (ASV) teil.

Whitbread 1985–1986

Am 29. September 1985 starteten in Southampton fünfzehn Boote.

Etappe Start Zielhafen Zielland Etappensieger
nach gesegelter Zeit
Etappensieger
nach berechneter Zeit
1 Southampton Kapstadt Südafrika UBS Switzerland L'Esprit d'Equipe
2 Kapstadt Auckland Neuseeland Atlantic Privateer Philips Innovator
3 Auckland Punta del Este Uruguay UBS Switzerland L'Esprit d'Equipe
4 Punta del Este Portsmouth England UBS Switzerland L'Esprit d'Equipe


Die L'Esprit d'Equipe gesteuert von Lionel Péan gewann die Regatta in einer korrigierten Zeit von 111 Tagen und 23 Stunden. Phillips Innovator war Zweiter und Fazer Finland Dritter. (UBS Switzerland war das nach Zeit schnellste Boot, gefolgt von der Lion New Zealand und der Drum (Eigner Simon Le Bon) knapp dahinter.)

Whitbread 1989–1990

1989 - 1990 Gesamtstand

Platz Boot Nation Skipper Schiffstyp Zeit
1 Steinlager 2 Neuseeland Neuseeland Peter Blake (NZL) 84 Fuß Ketsch 128 Tage 9 Std.
2 Fisher & Paykel NZ Neuseeland Neuseeland Grant Dalton (NZL) 82 Fuß Ketsch 129 Tage 21 Std.
3 Merit Schweiz Schweiz Pierre Fehlmann (SUI) 80 Fuß Slup 130 Tage 10 Std.
4 Rothmans Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Lawrie Smith (GBR) 80 Fuß Slup 131 Tage 4 Std.
5 The Card Schweden Schweden Roger Nillson / Ann Lippens (SWE) 80 Fuß Ketsch 135 Tage 7 Std.
18 Maiden Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Tracy Edwards (GBR) 58 Fuß Slup 167 Tage 3 Std.
21 La Poste Frankreich Frankreich Daniel Mallé (FRA) 51 Fuß Slup 181 Tage 22 Std.


An der Regatta nahmen verschiedene Bootsklassen teil. Auch ein reines Frauenteam nahm erstmals mit der von Tracy Edwards' gesteuerten Maiden teil. Obwohl die Frauen in einem kleineren Boot als ihre männlichen Konkurrenten fuhren, konnten sie in ihrer Klasse zwei Etappensiege erringen. Ab diesem Zeitpunkt war in jedem Whitbread-Race ein reines Frauenteam beteiligt.

1989 - 1990 Etappensieger

Etappe Start Zielhafen Zielland Etappensieger Skipper
1 Southampton Punta del Este Uruguay Steinlager 2 Peter Blake (NZL)
2 Punta del Este Fremantle Australien Steinlager 2 Peter Blake (NZL)
3 Fremantle Auckland Neuseeland Steinlager 2 Peter Blake (NZL)
4 Auckland Punta del Este Uruguay Steinlager 2 Peter Blake (NZL)
5 Punta del Este Fort Lauderdale USA (Florida) Steinlager 2 Peter Blake (NZL)
6 Fort Lauderdale Southampton England Steinlager 2 Peter Blake (NZL)


Für die Steinlager 2, gesteuert von Peter Blake, war es ein leichter Sieg. Seit der Regatta 1981/1982 gewann erneut der Sieger alle Etappen.

Aufgrund der Erfahrungen mit den unterschiedlichen Bootsklassen in Rennen wurde entschieden, für die zukünftigen Regatten eine einheitliche Bootsklasse zu entwickeln. So waren die Maxi-Yachten fast doppelt so groß wie die kleinsten Yachten und verfügten über mehr als die doppelte Segelfläche. Das Ergebnis dieser Unterschiede war, dass die kleineren Boote rund zehn Tage länger für jede Etappe benötigten. Im Ziel war der Letzte schließlich 52 Tage hinter Blakes Steinlager 2. Außerdem waren die großen Schiffe sehr kostenintensiv. Die neu geschaffene Klasse wurde W 60 genannt.

Whitbread 1993–1994

Das Whitbread 1993/1994 wurde ebenfalls mit verschiedenen Bootsklassen gesegelt. Neu war jedoch der Einsatz der speziellen Whitbread-Yachten W60. Wie schon in den Jahren zuvor wurden Handicap-Regeln verwandt, um die Unterschiede auszugleichen. Durch die Teilnehmer wurden Maxi-Yachten und W60 verwandt, was zu engen Rennen führte. Da die Befürchtung bestand, dass nicht genug neue Boote für den Wettbewerb zur Verfügung stehen, wurde trotz Protesten den Maxi-Yachten die Teilnahme erlaubt.

1993–1994 Endstand

Platz Boot Nation Skipper Schiffstyp Zeit
1 NZ Endeavour Neuseeland Neuseeland Grant Dalton (NZL) Maxi 120 Tage 5 Std.
2 Yamaha JapanJapan Japan / NZL Ross Field (NZL) W60 120 Tage 14 Std.
3 Merit Cup Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Pierre Fehlmann (SUI) Maxi 121 Tage 2 Std.
4 Intrum Justitia Europa Europa Roger Nilson (SWE) / Lawrie Smith (GBR) W60 121 Tage 5 Std.
5 Galicia 93 Pescanova Spanien Spanien Javier de la Gandara (Esp) W60 122 Tage 6 Std.
6 Winston Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Dennis Conner (USA) / Brad Butterworth (NZL) W60 122 Tage 9 Std.
7 La Poste Frankreich Frankreich Eric Tabarly (FRA) Maxi 123 Tage 22 Std.
8 Tokio JapanJapan Japan Chris Dickson (NZL) W60 128 Tage 16 Std.
9 Brooksfield Italien Italien Guido Maisto (ITA) W60 130 Tage 4 Std.
10 Hetman Sahaidachny Ukraine Ukraine Eugene Platon (UKR) W60 135 Tage 23 Std.
11 Reebok/Dolphin Youth Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Mathew Humphries (GBR) W60 137 Tage 21 Std.
12 Heineken Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Dawn Riley (USA) W60 138 Tage 16 Std.
13 Odessa Ukraine Ukraine Anatoly Verba (UKR) W60 158 Tage 4 Std.
DNF[3] Fortuna Spanien Spanien Lawrie Smith (GBR) Maxi aufgegeben


Intrum Justitia wurde ursprünglich von Roger Nilson gesteuert. Er erkrankte jedoch während der Wettfahrt und wurde am Ende der ersten Etappe in Punta del Este von Lawrie Smith abgelöst.

Etappenergebnisse:

Etappe Start Zielhafen Zielhafen Etappensieger Skipper
1 Southampton Punta del Este Argentinien NZ Endeavour Grant Dalton (NZL)
2 Punta del Este (Uruguay) Fremantle Australien Intrum Justitia Lawrie Smith (GBR)
3 Fremantle Auckland Neuseeland NZ Endeavour Grant Dalton (NZL)
4 Auckland Punta del Este Argentinien NZ Endeavour Grant Dalton (NZL)>
5 Punta del Este Fort Lauderdale USA (Florida) Yamaha Ross Field (NZL)
6 Fort Lauderdale Southampton England Tokio Chris Dickson (NZL)


Whitbread 1997–1998

Zum ersten Mal nahmen an der Regatta nur Yachten der W60-Klasse teil, und die Wertung erfolgte nach einem Punktesystem, um auch die kürzeren Etappen aufzuwerten. Um die mediale Verwertung zu verbessern, wurden insgesamt neun Etappen veranstaltet. Volvo trat auch zum ersten Mal als Sponsor der Trophäe und der Fernsehübertragungen auf. Die Regatta hieß somit Whitbread round the world race for the Volvo Trophy.

Gesamtergebnis:

Platz Boot Nation Skipper Punkte
1 EF Language Schweden Schweden Paul Cayard (USA) 836
2 Merit Cup Monaco Grant Dalton (NZL) 698
3 Swedish Match Schweden Schweden Gunnar Krantz (SWE) 689
4 Innovation Kvaerner Norwegen Norwegen Knut Frostad (NOR) 633
5 Silk Cut Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich Lawrie Smith (GBR) 630
6 Chessie Racing Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten George Collins / John Kostecki (USA) 613
7 Toshiba Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Dennis Conner (USA) / Paul Standbridge (NZL)[4] 528
8 Brunel Sunergy Niederlande Niederlande Hans Bouscholte / Roy Heiner (NED) 415
9 EF Education Schweden Schweden Christine Guillou (FRA) 275
DNF[5] America's Challenge Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Ross Field (NZL) 58


Etappensieger

Etappe Start Zielhafen Zielland Etappensieger Skipper
1 Southampton Kapstadt Südafrika EF Language Paul Cayard (USA)
2 Kapstadt Fremantle Australien Swedish Match Gunnar Krantz
3 Fremantle Sydney Australien EF Language Paul Cayard (USA)
4 Sydney Auckland Neuseeland Merit Cup Grant Dalton (NZL)
5 Auckland São Sebastião Brasilien EF Language Paul Cayard (USA)
6 São Sebastião Fort Lauderdale USA (Florida) Silk Cut Lawrie Smith (GBR)
7 Fort Lauderdale Baltimore USA (Maryland) Brunel Sunergy Roy Heiner (NED)
8 Annapolis La Rochelle Frankreich Toshiba Paul Standbridge (NZL)
9 La Rochelle Southampton England Merit Cup Grant Dalton (NZL)


Volvo Ocean Race 2001–2002

Zieleinlauf der Illbruck in Kiel
Gesamtsieger Illbruck im Zielhafen Kiel
Boote der Teams SEB, tyco und News Corp im Zielhafen Kiel

Für die 2001/2002er Austragung des Wettkampfes übernahm Volvo (genau genommen: Volvo Group und Volvo Car Corporation gemeinsam) die Rolle des Titelsponsors, und die Regatta wurde in Volvo Ocean Race umbenannt. Zwischenstopps waren in Deutschland, Frankreich und Schweden (Volvos wichtigste europäische Märkte) vorgesehen. Das Punktesystem wurde überarbeitet, um die Regatta bis zum Schluss spannend zu halten.

Gesamtergebnis
Platz Boot Nation Skipper Punkte
1 Illbruck Challenge Deutschland Deutschland John Kostecki (USA) 61
2 ASSA ABLOY Schweden Schweden Neal McDonald (GBR) 55
3 Amer Sports One Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Grant Dalton (NZL) 44
4 Team Tyco BermudaBermuda Bermudas Kevin Shoebridge (NZL) 42
5 News Corp Australien Australien Jez Fanstone (AUS) 41
6 Djuice Dragons Norwegen Norwegen Knut Frostad (NOR) 33
7 Team SEB Schweden Schweden Gunnar Krantz (SWE) 32
8 Amer Sports Too Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Lisa McDonald (USA) 16
Etappensieger
Etappe Start Zielhafen Zielland Etappensieger
1 Southampton Kapstadt Südafrika Illbruck
2 Kapstadt Sydney Australien (New South Wales) Illbruck
3 Sydney Hobart Australien (Tasmanien) Assa Abloy
4 Hobart Auckland Neuseeland Assa Abloy
5 Auckland Rio de Janeiro Brasilien Illbruck
6 Rio de Janeiro Miami USA (Florida) Assa Abloy
7 Miami Baltimore USA (Maryland) Team News Corp
8 Baltimore La Rochelle Frankreich Illbruck
9 La Rochelle Göteborg Schweden Assa Abloy
10 Göteborg Kiel Deutschland Djuice Dragons

John Kostecki gewann nach seiner erfolgreichen Teilnahme als Co-Skipper mit George Collins auf der Chessie Racing im Whitbread 1997/98 zum ersten Mal das Volvo Ocean Race. Assa Abloys neue entwickelten Boote waren sehr schnell, jedoch nicht schnell genug. Insbesondere die lange Entwicklungsphase behinderte das Feintuning der Boote.

Die dritte Etappe wurde gemeinsam mit der legendären Sydney-Hobart-Regatta durchgeführt.

Volvo Ocean Race 2005–2006

Letzte Etappe 2005/2006: Pirates of the Caribbean (heute Mean Machine 20) bei der Einfahrt nach Göteborg

Bei der Austragung 2005-2006 gab es einige Neuerungen. Zum ersten Mal wurde nicht in Großbritannien gestartet. Außerdem wurde die Regatta mit einem neuen Bootstyp, dem Volvo Open 70, durchgeführt. Dieses Boot ist rund 1000 kg leichter als der Typ W60, hat eine größere Segelfläche sowie einen Schwenkkiel.[6][7]

Die Strecke ist rund 57.000 km lang und wird in neun Etappen innerhalb von neun Monaten absolviert. Dazu kommen noch Rennen in bestimmten Häfen, sogenannte „In-Port-Races“. Als Neuerung wurden auch sogenannte Pit-Stop-Häfen vorgesehen, die die längeren Etappen in kürzere Sektionen unterteilen. In diesen Häfen gibt es keine „In-Port-Races“. Um den Kurs der Boote besser zu kontrollieren, wurden außerdem sechs bestimmte Kontrollpunkte (Tore) eingeführt, bei deren richtiger Passage, gemäß der zeitlichen Reihenfolge Punkte vergeben werden.

Auch das Punktesystem wurde überarbeitet. Auf den normalen Etappen erhält der Sieger sieben Punkte, der Zweite sechs usw. Bei den „In-Port-Races“ erhält der erste 3,5 Punkte, der zweite drei usw. Die Punkte aus den „In-Port-Races“ machen 20 % der Gesamtpunktzahl aus. Man will so die Regatta in den Etappenhäfen für das Publikum interessanter gestalten.

Die Regatta startete am 5. November 2005 in Sanxenxo (Galicien) in Spanien und endete am 17. Juni 2006 in Göteborg (Schweden), dem Hauptsitz der Sponsoren „Volvo Car Corporation“ und „Volvo Group“.

Gesamtstand

Boot Nation Designer Skipper Punkte
ABN AMRO ONE Niederlande Niederlande Juan Kouyoumdjian Mike Sanderson 96,0
Pirates of the Caribbean Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten Bruce Farr Paul Cayard 73,0
Brasil 1 Brasilien Brasilien Bruce Farr Torben Grael 67,0
ABN AMRO TWO Niederlande Niederlande Juan Kouyoumdjian Sebastien Josse 58,5
Ericsson Racing Team Schweden Schweden Bruce Farr Neal MacDonald / John Kostecki 55,0
movistar Spanien Spanien Bruce Farr Bouwe Bekking 48,0
Sunergy and Friends
ING Real Estate/Brunel
Australien Australien Don Jones Grant Warington 15,5


Etappensieger

Etappe Ort Sieger/Erster
Prolog: In-port-race Sanxenxo (Galicien) Ericsson Racing Team
Etappe 1 Vigo - Kapstadt ABN AMRO One
Kontrollpunkt Fernando de Noronha ABN AMRO One
In-port-race Kapstadt ABN AMRO One
Etappe 2 Kapstadt - Melbourne ABN AMRO One
Kontrollpunkt Kerguelen ABN AMRO One
Kontrollpunkt Eclipse Island ABN AMRO One
In-port-race Melbourne ABN AMRO One
Etappe 3 Melbourne - Wellington movistar
Etappe 4 Wellington - Rio de Janeiro ABN AMRO One
Kontrollpunkt Kap Hoorn ABN AMRO One
In-port-race Rio de Janeiro ABN AMRO One
Etappe 5 Rio de Janeiro - Baltimore/Annapolis ABN AMRO One
Kontrollpunkt Fernando de Noronha Movistar
In-port-race Baltimore Movistar
Etappe 6 Baltimore/Annapolis - New York ABN AMRO One
Etappe 7 New York - Portsmouth/UK ABN AMRO One
Kontrollpunkt Lizard Point ABN AMRO One
In-port-race Portsmouth ABN AMRO One
Etappe 8 Portsmouth - Rotterdam Brasil 1
In-port-race Rotterdam ABN AMRO One
Etappe 9 Rotterdam - Göteborg Pirates of the Caribbean


Das Boot Sunergy and Friends wurde nach der Akquirierung eines neuen Sponsors ab der zweiten Etappe in ING Real Estate/Brunel umbenannt. Auf der letzten langen Etappe von New York nach Portsmouth ging der Niederländer Hans Horrevoets vom Team ABN AMRO Two nachts über Bord und kam dabei (trotz sofort eingeleitetem Mann-über-Bord-Manöver) ums Leben. Auf der gleichen Etappe musste das Boot von Movistar aufgegeben werden, da Beschädigungen an der Kielschwenkmechanik auftraten, die zu einem starken Wassereintritt führten. Das Team Movistar wurde durch ABN AMRO Two, kurz nachdem sie ihren Mitsegler verloren hatten, erfolgreich geborgen.

Volvo Ocean Race 2008–2009

Das Volvo Ocean Race wird vom 4. Oktober 2008 bis Ende Juni 2009 mit Booten des Types „Volvo Open 70“[8] gesegelt.

Team Nation Skipper Punkte Bemerkung
Ericsson 4 SWESWE Schweden Torben Grael 77,5
Telefonica Blue ESPESP Spanien Bouwe Bekking 64,5
Puma Ocean Racing USAUSA Vereinigte Staaten Ken Read 64,0
Green Dragon Team IRLIRL Irland Ian Walker 41,0
Ericsson 3 SWESWE Schweden Magnus Olsson 53,0
Telefonica Black ESPESP Spanien Fernando Echávarri 23,0 Aufgabe 26. Januar 2009 (4. Etappe)
Team Russia RUSRUS Russland Andreas Hanakamp 10,5 Aufgabe 28. Dezember 2008 (3. Etappe)
Delta Lloyd NEDNED Niederlande Ger O’Rourke 15,0 Aufgabe 27. Januar 2009 (4. Etappe)
Etappen
Start Etappe Ort Sieger/Erster
4. Oktober 2008 Prolog: In-port-race Alicante (Spanien) Telefonica Blue
11. Oktober 2008 Etappe 1 Zwischenwertung Fernando de Noronha Green Dragon Team
Alicante - Kapstadt Ericsson 4
15. November 2008 Etappe 2 Zwischenwertung Mauritius Ericsson 4
Kapstadt - Kochi (Indien) Ericsson 4
13. Dezember 2008 Etappe 3 Zwischenwertung Pulau Weh (Indonesien) Ericsson 4
Kochi - Singapur Telefonica Blue
In-port-race Singapur Ericsson 4
18. Januar 2009 Etappe 4 Singapur - Qingdao (China) Telefonica Blue
In-port-race Qingdao Ericsson 4
14. Februar 2009 Etappe 5 Zwischenwertung 36° südlicher Breite Ericsson 4
Zwischenwertung Kap Hoorn Ericsson 3
Qingdao - Rio de Janeiro Ericsson 3
In-port-race Rio de Janeiro Telefonica Blue
11. April 2009 Etappe 6 Zwischenwertung Fernando de Noronha Telefonica Blue
Rio de Janeiro - Boston Ericsson 4
In-port-race Boston
16. Mai 2009 Etappe 7 Zwischenwertung St. John’s (Neufundland)
Boston - Galway
In-port-race Galway
6. Juni 2009 Etappe 8 Galway - Marstrand
14. Juni 2009 Etappe 9 Marstrand - Stockholm
In-port-race Stockholm
25. - 27. Juni 2009 Etappe 10 Stockholm - Sankt Petersburg


1. Etappe

Die Yacht Ericsson 4 stellte auf der ersten Etappe von Alicante nach Kapstadt einen neuen Segelrekord für Einrumpfboote auf. Sie durchbrach am 29. Oktober 2008 um 18:45 Uhr GMT als erste Yacht die Schallmauer von gesegelten 600 nautischen Meilen innerhalb von 24 Stunden mit einer Segelstrecke von 602,66 Seemeilen (= 1.116,126 Kilometer).[9] Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Ericsson 4 betrug demnach bei der Rekordfahrt 25,11 Knoten (= 46,5 Kilometer pro Stunde).

2. Etappe

Nach der dritten Etappe musste das Team Russia aufgeben, da sich aufgrund der Finanzkrise kein weiterer Sponsor gefunden hatte.[10]

4.Etappe

Auf der vierten Etappe nach Qingdao wurde die Flotte von einem Sturm mit bis zu 50 Knoten Wind und 14 Meter hohen, steilen Wellen in der Straße von Luzón zwischen der Philippinen-Insel Luzón und Taiwan überrollt. An den Yachten entstanden zum Teil so schwere Schäden, dass Telefonica Black mit gebrochenen Rumpf umkehrten musste, um die Yacht zu retten. Da die Schäden nicht behoben werden konnten, gab das Team später auf. Auch Delta Lloyd musste in der Straße von Luzón umdrehen und unter die schützende Küste segeln, um ein gebrochenes Ruder, ein gerissenes Großsegel und eine beschädigte Mastspur zu reparieren.[11] Auch das Team gab auf.[12] Green Dragon hatte einen Bruch im vorderen Ringspant, der sich teilweise vom Rumpf gelöst hatte, wodurch dessen Struktur geschwächt war und ein Bruch drohte. Die Ericsson 3 hatte die vierte Etappe unterbrochen, um die beschädigte Yacht in Keelung an der Nordspitze Taiwans zu reparieren. Sie hatte am 11. Februar 2009 das Rennen wieder aufgenommen und war am 14. Februar um 10.01 GMT in Qingdao eingelaufen, um sich vier Punkte für Platz fünf zu sichern. Das bisher auf dem zweiten Platz liegende Team Telefonica Blue hatte freiwillig eine Drei-Punkte-Strafe auf sich genommen. Wie auch beim beim ausgeschiedenen zweiten Teamboot Telefonica Black in Singapur wurden die Ruder ersetzt. Telefonica Black wurden damals für den Tausch drei Punkte abgezogen. [13]

5.Etappe

In einem sehr engen Rennen passierte Ericsson 4 als erste Yacht das Gate "36° südlicher Breite" an der Nord-Ost-Spitze Neuseelands, nur 32 Minuten später folgte Ericsson 3. An dritter Stelle liegend, passierte Puma das Gate nur 42 Minuten hinter Ericsson 4. Ericsson 3 nahm nur Minuten nach dem „Scoring Gate“ einen völlig anderen Kurs Richtung Nordost. Die Yacht will sich offensichtlich durch einen Kreuzschlag fernab des Feldes auf die Rückseite eines Hochdruckgebietes setzen. Als erste Yacht die sogenannten „Scoring Gates“ zu passieren bedeutet den halben Etappensieg.[14] Die Taktik der Ericsson 3 mit dem neuen Skipper Magnus Olsson, der den verletzten Skipper Anders Lewander in Qingdao ablöste, war aufgegangen. Statt wie das Feld die traditionelle Route durch das Südpolarmeer zu nehmen, hatte Ericsson 3 einen Schlag nach Nordosten gewagt und führt am Kap Hoorn mit 44 Seemeilen vor Ericsson 4. Als vierte Yacht nach Puma und pünktlich zum irischen Nationalfeiertag St. Patricks Day rundete Green Dragon die legendäre Landmarke.[15] Ein Vorstagsbruch auf Telefonica Blue konnte ohne Verlust des Mastes notdürftig repariert werden. Die Yacht fiel vom ersten auf den letzten Platz zurück und ist nicht mehr voll belastbar. Während das Feld Kap Hoorn rundete, liegt sie 500 Seemeilen zurück.[16]

Einzelnachweise

  1. About the Race. Whitbread 1973-74, auf den Internetseiten von www.volvooceanrace.org (engl.; abgerufen 8. Juni 2007)
  2. yacht-online: Kap Hoorn im Kielwasser (18.03.2009) Abgerufen am 18. März 2009
  3. DNF = Did Not Finish (Aufgabe)
  4. Die Toshiba wurde ursprünglich von Chris Dickson gesteuert, dieser wurde aber nach der ersten Etappe entlassen. Auch Hans Bouscholte wurde nach der ersten Etappe durch Roy Heiner ersetzt. Das Team America's Challenge musste aufgrund finanzieller Probleme nach der zweiten Etappe aufhören.
  5. DNF = Did Not Finish (Aufgabe)
  6. Yacht-online: Segelriss - Volvo Open 70 Abgerufen am 16. Februar 2009
  7. Yacht-online: Volvo Open 70 - Einblick in die Rennmaschine Abgerufen am 18. März 2009
  8. Yacht-online: Segelriss - Volvo Open 70 Abgerufen am 16. Februar 2009
  9. ERICSSON 4 BREAK 600 BARRIER. Volvo Ocean Race 2008-2009 (30. Oktober 2008). Abgerufen am 27. Dezember 2008.
  10. CAN TEAM RUSSIA BE RE-BORN?. Volvo Ocean Race 2008-2009 (27. Dezember 2008). Abgerufen am 27. Dezember 2008.
  11. Yacht-online: Ein Horrorwochenende mit Sturm, Bruch und Aufgabe Volvo Ocean Race: Nur noch sechs Mannschaften sind im Rennen, die Positionen wurden erneut auf den Kopf gestellt (26. Januar 2009) Abgerufen am 16. Februar 2009
  12. Yacht-online: Nur noch vier Teams im Rennen Volvo Ocean Race: Gestern Abend musste als dritte Mannschaft auch Delta Lloyd die Segel streichen (28. Januar 2009) Abgerufen am 16. Februar 2009
  13. Yacht-online: Dramatischer Auftakt zur längsten Etappe, Volvo Ocean Race: Telefonica Blue mit Kielschaden, Ericsson 3 mit Verspätung (16. Februar 2009) Abgerufen am 16. Februar 2009
  14. yacht-online: "Scoring Gate" auf 36 Grad Süd erreicht Abgerufen am 5. März 2009
  15. yacht-online: Kap Hoorn im Kielwasser (18.03.2009) Abgerufen am 18. März 2009
  16. yacht-online: Vorstagsbruch auf „Telefonica Blue“ (08.03.2009) Abgerufen am 18. März 2009

Weblinks


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