- Therai
-
Das Terai (‚feuchtes Land‘) ist das fruchtbare, dem Himalaya zur Indus-Tiefebene vorgelagerte Hügelland. Es erstreckt sich als bis zu 100 Kilometer breite Zone in Indien, Nepal und Bhutan vom Yamuna im Westen bis zum Brahmaputra im Osten. Bis zum eigentlichen Hochhimalaya schliessen sich Bhabhar, Siwaliks und Vorderer Himalaya an.
Das Terai wird mit dem Duar (Bengali: ডুয়ার্স) des Ostteils zu einem gemeinsamen Ökosystem, den Terai-Duar Savannen- und Grasland (engl. Terai-Duar savanna and grasslands zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Terai, eine Großlandschaft Nepals
Das Terai ist das Nepals zentralem Bergland südlich vorgelagerte Tiefland. Der 25-80 km breite, wenige hundert Meter über dem Meeresspiegel liegende Flachlandstreifen zieht sich entlang der etwa 800 km langen Grenze zu Indien. Das Terai ist mit seinem tropisch- bis subtropischen Monsunklima der wärmste und niederschlagsreichste Landesteil, der 17 % der Landfläche Nepals ausmacht. 47 % der Bevölkerung leben hier. Etwa 18 % des Landes sind landwirtschaftlich erschlossen, davon liegen 53 % in der Region Terai. Kern des sozialen Lebens ist im Terai die Familie, im Allgemeinen eine Großfamilie.
Geschichte
Lange waren weite, mit Regenwald und Elefantengras bewachsene Teile des Terai kaum besiedelt. Die wahrscheinlich aus Westindien stammenden Tharu ließen sich vermutlich bereits ab dem 16. Jahrhundert hier nieder. Wegen der starken Malariagefahr wagten sich jedoch bis auf die Tharus kaum andere Siedler hierher. Erst in den 1950er Jahren startete die nepalesische Regierung ein groß angelegtes Programm zur Malariabekämpfung. Gleichzeitig verschlechterte sich in den Bergen die ökonomische Situation drastisch. So sahen sich viele Bewohner gezwungen, ins Terai abzuwandern. Die Bevölkerung wuchs rapide an; um neuen Siedlungsplatz zu schaffen, wurden große Teile der Wälder gerodet. Während sich in Nepal insgesamt der jährliche Bevölkerungszuwachs auf 2,6 % beläuft, liegt im Terai, bedingt auch durch den Zuzug indischer Einwanderer, die Wachstumsrate bei 4 %; in den Bergen beträgt sie nur noch 1,2 %.
Besonderheiten
Lumbini, im Distrikt Rupandehi gelegen, ist der Geburtsort Buddhas. Hier sind noch Skulpturen, Reste der Ashoka-Säule und Ruinen eines alten Klosters zu finden. Lumbini wurde 1997 zum Weltkulturerbe erklärt.
Der Chitwan National Park umfasst ein Gebiet von 932 km². 1971 wurde das ehemals königliche Jagdgebiet zum ersten Nationalpark in Nepal erklärt. In dem vor allem mit Salbäumen bewachsenen Dschungelgebiet leben unzählige Tierarten, darunter auch vom Aussterben bedrohte wie das Panzernashorn, der Bengalische Tiger und der Gangesdelfin. Die von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt entwickelten Schutzprogramme trugen zur Erholung gefährdeter Bestände bei, so dass inzwischen Tiere aus dem Terai in andere Regionen umgesiedelt werden können. Die Panzernashorn-Population des Parks ist die zweitgrößte der Erde. Der Chitwan National Park gehört seit 1984 ebenfalls zum Weltkulturerbe.
Fauna
Neben den vom Aussterben bedrohten Panzernashörnern, Bengaltigern, Elefanten und Gangesdelfinen gehören zur Tierwelt des Terai viele Säugetiere wie Leoparden, Hirsche, Rehe, Schakale, Bären, Marder, diverse Affen u.a. sowie Amphibien und Reptilien wie Schlangen und Gaviale, etwa 500 Vogel- und über 100 Fischarten sowie unzählige Schmetterlingsarten.
Weblinks
Wikimedia Foundation.