- Theriomorphie
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Therianthropie (von altgr.θηρίον therion „wildes Tier“ und ἄνθρωπος anthrōpos „Mensch“) bezeichnet die Verwandlung (so genannte Theriomorphose) eines Menschen in ein Tier oder in ein Wesen, das sowohl menschliche als auch tierische Eigenschaften besitzt. Sie geschieht entweder im Rahmen von Mythen oder rein spirituell.
Die bekannteste Form der Therianthropie ist die Verwandlung in einen Werwolf, auch als Lykanthropie bekannt. Der Begriff wird häufig auch auf andere Tiere ausgedehnt und damit gleichbedeutend zu Therianthropie verwendet. Weitere Beispiele sind der Totemismus bestimmter Schamanen oder die Darstellungen des ägyptischen Gottes Ra als Mensch mit Falkenkopf .
Im Mittelalter und bei vielen Naturvölkern gehörte Therianthropie zum Weltbild der Menschen. Im Zuge der Aufklärung wurden Menschen, die glaubten sich in ein Tier verwandeln zu können, zunehmend als psychisch krank eingeordnet und dadurch der Begriff klinische Lykanthropie geprägt. Heutzutage wird ein Mensch, der sich als Therianthrop - im Sinne einer sozialen Identifikation - bezeichnet, in der Medizin nicht als krank angesehen, sofern diese Identifikation das normale Leben der Person und ihrer Umgebung nicht beeinträchtigt. Heutzutage hat sich eine Subkultur von Therianthropen, die häufig über das Internet kommunizieren, entwickelt.
Bedeutung in der heutigen Zeit
Heutzutage finden sich viele Menschen, vor allem im Internet, welche sich selbst als Therianthropen bezeichnen (siehe auch Furry). Bei genauem Hinsehen wird man bemerken, dass die Ansichten jener allerdings teilweise weit auseinanderdriften.
Gemeinsam ist ihnen allerdings, dass jeder sich mit einem oder mehreren Tieren verbunden fühlt. Die Spezies, auch als Phänotyp bezeichnet, kann jede Tierart sein, auffälligerweise sind es jedoch meist Raubtiere. Therianthropen, die mehrere Phänotypen in sich vereinen, werden meist als Polyweres bezeichnet.
Manche Therianthropen wechseln während sogenannten "Shifts" zwischen ihrer menschlichen und tierischen Persönlichkeit oder Seele. Auch wenn dies so klingen mag, hat es allerdings wenig mit der sogenannten klinischen Lykanthropie zu tun.
Einige allerdings wechseln überhaupt nicht zwischen diesen Persönlichkeiten/Seelen, sondern fühlen sich zu jeder Zeit teils als Mensch und teils als Tier, diese bezeichnen sich meist als Contherianthropen.
Siehe auch
- Lykanthropie
- Werwolf
- Ailuranthropie
- Werkatze
- Furry
- Otherkin
- Petplay
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